Einordnung des Athletiktrainings in die RTK

Die besondere Bedeutung des Athletiktrainings spiegelt sich in der RTK im herausgestellten Inhaltsbaustein „Motorik/Athletik“ wider. Da die RTK jedoch nicht den Anspruch eines vollumfänglichen Lehrwerks erhebt, sondern als Lehrplan lediglich den roten Faden der Nachwuchsausbildung abbildet, hat der DHB ein Athletikkonzept erstellt, um diesen Inhaltsbaustein „Motorik/Athletik“ zu konkretisieren.

Für diese Auseinandersetzung im Detail sind zwei wesentliche Gründe heranzuziehen:

  1. In der Trainerausbildung dominieren verständlicherweise die handballspezifischen Technik- und Taktikthemen, sodass der DHB dem Thema Athletiktraining in seiner bereits skizzierten enormen Bedeutung sowohl für die Gesundheitserhaltung und -förderung als auch für langfristige Leistungsentwicklung eine separate und angemessene Thematisierung und Auseinandersetzung beimessen möchte. Die athletischen Fähigkeiten und Fertigkeiten als sogenannte „Zubringerleistungen“ zur komplexen Spielleistung stellen ab einem gewissen Leistungsniveau zudem einen kritisch-limitierenden Faktor für die Weiterentwicklung der individuellen Technik bei Nachwuchsathlet*innen dar.
  2. Gerade im Bereich des Athletiktrainings stellt die individuelle Trainings- und Bewegungskompetenz, die bei gleichaltrigen und/oder gleichentwickelten Nachwuchsathlet*innen deutlich variieren kann, eine weitere Schlüsselrolle dar, die für die individuelle Auswahl von geeigneten athletisch-motorischen Trainingsinhalten und Progressionsstufen maßgeblich entscheiden ist. Dies kann die RTK in Ansätzen und in einer allgemeinen Tendenz zwar darstellen, in der individuellen Präzision lässt sich dies aber wesentlich besser in dem Athletikkonzept abbilden.