SV Henstedt-Ulzburg nach dem Ausfall eines Topsponsors in finanziellen Schwierigkeiten
10.10.2013 Männer Nord

SV Henstedt-Ulzburg nach dem Ausfall eines Topsponsors in finanziellen Schwierigkeiten

10.10.2013 · Männer 3. Liga, Staffel Nord · Von: PM

SV Henstedt-Ulzburg nach dem Ausfall eines Topsponsors in finanziellen Schwierigkeiten

Während sich die SVHU-Frogs als Spitze einer florierenden Handballabteilung im SV Henstedt-Ulzburg auf sportlichem Parkett mit sechs Siegen in den ersten sechs Saisonspielen als Tabellenführer der 3. Liga Nord der Männer prächtig präsentieren, gibt es hinter den Kulissen einen Rückschlag zu verkraften. Durch den Ausfall eines Topsponsors ist die SVHU Handball GmbH, der wirtschaftliche Träger der Männermannschaft, in eine finanzielle Schieflage gekommen.

Zugesagte Gelder in Höhe von 150-000 Euro, die im September hätten fließen sollen, fehlen. Das ist ungefähr ein Viertel des geplanten Etats des Zweitligaabsteigers, für die Spielzeit 2013/2014. „Zwar haben andere Sponsoren ihre Hilfe zugesagt, doch das benötigt Zeit und wird uns nicht alleine an das Ziel bringen“, sagt Olaf Knüppel, Geschäftsführer der SVHU Handball GmbH. „Die rechtlichen Vorschriften geben uns diese Zeit indes nicht, und wir haben deshalb die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens für die SVHU Handball GmbH beantragt.“

Das Schutzschirmverfahren (ESUG) ist eine vom Gesetzgeber ermöglichte, noch sehr junge Form eines vereinfachten Sanierungsverfahrens, um eine in Schwierigkeiten geratene Firma neu zu strukturieren. Knüppel und seine Mitstreiter haben jetzt die Zeit, die SVHU Handball GmbH auf neue, gesunde und vor allem viele Füße zu stellen und somit den Leistungs-Handball in Henstedt-Ulzburg nachhaltig zu installieren. Der Liquiditätsengpass ist durch die Einschaltung der Agentur für Arbeit, die mit Bürgschaften aushilft, nur teilweise behoben. „Wir können so die Gehälter für die kommenden drei Monate bezahlen“, sagt Knüppel. „Dann stehen die Zahlungsziele unserer anderen Hauptsponsoren an.

Die Mannschaft, die schon vor drei Wochen ausführlich informiert worden war und die auf Gehaltszahlungen warten musste, reagiert sachlich und gelassen auf die finanzielle Krise. „Uns wurde die Situation offen und transparent geschildert“, bestätigt Kapitän Nico Kibat. „Wir betrachten die Angelegenheit nüchtern und konzentrieren uns auf unseren Sport“.

„Wir wollen die Saison 2013/2014 in der 3. Liga Nord mit höchstem Einsatz zu Ende spielen und dabei für die Zukunft eine solide Basis für den Handball-Leistungssport in Henstedt-Ulzburg schaffen. Gerne auch in der 2. Handball-Bundesliga“, verspricht Knüppel vollen Einsatz für den leistungsorientierten Handball-Standort im Norden der Hansestadt Hamburg.

Die Verantwortlichen bauen nun auf einen Schulterschluss von Mannschaft, Fans, der Abteilung und des Gesamtvereins und vor allem der bestehenden und potenziellen wirtschaftlichen Partner. Zudem hoffen Knüppel und seine Mitstreiter auch Politik und Verwaltung der 30.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Hamburgs mit ins Boot zu bekommen. Handball der Frogs war in der Vergangenheit weit über die Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus das sportliche Aushängeschild des Ortes. Und auch die anerkannt gute Nachwuchsarbeit der Frogs sei in den kommenden Verhandlungen ein gutes Argument der in Not geratenen Handballer, heißt es in der Pressemitteilung des Drittligisten.

Welchen hohen Werbewert Spitzensport für eine Kommune wie Henstedt-Ulzburg bundesweit hat, haben Verein und Anhänger in der vergangenen Spielzeit als Zweitligist erleben dürfen. Sport und Jugend braucht Vorbilder! Da haben sich die Handballer in den letzten Jahren nicht nur medienwirksam in die Schlagzeilen gespielt. Die Frogs/1.Herren sind nur die (kleine) Spitze einer positiven Mitgliederentwicklung in einer aufstrebenden Ballsport-Abteilung des SVHU, die sich vor allem Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Förderung individueller Talente, eingebunden in einen sozialen Auftrag mit der Entwicklung von Teamgeist und sozialer Kompetenz. Die SVHU-Handball-Jugendabteilung nimmt diesen Auftrag sehr ernst und das werde auch weiterhin eine Verpflichtung sein. Handball in Henstedt-Ulzburg wird in den nächsten Wochen auf zwei Spielfeldern kämpfen: Die Sportler auf dem Parkett, die Verantwortlichen hinter den Kulissen.