Bundeslehrwart Neuhaus: „Enorme Herausforderungen”

Seit März dieses Jahres hat der Deutsche Handballbund einen neuen Bundeslehrwart. Michael Neuhaus, 56-jähriger Oberstudiendirektor aus Bielefeld, zugleich Präsident des Handballverbandes Westfalen, hat die Aufgaben von Leistungssportreferent Jens Pfänder geräuschlos übernommen, hinter den Kulissen aber in zahlreichen Gesprächsrunden und Meetings unterschiedlichster Zusammensetzung  gerade eine umfassende Bestandsaufnahme abgeschlossen.

„Dem Lehrwesen im DHB muss perspektivisch einfach eine wesentlich höhere Bedeutung zukommen, schließlich sind es die Trainerinnen und Trainer aller Alters- und Leistungsklassen, die unsere Sportart als Multiplikatoren und Vorbilder an der Basis transportieren“, sagt Neuhaus.

Der neue Bundeslehrwart hat einen großen Reformstau ausgemacht, der sich auf eigentlich alle Facetten des Kinder-, Breitensport- und Leistungshandballs bezieht. Nicht zu vergessen den Schulsport, in dem unsere Sportart sonst ohne verstärkte - und vor allem nachhaltige – Initiativen in eine Randsportart abgleiten könnte.

Beispielhaft nennt Michael Neuhaus die folgenden Entwicklungsfelder im Lehrwesen:

• Landesverbandsübergreifende Impulse für den Handball in den Grundschulen
• Revision der Durchführungsbestimmungen von Wettspielen im Kinderhandball
• Neue Akzente in der A-Trainer-Ausbildung(Zulassungsverfahren, Neuausrichtung von Zielen/Inhalten, Prüfungsmodalitäten)
• Bestandsaufnahme der aktuellen B-Lizenz-Ausbildungsgänge in den Landesverbänden mit dem Ziel, einheitliche Standards zu entwickeln
• Erarbeitung von einheitlichen Trainingsbausteinen für die B-/A-Trainer-Ausbildung, speziell mit Blick auf die individuelle Schulung unserer Sportler(innen)
• Verstärkte Kooperation mit den Hochschulen, um die Vermittlung unserer Sportart in der Sportlehrerausbildung zu akzentuieren
• Generieren/Qualifizieren von Trainernachwuchs im Nachwuchs-Spitzenbereich, insbesondere im Wirkungsbereich der Landesverbände und für die Nachwuchs-leistungszentren der Bundesligisten
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Diese bei weitem nicht vollständige Auflistung von Entwicklungsfeldern deutet zugleich an, dass die enormen Herausforderungen im Bereich des Lehrwesens perspektivisch nur durch ein Mehr an Hauptamtlichkeit und/oder intelligente Organisationsstrukturen geschultert werden können, ergänzt um eine unbedingt notwendige Kultur des Gebens und Nehmens zwischen Landes-, Ligaverbänden und dem DHB als Dachverband. Neuhaus wirbt um Engagement: „Ich lade alle gleichermaßen engagierten und überzeugten Mitstreiter im Lehrwesen zum Dialog und zur Mitarbeit ein. Anregungen aller Art gerne an bundeslehrwart@dhb.de.“