DHB-Auswahl verliert nach 21:32 gegen Rumänien WM-Finale und gewinnt Silber
03.08.2014 U17 weiblich

DHB-Auswahl verliert nach 21:32 gegen Rumänien WM-Finale und gewinnt Silber

03.08.2014 · Home, Nationalteams, Jugend weiblich Nationalteam · Von: au

DHB-Auswahl verliert nach 21:32 gegen Rumänien WM-Finale und gewinnt Silber

Sechs Jahre nach dem Gewinn der U20-Weltmeisterschaft in Mazedonien feiert wieder eine deutsche Mannschaft eine WM-Medaille: Die Talente der U18-Auswahl mussten sich in einem einseitigen Finale den starken Rumäninnen mit 21:32 geschlagen geben und konnten nicht an die zuletzt starken Leistungen in der Ko-Runde anknüpfen. Dennoch hat sich das Team von Trainergespann Frank Hamann und Nico Kiener in den vergangenen zwei Wochen viel Respekt und Anerkennung erarbeitet und sich in die Geschichtsbücher des DHB eingetragen, denn noch nie hat eine deutsche Jugendauswahl bei einer Weltmeisterschaft eine Silbermedaille gewonnen. Rumänien hat sich mit dem Titel auch gleichzeitig direkt für die Weltmeisterschaft 2016 qualifiziert. Jessica Jochims wurde als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet und auch Emily Bölk verdiente sich einen Ehrenpreis zur wertvollsten Spielerin.

Pressefoto - Bildnachweis „Foto: IHF/Stephane Pillaud”

„Diese Medaille ist eine Medaille des Sommers für beide weiblichen Handball-Mannschaften Deutschlands und steht für die Arbeit der letzten zwei Jahre des gesamten weiblichen Bereichs des DHB. Vielen Dank an die Mannschaft, die Trainer und das Team um das Team - alle haben hier mit einem großen gegenseitigen Respekt einen überragenden Job gemacht. Aber der Dank geht auch an alle Eltern, alle Trainer und alle weiteren Förderer unserer Mädels – ihn allen gehört ein Teil dieser Medaille“, sagte Leistungssportkoordinator Maik Nowak nach der Partie.

Es war genau Sonntag, der 3. August 2008, als die deutsche U20 unter anderem mit Susann Müller und Nadja Nadgornaja im WM-Finale in Mazedonien über Dänemark triumphierte. Exakt sechs Jahre später im selben Land standen Jessica Jochims, Emily Bölk, Alina Grijseels und Co. erneut im Endspiel um die goldene WM-Medaille. Doch ausgerechnet im wichtigsten Spiel erwischten die DHB-Talente einen rabenschwarzen Tag und brachten Rumänien mit nur sieben deutschen Treffern im ersten Durchgang früh auf die Siegerstraße. Frank Hamann spürte die Unsicherheit seiner Spielerinnen und zog beim 1:4 die grüne Karte. Doch die Mannschaft agierte im Angriff weiterhin zu fehlerhaft und musste zusehen, wie der Rückstand nach knapp einer Viertelstunde auf 1:7 angestiegen war. „In den ersten Minuten haben wir uns zu viele Fehlwürfe geleistet und haben in der Abwehr keinen Zugriff auf die Gegenspielerinnen bekommen. In der 10.Minute war die Messe im Prinzip schon gelesen", sagte Frank Hamann. Nach dem erlösenden zweiten Treffer von Gordana Mitrovic nach 16 Minuten hofften die 200 deutschen Fans auf eine Inititialzündung, doch Rumänien zog in der 20. Minute weiter auf 11:3 davon und hielt den Vorsprung bis zur Halbzeit. Mit 7:15 wurden die Seiten gewechselt.

Im zweiten Abschnitt eröffnete Katrin Pichlmeier die Aufholjagd mit ihrem Treffer zum 8:15, aber Rumänien legte weiter nach und erhöhte in der 39. Minute erstmals auf zehn Tore Differenz. Die DHB-Auswahl kämpfte zwar, fand aber auch in den kommenden Minuten nicht die spielerischen Mittel, um die starken Rumäninnen auf ihrem Weg zum WM-Titel noch einmal zu gefährden. Bereits fünf Minuten vor dem Ende feierte der neue Weltmeister und zeigte mit dem Kempa-Tor zum 30:20 den schönsten Treffer des Tages. Nach sechzig Minuten zeigte die Anzeigetafel einen deutlichen 32:21-Endstand. „Natürlich sind erst mal einige Tränen geflossen. Aber mit etwas Abstand begreifen wir alle, dass wir in den letzten zwei Wochen Tolles erreicht haben und sind stolz auf diese Silbermedaille", sagte Frank Hamann. Und auch Maik Nowak fand noch passende Worte: „Die Mannschaft ist im Laufe des Turniers sehr gereift und hat sich diese Medaille über die Basis einer starken Abwehr mit guter Torhüterleistung und einer immer reifer werdenden spielerischen Qualität mehr als verdient. Jetzt ist es wichtig, dass die Spielerinnen aber auch den nächsten Schritt gehen und ich hoffe, dass jetzt viele Erstligisten noch mehr auf die jungen Damen aufmerksam werden, sie fördern und in Richtung Nationalspielerinnen entwickeln helfen."

Deutschland - Rumänien 21:32 (7:15)

Deutschland: Jochims, Centini; Körner (1), Irmler, Grijseels (2), Burkholder (1), Reimer (3), Pichlmeier (3), Rode, Bok (1), Sturm, Ingenpaß (2), Mitrovic (2), Friedberger (1), Peter, Bölk (5)