Bob Hanning: „Dieser Titel ist der erste gemeinsame Erfolg für uns”
04.08.2014 U21 männlich

Bob Hanning: „Dieser Titel ist der erste gemeinsame Erfolg für uns”

04.08.2014 · Home, Nationalteams, Junioren Nationalteam · Von: tok

Bob Hanning: „Dieser Titel ist der erste gemeinsame Erfolg für uns”

Weniger als 24 Stunden nach dem Erfolg von Linz sind sie schon wieder in alle Richtungen verstreut, aber ihre Leistung wird präsent bleiben: Die Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes hat am Sonntag in einem denkwürdigen Finale mit 26:24 (13:11) gegen Schweden gewonnen. Damit haben die Talente der Jahrgänge 1994 und jünger nach der U18-EM auch die U20-Europameisterschaft als Sieger beendet. Bob Hanning, DHB-Vizepräsident Leistungssport, bilanziert die Tage der Europameisterschaft und schaut voraus.

Deutschland ist zum dritten Mal nach 2004 und 2006 U20-Europameister. Was bedeutet dieser Titel für den DHB?
Hanning: Gerade mit Blick auf die in unserem Arbeitsprogramm „Perspektive 2020 - dem deutschen Handball eine Zukunft geben” festgelegten Ziele war das erfolgreiche Finale für uns wichtig. Zusammen mit der Bundesliga haben wir alle Kräfte gebündelt, so dass unsere DHB-Trainer Markus Baur und Axel Kromer bei der U20-EM die absolut stärkste Mannschaft aufbieten konnten. Dieser Titel ist auch der erste gemeinsame Erfolg für uns. Wir merken, dass sich die Arbeit in den Leistungszentren von DHB und HBL auszahlt: Die Spieler sind so gut ausgebildet, dass sie das Potenzial besitzen, um auch im A-Team ganz nach oben kommen zu können. Aber das - ich betone es immer wieder - kann letztlich nur das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung sein, denn nur zusammen bringen wir unsere Top-Talente auf Top-Niveau. Also müssen Glückwünsche für diesen aktuellen Erfolg nicht nur an den Verband, sondern die Vereine und Landesverbände, deren Trainer, die Entdecker und ersten Förderer der Spieler und viele mehr gehen.

Das Team der Jahrgänge 1994 und jünger war bereits U18-Europameister und U19-WM-Dritter. Was soll da bei der U21-WM im kommenden Jahr passieren?
Hanning: Ich glaube, dass nicht mehr alle Spieler dieser Mannschaft an der U21-WM 2015 teilnehmen werden. Denn ich hoffe, dass der neue Bundestrainer dem einen oder anderen der erfolgreichen Junioren die Möglichkeit geben wird, in der A-Mannschaft die nächsten Entwicklungsschritte zu machen. Titel sind immer wieder schöne und prägende Erlebnisse, aber daran allein sollten wir uns nicht messen lassen. Unser Ziel muss es sein, auf zentralen Positionen möglichst viele Spieler für die Bundesliga und die A-Nationalmannschaft zu entwickeln.

Welche Aufgaben ergeben sich aus dem jüngsten Erfolg der Nachwuchsarbeit für den Verband und die Vereine?
Hanning: Wir stehen bereits in einem sehr engen Austausch mit den Vereinen, und es kommen zentrale Spieler unserer Junioren-Nationalmannschaft in der Bundesliga zum Einsatz. Aber es ist auch klar, dass wir uns noch besser abstimmen und gemeinsam handeln müssen, damit wir eine optimale Anschlussförderung unserer Top-Talente erreichen. Im B-Team haben zuletzt Anschlusskader und aktuelle Junioren gemeinsam weitere internationale Erfahrungen gesammelt. Mit der Liga müssen wir die Ressourcen für weitere dieser Maßnahmen parallel zu denen der A-Mannschaft schaffen. Die sehe ich als wichtigen Teil der DHB-Nachwuchsförderung an.

Wann werden die Junioren von heute das Gesicht der A-Mannschaft von morgen prägen können?
Hanning: Die Mischung wird es machen. Martin Heuberger hat als Bundestrainer mit der Integration von Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Finn Lemke bereits hervorragende Arbeit geleistet. Das muss auch vom neuen Bundestrainer konsequent weiter umgesetzt werden, ohne nun dem Jugendwahn zu verfallen und ganz auf Bewährtes zu verzichten.

Nach der EM ist vor der EM: Ab dem 14. August folgt in Polen noch die männliche Jugend bei der U18-Europameisterschaft. Was erwarten Sie von diesem Turnier?
Hanning: Auch hier hat sich das Trainerteam Christian Schwarzer und Jochen Beppler für die vermeintlich stärkste Formation entschieden. Unser Anspruch muss immer sein, um die Medaillen mitzuspielen. Das erwarte ich auch von der Mannschaft der Jahrgänge 1996 und jünger. Wie in Linz werde ich mir auch bei der Jugend einen Eindruck verschaffen und Spiele in Polen beobachten.