Abenteuer Asien: Olympische Jugendspiele in Nanjing gehen zu Ende
28.08.2014 Jugend

Abenteuer Asien: Olympische Jugendspiele in Nanjing gehen zu Ende

28.08.2014 · Home, Jugend · Von: AU

Abenteuer Asien: Olympische Jugendspiele in Nanjing gehen zu Ende

Wenn an diesem Donnerstag die Olympischen Jugendspiele in Nanjing ihr feierliches Ende finden, dann haben nicht nur die mehr als 3600 jungen Sportlerinnen und Sportler eine aufregende und unvergessliche Zeit erlebt, sondern auch die 39 Teilnehmer des academy camp der Deutschen Sportjugend (dsj). Das Programm ließ keine Wünsche offen: In einem vielfältigen Mix besuchten die Jugendlichen, die aus allen Teilen der Republik stammen, die Wettkämpfe, in Seminaren und Workshops über die Olympischen Werte, Interkulturelles Lernen und Sportpolitik arbeiteten und diskutierten sie. Interkulturelle Erfahrungen sammelten sie während gemeinsamer Aktivitäten mit dem Sprachlernzentrum des Goethe-Instituts und chinesischen Schulen, trieben Sport und lernten die Stadt und Umgebung kennen. 

Alexandros Tsotsonos und Daniel Bauer waren zwei der 39 jungen Erwachsenen und vertraten in China den deutschen Handball, denn beide deutschen Mannschaften hatten sich nicht für die Olympischen Jugendspiele qualifiziert. Bauer arbeitet seit 2008 als Jugendsprecher des DHB und seit 2011 ist er zudem Vizepräsident der Jugend im Bayrischen Handball-Verband. „Ich bin in Nanjing im Betreuungs- und Leitungsteam. 2012 bei den Winterspielen in Innsbruck war ich dabei, um das olympische Feeling und vor allem auch die organisatorischen und interkulturellen Hintergründe näher kennenzulernen. Hier liegt meine Aufgabe in der medialen und persönlichen Betreuung im Camp. Und natürlich ist es zudem mein Ziel, möglichst viele der Teilnehmer am Ende in die Strukturen des Sports zu lotsen“, erklärt Bauer.

Ein Höhepunkt in den vergangenen Tagen war, neben der imposanten Eröffnungsfeier, der Besuch der Handball-Finalspiele. Während bei den männlichen Teams Slowenien mit 31:25 gegen Ägypten die Oberhand behielt, siegte bei den jungen Frauen Südkorea in einem spannenden Endspiel mit 32:31 gegen Russland. In der großen Arena, die zu den Topspielen gut besucht war, spielten insgesamt sechs Teams in zwei Dreiergruppen, von denen sich dann die jeweils ersten Beiden für die Halbfinals qualifizierten. „Letztlich war die Qualität der Spiele gut, auch wenn natürlich ohne Frankreich, Spanien, Deutschland und Schweden vor allem bei der männlichen Jugend nicht die Topnachwuchsteams am Start waren. Bei den Spielen der weiblichen Jugend konnte man beim Finale das Aufeinandertreffen zweier Spielphilosophien erleben: Südkorea als Team mit kleinen Spielerinnen, aber unglaublich lauf- und willensstark, gegen Russinnen, die körperlich eindeutig dominanter waren - allerdings eben auch reine Individualisten“, berichtet Daniel Bauer, dem besonders gefiel, dass IOC-Präsident Thomas Bach beim Finale der Jungs vorbeischaute.

Dennoch war der Sport ist für die Teilnehmer des dsj academy camps eigentlich nur das Rahmenprogramm, wenngleich ein spannendes. Denn die olympischen Jugendspiele sind nicht mit den normalen Spielen zu vergleichen. Zwar sind die bekannten Sportarten vertreten, allerdings teilweise in abgewandelten Formen. So wird Basketball im drei gegen drei gespielt, oder auch im Hockey gibt es lediglich eine fünf-gegen-fünf-Variante. „Das ist natürlich interessant zu beobachten. Aber die größere Herausforderung lag im kulturellen Bereich“, sagt Bauer und fügt hinzu: „Die Lebensweise, die Mentalität der Menschen und auch der Umgang miteinander ist in Asien ja komplett anders. Während es zum Beispiel typisch ,deutsch’ ist, alles strukturiert und geradlinig zu organisieren oder zu leben, gibt es in China gefühlte 500 Wege, um ein Ziel zu erreichen. Sonst finde ich es beeindruckend, wie stark die Chinesen als Kollektiv wirken.“ Der 25-Jährige wird die Erfahrungen und Erlebnisse, die er bei den Jugendspielen gesammelt hat, mit nach Hause nehmen und hofft, in seinem Umfeld die Begeisterung und Leidenschaft für den olympischen Sport weitertragen zu können.