Artschwager zum Tag des Handballs: „Jugendturniere das Herz der Veranstaltung“
28.08.2014 Der DHB

Artschwager zum Tag des Handballs: „Jugendturniere das Herz der Veranstaltung“

28.08.2014 · Home, HV Württemberg, Verband, Landesverbände · Von: PM DKB HBL

Artschwager zum Tag des Handballs: „Jugendturniere das Herz der Veranstaltung“

Hans Artschwager, Präsident des Handballverbandes Württemberg, zieht Bilanz des erstmals in Stuttgart ausgerichteten Super Cups zwischen dem THW Kiel und den Füchsen Berlin. Außerdem schaut er voraus auf den Tag des Handballs, bei dem am 6. September die Rhein-Neckar Löwen gegen den HSV Hamburg in der Frankfurter Fußballarena einen Zuschauer-Weltrekord im Handball aufstellen werden. Bereits jetzt wollen fast 40.000 Fans dabei sein. Darunter werden auch Besucher sein, die nicht unbedingt wegen der Bundesligapaarung der DKB Handball-Bundesliga gekommen sind. Sie lockt eher das Vorspiel, bei dem unter anderem Christoph Metzelder, Oliver Pocher und Elton den Ball mit der Hand spielen werden. Für Artschwager ist das willkommene Unterhaltung und gute PR. Sein Herz schlägt allerdings für das große Jugendturnier beim Tag des Handballs, an dem weit über 1000 Nachwuchshandballer teilnehmen werden.

Herr Artschwager, der erste Handball-Super Cup in Stuttgart ist Geschichte. Wie groß ist die Bedeutung einer solchen Veranstaltung für den Handballverband Württemberg?
Artschwager: Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen, so hat die DKB Handball-Bundesliga mit dem Super Cup eine Punktlandung in Stuttgart hinbekommen. Die Sportstadt Stuttgart, die Sport-Region und sicher auch der Handballverband Württemberg haben ihren Beitrag dazu geleistet. Uns allen lag am Herzen, den beide Spitzenteams THW Kiel und Füchse Berlin eine ausverkaufte Arena präsentieren zu können. Das ist uns gelungen, der Super Cup war ein Handballfest - übrigens mit den Pritschow-Zwillingen auch mit zwei hervorragenden Unparteiischen aus dem Handballverband Württemberg (HVW) als Protagonisten. Das Signal ist klar, der Handball ist bei uns in Stadt und Land verwurzelt und besitzt nicht nur wegen den vielen Bundesligisten im HVW große Popularität. Insbesondere für den Nachwuchs und die jungen Fans war der Super Cup und die Gelegenheit, das Starensemble von Meister und Pokalsieger hautnah erleben zu können, ein besonderes Erlebnis. Diese Nähe, die Spieler und Fans pflegen, zeichnet unsere Sportart aus. Auch die ersten positiven Reaktionen der beiden Teams haben mich sehr gefreut und darin bestärkt, dass der Super Cup zukünftig in Stuttgart eine Heimat finden sollte.

Das Stichwort „Jugend“ greifen wir gern auf. Am 6. September spielen die Rhein-Neckar Löwen in der Frankfurter Fußballarena gegen den HSV Hamburg. Der Tag des Handballs hat aber noch mehr zu bieten, oder?
Artschwager: In der Tat. Bei diesem Leuchtturmprojekt des deutschen Handballs erwarte ich eine einmalige Kulisse. Inzwischen sind fast 40.000 Eintrittskarten verkauft. Natürlich ziehen auch die Namen der Promis, die beim Vorspiel dabei sein werden. Pocher, Elton & Co sorgen für Entertainment. Ich bin davon überzeugt, dass viele Zuschauer kommen, weil ihnen neben dem Hauptspiel ein vielfältiges und familienfreundliches Programm geboten wird. Große Bedeutung haben für mich die Jugendturniere, die in diesem Rahmen ausgetragen werden. Es kommen 80 Teams mit ca. 1.200 Nachwuchshandballern in die Commerzbank Arena nach Frankfurt. Einige davon auch aus dem Handballverband Württemberg, denen ich besonders die Daumen drücken werde. Die Jugendturniere sind für mich das Herz der Veranstaltung.

Was ist für Sie das Besondere am Tag des Handballs?
Artschwager: Im Idealfall wird das Hauptspiel vor 50.000 Zuschauern ausgetragen. Natürlich ist auch das ein Zeichen dafür, dass der Handball in Deutschland nach wie vor große Popularität genießt. Wir können zu Recht behaupten, dass unser Sport Ballsportart Nummer 1 hinter Fußball ist. Auf diesem Lorbeer dürfen wir uns keinesfalls ausruhen. Genau deswegen sind auch Veranstaltungen mit herausragender Bedeutung immens wichtig. Junge und ältere Menschen, die sonst eher selten mit Handball in Kontakt kommen, werden hierbei neugierig und erleben, wie faszinierend, bodenständig und familienfreundlich Handball und seine Akteure ist. Genau hier kommen die Jugendturniere beim Tag des Handballs ins Spiel. Für mich sind sie das Herz der Veranstaltung.

Können Sie das näher ausführen? Warum ist das so?
Artschwager: Gerade der Spitzenhandball und die Klubs der DKB Handball-Bundesliga brauchen die Fans und die ganze Breite unserer handballtreibenden Vereine - nicht zuletzt auch als deren Zuschauer. Nach dem Boom der WM 2007 haben nahezu alle Verbände gerade jüngere Mitglieder verloren. Deswegen braucht der Handball öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, wie den Tag des Handballs. Für jedes Mädchen, für jeden Jungen, die dort am Jugendturnier teilnehmen werden, wird es ein Highlight in deren bisherigen Handballerleben sein. Über diese positiven Erlebnisse finden auch Freunde in die Vereine. Basis ist und bleibt die gute Arbeit in den Vereinen und Verbänden und nicht zuletzt eine erfolgreiche Nationalmannschaft. Zusammen können wir für eine Trendwende sorgen. Bei diesem Handballfest kommen Jung und Alt, Amateure und Profis, Fans und Interessierte zusammen. Für mich als Präsident ist es auch Gelegenheit Danke zu sagen für unsere Ehrenamtlichen im Präsidium, für die wir den Bus zur Veranstaltung nach Frankfurt organisiert haben.

Welche Rolle spielen die Landesverbände beim Tag des Handballs?
Artschwager: Bereits vor einem Jahr wurde die Idee geboren, gemeinsam mit acht weiteren Landesverbänden Partner der Veranstaltung zu werden. Dies haben wir gern aufgegriffen. Logistisch haben wir die Rhein-Neckar Löwen dadurch unterstützt, dass wir unsere Vereine über Newsletter, im Rahmen von Bezirks- und Verbandstagen auf die Veranstaltung hingewiesen haben. Über unsere Verteiler gelang es uns Poster und Flyer zum Tag des Handballs im Verbandsgebiet zu verteilen. Dreimal haben wir uns mit Thorsten Storm getroffen, um mögliche Synergien zur erzielen, um für die Sache zusammenrücken. Ziel: Ein positives Signal für den Handball!

Welches Signal geht vom Tag des Handballs aus, insbesondere in Bezug auf die Wirkung nach innen?
Artschwager: Als die Rhein-Neckar Löwen diesen Megaevent aus der Taufe gehoben haben, gab es auch kritische Stimmen. Inzwischen ist es gelungen, dass wir in der Außendarstellung beim Tag des Handballs mit einer Stimme sprechen. Natürlich trägt eine solche Geschlossenheit zum Erfolg einer derartigen Großveranstaltung bei. Insofern lässt sich daraus ganz leicht eine Lehre ziehen. Der Handball ist nämlich dann am Stärksten, wenn alle Instanzen, also der DHB, die DKB Handball-Bundesliga und auch die Landesverbände gemeinsam marschieren. Genau deswegen ist mir derzeit auch nicht bang um die Zukunft unseres Sports. Alle Seiten haben verstanden, dass es nur miteinander geht. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist unser neuer Bundestrainer, bzw. der Weg, der zur Berufung von Dagur Sigurdsson geführt hat. Es wurde früh miteinander gesprochen, größtmögliche Rücksicht genommen und am Ende wurde gemeinsam entschieden und kommuniziert. Wenn wir diese Linie weiter fahren, bin ich sicher, dass auch die deutsche Nationalmannschaft bald wieder ganz oben mitmischen wird.

Weitere Informationen: www.tag-des-handballs.de