Am Ende steht das Löwenrudel mit leeren Händen da
01.09.2014 3. Liga

Am Ende steht das Löwenrudel mit leeren Händen da

01.09.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: PM Verein

Am Ende steht das Löwenrudel mit leeren Händen da

In einer packenden und dramatischen Drittligapartie verpassen die Dumeklemmer zunächst den Start, kämpfen sich aber noch vor der Pause heran und liegen in den Schlussminuten mehrmals in Führung. Erst kurz vor dem Schlusspfiff entreißt der Gastgeber mit dem entscheidenden 28:27 den womöglich verdienten Punkt.

Doch der Auftritt macht Mut und Lust auf mehr. Als "eine einzige Baustelle" betitelte Coach Ratka im Vorfeld der Premierenpartie seinen ohnehin schon dezimierten Kader. Neben den bekannten Spielern trugen sich unter Woche Arthur Giela und Ben Schütte in die lange Verletztenliste ein, so dass das Löwenrudel mit einer völlig neuen Startformation ins Rennen ging. Mit Tim Wittenberg, Nikolai Lenz und Mathis Stecken standen gleich drei Akteure von Beginn an auf der Platte, die im letzten Jahr beinahe ausnahmslos in der Verbandsliga zum Einsatz kamen. Doch soviel sei vorweg genommen: Alle drei bewiesen, dass sie den Sprung schaffen können. Komplettiert wurde die Mannschaft unter anderem von Johann Oesterwind und Mike Schulz, so dass zeitweise nur noch der Kreis und die Linksaußenpostion von "althergebrachtem" Personal besetzt war.

Nach einem offenen und ausgeglichenen Start (3:3, 7. Minute) passierte genau das, wovor Ratka eindringlich gewarnt hatte. Mit dem Publikum im Rücken und leichte Fehler des Rudels bestrafend kam Soest ins Rollen, setzte mit schnellem Konterspiel Treffer um Treffer. Bis zum 9:4 (13.) enteilten die Gastgeber und Ratka versuchte mit einem Team-Timeout den Fluss des Gegners zu stören und seine Jungs neu zu ordnen. Von Erfolg war diese Maßnahme zunächst jedoch nicht gekrönt, erst beim 11:5 (17.) brach der Bann.

Fortan kämpften sich die Löwen zurück, ohne jedoch wirklich in Schlagdistanz zu kommen. Bis zum 14:8 (24.) war der Abstand konstant geblieben, doch in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs sorgte ein 4:1-Lauf aus Sicht des Rudels für einen psychologisch wichtigen Halbzeitstand von 15:12. Kurios dabei zwei Tore aus der eigenen Hälfte, die vom eigenen Sechsmeterkreis erzielt werden konnten, Heim-Trainer Lohse hatte seinen Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers gebracht.

Doch auch nach der Pause hielt Soest vorerst den Vorsprung. Beim 20:15 (39.) war dieser wieder auf fünf Tore angewachsen. Ratka wechselte, brachte Niko Lenz und Tim Wittenberg im Rückraum und dieser Wechsel sollte sich bezahlt machen. "Beide haben sich sehr gut eingebracht.", attestierte Ratka im Nachgang beiden eine starke Leistung. In der 51. Minute hatten die Löwen plötzlich das Spiel gedreht. Mit einem seiner insgesamt fünf Treffer brachte Lenz sein Team erstmals seit dem 0:1 in Führung. Die Partie spitzte sich zu und bis zum 26:27 (57.) blieb das Rudel in Front.

Doch dann ereilten die Gäste Nackenschläge, die im Nachhinein spielentscheidend sein sollten. Zunächst erhält Lenz eine berechtigte Zeitstrafe, den fälligen Siebenmeter vergibt Soest aber. Die Uhr zeigt 57:52, als der Soester Bekel mit vollem Einsatz einen Gegenstoß verwandelt und dabei von Mathis Stecken extrem unglücklich im Gesicht getroffen wird. Die Unparteiischen entschieden nach kurzer Beratung auf "Rot". "Das war aus unserer Sicht eine unglückliche Entscheidung. Mathis hat lediglich auf die Wurfbewegung reagiert und kann sich bei einem hereinspringenden Gegenspieler schließlich nicht in Luft auflösen. Hier eine Absicht zu unterstellen ist absurd. So müssen wir die letzten vier Spielminuten in Unterzahl agieren.", so ein enttäuschter Bastian Schlierkamp nach dem Spiel.

Und beinahe hätte es für die aufopferungsvoll kämpfenden Löwen zu einem Zähler gereicht. Die letzte Spielminute wird fast vollständig in Soester Ballbesitz gespielt und das Heimteam bekommt einen weiteren Freiwurf zugesprochen als Johann Oesterwind vier Sekunden vor dem Ende eine Zeitstrafe erhält. Der Rest ist dann einfach nur effizient. Aus dem Freiwurf erhält der Soester Voss-Fels den Ball, steigt auf 10 Metern hoch - und trifft. Ins Tor, aber auch ins Löwenherz. "Das war schon extrem bitter. Ein Erfolgserlebnis wäre für unser junges Team sehr schön gewesen. Aber so groß die Enttäuschung auch ist, wir haben viel Gutes gezeigt und eine hervorragende Einstellung an den Tag gelegt. Da müssen wir weitermachen.", richtet Sebastian Bartmann gleich wieder den Blick nach vorn. Denn am kommenden Samstag (18 Uhr) wartet bei der Ratinger Heimpremiere der VfL Eintracht Hagen auf die Dumeklemmer.

Aufstellung SG: Stecken, Piecuch (ab 58.) - Wittenberg (2), Giela (3), Lenz (5), Kasal, Janus (3), Zobel, Schütte (7), Schlierkamp (1), Bartmann (1), Schulz (3/1), Oesterwind (2)