Erik Wudtke:
02.09.2014 3. Liga

Erik Wudtke: "Ein einzelnes Ergebnis nicht überbewerten."

02.09.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Erik Wudtke: "Ein einzelnes Ergebnis nicht überbewerten."

Südwestfalen-Derby – und am Ende stand eine Überraschung. Vielleicht war es sogar eine große Überraschung. Die SG Schalksmühle-Halver setzte sich im ersten Saisonspiel der 3. Liga West mit 30:27 (12:14) gegen den TuS Ferndorf durch, der in vergangenen Saison immerhin als Tabellenzweiter hinter Meister und Zweitliga-Aufsteiger TSV Bayer Dormagen ins Ziel gekommen war.

„Natürlich wollen wir mit der Mannschaft vorne landen, aber wir benötigen eben auch Zeit nach dem Umbruch. Da war uns schon klar, dass ein Saisonstart nicht einfach ist“, sagte TuS-Trainer Erik Wudtke. In der Sporthalle Halver an der Mühlenstraße erlebten die 700 Zuschauer zwei verschiedene Halbzeiten. Und das Ergebnis verrät schnell, welche Mannschaft welche Hälfte dominiert hat. In der ersten waren es die Ferndorfer, die nach zwölf Minuten dank der Treffer von Kevin John, Niklas Weis aus dem Feld und von der Siebenmeter-Marke sowie Tim Sartisson von 3:3 auf 7:3 davongezogen waren und dieses Polster bis zum 14:10 behauptet hatten. Aber schon zur Pause stand es nur noch 14:12, nachdem der starke und achtmal erfolgreiche Linkshänder Jacek Wardzinski zweimal getroffen hatte.

Apropos Linkshänder: Der andere, der rechte Rückraum-Spieler Julian Mayer, kam auf fünf Tore, so dass dieses Duo für insgesamt 13 der 30 Schalksmühler Treffer verantwortlich war. „Wir hätten schon klarer führen müssen, wir waren die deutlich bessere Mannschaft”, sagte später Erik Wudkte bei seiner Bilanz der ersten 30 Minuten. Seine Abwehr hatte die SGSH in der ersten Hälfte regelmäßig vor Probleme gestellt und sein Angriff das Spiel immer wieder gegen die 6:0-Deckung der Gastgeber gut auseinandergezogen. „Ferndorf“, erklärte Mathias Grasediek, „war in der ersten Halbzeit gefühlte fünf Tore besser.“ Aber es war eben nur ein Gefühl des Schalksmühler Trainers, das sich in Zahlen nicht ausdrückte.

Aus dem 2:0-Lauf, mit dem sie die erste Halbzeit beendet hatten, machten die SGSH-Handballer nach dem Wechsel einen 5:0-Lauf. Und so lagen sie nach den Toren von Florian Diehl (2) und Julian Mayer zum ersten Mal vorne – mit 15:14. „Eine große Anzahl der Gegentore in Halbzeit zwei waren Gegenstöße, jeder Abpraller kam zu den Schalksmühlern, die das dann gut gemacht und aus den meisten Positionen getroffen haben. Wir dagegen sind einige Male am Torwart gescheitert, und so ist Spiel gekippt“, sagte Ferndorfs Trainer Erik Wudtke, dessen Team sich auch den Luxus geleistet hatte, gleich vier Siebenmeter-Chancen nicht zu nutzen. Dieser Torwart heißt übrigens Dominik Formella und war der beste Schlussmann des Abends.

In der Folge gewann die SG Schalksmühle-Halver mehr und mehr die Kontrolle über diese Partie, die fünf Minuten vor der Schluss-Sirene entschieden war. Zwar hatte der spielende Co-Trainer Alexander Koke den TuS per Siebenmeter noch einmal auf 25:27 herangebracht, aber das Linkshänder-Duo der Gastgeber stellte die Weichen auf Sieg: Jacek Wardzinski, dem 33-jährigen polnischen Rechtsaußen, gelang das 28:25 und Julian Mayer das 29:25. Und so erlebte der TuS Ferndorf, der zu den Aufstiegskandidaten zählt, gleich im ersten Saisonspiel eine Enttäuschung.

Aber Erik Wudtke wollte nicht gleich ein Drama aus dieser Niederlage machen. „Ein einzelnes Ergebnis bewerten wir jetzt nicht über“, sagte der 42-Jährige. „Das hat man auch im vergangenen Jahr gesehen, auch da gab es Ausreißer.“ Besser können es die Ferndorfer schon am kommenden Samstag (6. September) machen: Dann kommt der Leichlinger TV zur Stählerwiese, und die TuS-Fans können ein Wiedersehen mit Carsten Lange und Tim Hilger feiern. Anwurf wird um 19.30 Uhr sein.

Zur selben Zeit gastiert die SG Schalksmühle-Halver beim ersten Tabellenführer der Saison: in der Waldsporthalle beim TV Korschenbroich.

SG Schalksmühle-Halver: Skabeikis, Formella – Diehl (5), Feldmann (4/4), Luciano (1), Rydz (2), Wardzinski (8), Buff (1), Müller (1), Fleischhauer (2), Mayer (5), Dmytruszynski, Krüger (1).

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Puhl – John (2), Koke (7/1), S. Breuer (4), Thomas, Weis (6/1), Johnen (5), Reuter, Bettig, Barkow, Schneider (1), Mestrum, Sartisson (2/1).