Entscheidender Zweibrücker Zwischenspurt
15.09.2014 Jugend-Bundesligen

Entscheidender Zweibrücker Zwischenspurt

15.09.2014 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: AHA

Entscheidender Zweibrücker Zwischenspurt

Es hatte gekribbelt, die A-Jugendhandballer des SV 64 Zweibrücken hatten dem ersten Bundesliga-Spiel der Vereinsgeschichte entgegengefiebert. Das Ergebnis nach den ersten 60 Minuten im Oberhaus, in der Bundesliga-Staffel Süd, war vor 180 Zuschauern ein 27:19 (10:7)-Erfolg über die HSG Kostanz nach einem doch sehr sonderbaren Spielverlauf. Erst nach der Auszeit ihres Trainers Tony Hennersdorf in der 48. Minute setzten sich die Zweibrücker Junglöwen entscheidend von 16:15 auf 20:15 ab.

Merkwürdig war der Start am frühen Sonntagnachmittag in der Ignaz-Roth-Halle. Obwohl: Starke Torhüter-Leistungen bedeuten ja längst nicht schlechten Handball. Während im 64-Kasten Yannic Klöckner – einen Tag nach dem 25:23-Sieg mit dem Drittliga-Team in der Staffel West über die SG OSC Löwen Duisburg – einen starken Eindruck hinterließ, setzte zwischen den Konstanzer Pfosten Leon Sieck nicht nur einmal Akzente. So dauerte es bis zur siebten Minute, bis der erste Treffer fiel: Nils Wöschler, der tags zuvor ebenfalls zum Drittliga-Kader gehört hatte, erzielte von der Siebenmeter-Marke das 1:0.

„Da waren wohl beide Mannschaften sehr nervös“, bilanzierte Zweibrückens Trainer Tony Hennersdorf, der auf seinen verletzten Rückraum-Mitte-Mann Björn Zintel verzichten musste, die Anfangsphase der Partie. Doch dann sah er seine Mannschaft in bestechender Verfassung, als diese auf 4:0 und nach dem ersten Treffer der HSG Konstanz auf 8:1 davonzog. Gespielt waren bis dahin 19 Minuten. „Wir haben hervorragend verteidigt“, berichtete Christian Gauf, der Handball-Chef des Klubs, „es aber lediglich versäumt, uns den Lohn dieser tollen Arbeit auch in Form einer noch deutlicheren Führung abzuholen.“

Und siehe da: Als Luca Dobrani in der 20. Minute eine Zeitstrafe erhalten hatte, bekam der SV 64 Zweibrücken plötzlich Probleme. „Unsere Truppe ist erkennbar außer Tritt gekommen“, erklärte Christian Gauf, der gesehen hatte, dass gleich mehrere sehr gute Möglichkeiten ausgelassen wurden. In Zahlen spiegelte sich das so wider, dass die HSG Konstanz einen 6:1-Lauf hinlegte und nach 28 Minuten nur noch mit zwei Treffern zurücklag (7:9). Immerhin für den SV 64: Robin Sauer schaffte noch die 10:7-Halbzeitführung. Doch beim Blick aufs Protokoll ging es den Verantwortlichen der Zweibrücker Junglöwen nicht wirklich gut. „Wir haben im ersten Durchgang 15 klare Tormöglichkeiten ausgelassen“, sagte Christian Gauf.

Nach dem Wechsel erhöhten sich die Probleme des SV 64 Zweibrücken, weil nun auch die 3:2:1-Deckung an Qualität einbüßte und Glück hatte, den starken Yannic Klöckner hinter sich zu haben. Und vorne? „Die etwas lasche Angriffsarbeit rächte sich derartig, dass die Gäste dranblieben und immer weder durch Gegenstöße erfolgreich waren“, berichtete Christian Gauf, der nach dem 16:15 und der Auszeit, die Trainer Tony Hennersdorf in der 48. Minute genommen hatte, peu à peu allerdings wieder ein besseres Gefühl bekam. Patrick Bach (2), U-18-Nationalspieler Jerome Müller und Christian Wack sorgten für einen 4:0-Lauf und die 20:15-Führung.

Es hätte allerdings noch einmal heikel werden können, und zwar in der 53. Minute, nachdem sich sowohl Patrick Bach als auch Torwart Yannic Klöckner eine Zwei-Minuten-Strafe eingehandelt hatten. Was dann aber passierte, war schon ein bisschen irre und für die HSG Konstanz total frustrierend. Jerome Müller, Robin Sauer und wiederum Jerome Müller schafften in der Vier-gegen-sechs-Situation drei Treffer für den SV 64 Zweibrücken zur 24:17-Führung und entschieden die Partie. „Hätten wir während des gesamten Spiels so konsequent abgeschlossen wie in den letzten sechseinhalb Minuten“, sagte Zweibrückens Handball-Chef Christian Gauf, „hätte es für die Gäste ein Debakel geben können.“

SV 64 Zweibrücken: Klöckner, Berz – Egelhof (7), Wöschler (3/1), Mägel, Sauer (2), Wack (3), Bach (5), Müller (6), Groß (1), Grieser, Dobrani, Haubenthal, Alt. HSG Konstanz: Sieck, Hengst – Martin (2), Schatz (1), Löffler (3/1), Sugg (2), Kehl (1), Nagel (3), Karrer (3), Apel (2), Rösch (2), Glimm.