Mainz/Bretzenheim gewinnt das Karnevalsduell gegen den 1. FC Köln

Ihre erste sehr anspruchsvolle Aufgabe in dieser Saison haben die Handballerinnen des 1. FC Köln in der 3. Liga West nicht gelöst. Im Top-Spiel bei der SG TSG/DJK Bretzenheim musste sich die Mannschaft von Trainerin Lyn Byl mit 27:35 (15:16) geschlagen geben. Erste Sorgen hatte es jedoch schon vor der Partie gegeben – eine geplante und eine ungeplante: Während sich Torhüterin Sophia Kochs nicht mit auf die Reise in die Landeshauptstadt Rheinland-Pfalz‘ machte, weil sie privat verhindert war, lag Rückraum-Spielerin Penda Bönighausen mit einem grippalen Infekt im Bett. Also jene Rückraum-Spielerin, die in den ersten drei Spielen 20-mal für den FC getroffen hatte.

Zwar liefen die Kölnerinnen vor 250 Zuschauern in der IGS-Sporthalle ständig einem Rückstand hinterher, blieben aber dran, manchmal sogar ganz nah. Zumal Natascha Krückemeier zwischen den Pfosten einen guten Job machte. Nach der Pause aber setzte sich die SG TSG/DJK Bretzenheim recht zügig auf vier Treffer ab. „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht, und unser Abwehrverhalten war zu passiv“, kritisierte Lyn Byl. Doch die Kölner Trainerin durfte doch noch einmal hoffen, nachdem nämlich ihre zwölfmalige Torschützin Kim Pappert auf 26:28 verkürzt hatte. Das war in der 53. Minute.

Und dann? „Dann haben wir den Faden verloren“, sagte Lyn Byl, die in dieser Phase regelmäßig sehen musste, dass ihre Spielerinnen überhastet abschlossen. So sorgten Julia Veeck und Carina Koepcke für das 30:26 der Mainzerinnen und für die Vorentscheidung. Zumal bei den Kölnerinnen in der Schlussphase überhaupt nichts mehr ging. Nach deren 27:30 durch Eva Frank ließ die SG TSG/DJK Bretzenheim die Partie mit einem 5:0-Lauf ausklingen. Carina Koepcke per Siebenmeter sowie – nach der Auszeit von Lyn Byl – Julia Veeck, Lea Schuhkneckt, Lara Leuckefeld und erneut Julia Veeck schraubten das Ergebnis auf 35:27 hoch.

Das führte jedoch nicht dazu, dass Thomas Zeitz rundum zufrieden war. Eher nur teilweise. „Entscheidend für unseren Erfolg“, sagte der Trainer der SG TSG/DJK Bretzenheim der Allgemeinen Zeitung, „waren insgesamt 30 gute Minuten in der Deckung, die ersten 15 Minuten in Halbzeit eins und die letzten 15 Minuten in Halbzeit zwei, sowie die effektiveren Gegenstöße.“ Klar: Die Kölnerinnen hätten es, wenn sie schon verlieren mussten, gerne etwas freundlicher gestaltet. „Die Niederlage fiel deutlich zu hoch aus und spiegelt nicht den gesamten Spielverlauf wider“, sagte die 25-jährige Rückraum-Spielerin Manu Flor. „Nicht zuletzt geht die Niederlage jedoch in Ordnung. Mainz war einfach besser.“

Während der 1. FC Köln die Saison in der 3. Liga West am 11. Oktober (Samstag, 19.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath fortsetzen wird, bestreitet die SG TSG/DJK Bretzenheim ihre nächste Partie schon am kommenden Samstag (4. Oktober). In der IGS-Sporthalle empfangen die Mainzerinnen in der zweiten Runde des DHB-Pokals den Zweitliga-Siebten TV Nellingen, der am vergangenen Samstag seinen ersten Saisonsieg gefeiert hat – 34:26 gegen den punktlosen SV Allensbach. „Wir haben noch ein bisschen was zu tun – und durchaus Luft nach oben“, sagt SG-Trainer Thomas Zeitz.

SG TSG/DJK Bretzenheim: von Gilgenheimb, Machetzki – Koepcke (8/3), Hollerbach (1), Gärtner (3), Schuhknecht (6), Veeck (6), Güter, Birli (1), Chwalek (4), Leuckefeld (6), Hermenau.

1. FC Köln: Krückemeier – Jaquet, Dirks, Salz (2), Klingenberg (1), Flohr (5), Wagner, Huckenbeck (2), Bozkurt, Idelberger (1), Pappert (12/3), Juhnke (1), Frank (2), Demmerath (1).