Mona Butzen nimmt Schumacher an die kurze Leine
30.09.2014 3. Liga

Mona Butzen nimmt Schumacher an die kurze Leine

30.09.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Mona Butzen nimmt Schumacher an die kurze Leine

Der erste Saisonsieg in der 3. Liga West ist für den Aufsteiger perfekt: Die Westfalenmeisterinnen des ASC 09 Dortmund setzten sich beim SC Fortuna Köln mit 28:26 (14:10) durch. Dabei profitierte die Mannschaft von Trainer Tobias Fenske davon, dass sein Gegenüber Jannusch Frontzek ohne seine rechte Rückraum-Spielerin Andrea Bonk auskommen musste, die beruflich verhindert war. So ließ der Aplerbecker Coach Fortunas Halblinke, Julia Schumacher, von der ersten Minute an durch Mona Butzen eng decken und stellte eine wichtige Weiche für den Sieg. „Damit haben wir“, erklärte der 32-Jährige, „den Kölnerinnen einige Probleme bereitet.“

Allerdings war das Fehlen Andrea Bonks nicht das einzige Problem der Südstadtkanonen, obwohl dieser Ausfall enorm schwer wog. Zumal die beiden Ersatzkandidatinnen – Mareen Milse (Bruch der Elle) und Katharina Ende (Bruch des Fingers) – schon seit mehreren Wochen fehlen und während der Woche auch noch Ivonne Fuchs, ebenfalls eine Rückraum-Spielerin, wegen neuer beruflicher Verpflichtungen ihren Rückzug angekündigt hatte. So musste Jannusch Frontzek improvisieren. Und zu allem Überfluss verletzte sich beim Aufwärmen eine weitere Rückraum-Spielerin: Jana Vennegerts ging aber trotz eines – wie sich später herausstellte – gebrochenen Fingers in die Partie.

Nachdem die Dortmunderinnen mit 1:2 zurückgelegen hatten, rissen sie das Spiel an sich, ja sie kontrollierten es sogar. Und nach knapp 22 Minuten lagen sie erstmals mit fünf Treffern vorne. Mona Butzen per Siebenmeter und Katrins Bruns hatten von 9:6 auf 11:6 erhöht. Beim 13:7, das die achtmalige ASC-Torschützin Nicol Bojda erzielt hatte, waren es sogar sechs Treffer, so dass Fortuna-Coach Jannusch Frontzek schon seine zweite Auszeit nahm. „Leider haben wir es dann versäumt, den Vorsprung vorentscheidend auszubauen“, sagte ASC-09-Trainer Tobias Fenske, der in der Folge mehrere schwache Würfe seines Teams gesehen hatte. Und ein Manko: die Schwäche von der Siebenmeter-Marke. Nur drei von sechs Strafwürfen nutzten die Dortmunderinnen zu Toren.

So kamen die Südstadtkanonen, bei denen sich die Abwehr vor der eingewechselten Charlotta Quidde steigerte, wieder heran und lagen zur Pause nur noch mit 10:14 hinten, nachdem sie zuvor schon auf 10:13 verkürzt hatten. Noch enger wurde es nach dem Wechsel, zumal die herausragende Kölner Schützin Zydre Zimmermann (zehn Tore) aus fast allen Lagen traf. „Es spricht für unseren Kampfgeist, dass wir trotz eines schlechten Spiels immer wieder zurückkommen, obwohl wir so deutlich hinten liegen“, sagte Fortuna-Trainer Jannusch Frontzek. „Aber es spricht gegen unsere Disziplin und Konzentration, dass wir uns immer wieder in diese Position bringen.“

Mit einem Doppelschlag schaffte es Kreisläuferin Stephanie Wojtowicz dann, die Südstadtkanonen in der Südhalle auf einen Treffer heranzubringen, und die verletzte Jana Vennegerts, die auf der Rückraum-Mitte-Position die Zähne zusammenbiss, traf sogar zum Ausgleich, zum 25:25. In der Folge aber freute sich ASC-09-Trainer Tobias Fenske, dass sich seine Mannschaft überhaupt nicht beeindrucken ließ. „Wir haben weiter Druck gemacht“, sagte er. Mit dem Vorteil, dass die Aplerbeckerinnen in Überzahl waren, nachdem Julia Schumacher eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten hatte. „Eine unberechtigte Zeitstrafe“, sagte Fortuna-Sprecherin Wiebke Janßen. „Sonst wäre vielleicht sogar ein unverdienter Sieg nach schlechtem Spiel möglich gewesen.“

In Überzahl setzte sich der ASC 09 Dortmund aber dank der Treffer von Kristin Niklaus, Melina Fabisch und Nicol Bojda uneinholbar auf 28:25 ab und kletterte dank dieses ersten Saisonsieges auf den zehnten Tabellenplatz – mit 3:5 Punkten wegen des gewonnenen direkten Vergleichs vorbei am SC Fortuna Köln. Und nun freuen sie sich die Aplerbeckerinnen auf ihre nächste Aufgabe. Am 11. Oktober (Samstag, 19.30 Uhr) erwarten sie an der Schweizer Allee den Liga-Topfavoriten, die verlustpunktfreie SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim.

SC Fortuna Köln: Ellereit, Quidde – Denkewitz, Zimmermann (10), Wojtowicz (4), Klinnert, Stüssel, Schumacher (7/1), Grimberg, Vennegerts (1), Sistig (2), Kossmann, Weise.

ASC 09 Dortmund: Sudolski – Bruns (4), Fabisch (5), Bojda (8/2), Kroll, Busse (3), Holste, Schlinkbäumer, Neurath, Butzen (4/1), Buschhaus, Schroll, Niklaus (4).