SG H2Ku macht es sich oben bequem

Die SG H2ku kann es auch sonntags. Mit dem letztlich verdienten 30:27 (14:14) gegen den HBW Balingen/Weilstetten II stellte die Mannschaft von Trainer Nico Kiener erneut seine Heimstärke unter Beweis und kann damit seinen Platz im oberen Mittelfeld festigen. In einem intensiv geführten Match fiel dabei die Entscheidung erst in den letzten Minuten.

Das Spiel hatte seine Spuren hinterlassen. Spätestens bei der Pressekonferenz nach dem Spiel war dies beiden Trainern anzumerken. Während Nico Kiener noch immer mit heiserer Stimme seine Statements abgab, war Gästecoach Eckard Nothdurft emotional von den vorangegangenen sechzig Minuten äußerst aufgewühlt. Diese Aufregung mündete schon während der Partie in eine Zeitstrafe gegen den Balinger Trainer, der seinen Unmut über die Unparteiischen zu deutlich Luft gemacht hatte. Diese hatten mit einer rigorosen Linie, der aber eine extrem tiefe Messlatte zugrunde lag, nicht nur bei Nothdurft des Öfteren für Unverständnis gesorgt.

Zu leiden hatte darunter vor allem der Spielfluss beider um jeden Ball kämpfenden Teams. Am Anfang war dies allerdings noch nicht zu spüren. Hohes Tempo auf beiden Seiten prägte die Szenerie. Mit zwei blitzsauberen Toren von Marcel Kohler gab der Gastgeber die Schlagzahl vor, die Gäste konterten prompt. Als eben jener Kohler nach nicht einmal fünf Minuten die erste Zeitstrafe im Spiel kassierte, nutzten dies die Gäste zur erstmaligen Führung, die noch eine Zeitlang Bestand haben sollte. Genauer gesagt bis zum 8:11, erzielt durch Frank Ettwein. Der Routinier sollte dem Deckungsverbund der Gäste mehr Halt verleihen. Seine auffälligste Szene hatte er dann allerdings in der 40. Minute, als nach seiner dritten Zeitstrafe das Spiel für ihn beendet war.

Die Szenen nach dem 8:11 waren es auch, die Balingens Coach Ecki Nothdurft noch nach Spielschluss erregten. Bei angedrohtem Zeitspiel für die SG konnte nicht etwa der Gast weiter davonziehen, sondern der Gastgeber erzielte fünf Treffer in Folge. Unter anderem auch, weil sich Torhüter Marco Azevedo Marques langsam zur Höchstform aufschwang. Marques war auch durch seine Balinger Vergangenheit hoch motiviert in die Partie gegangen. Nach fünfzehn durchwachsenen Minuten, in denen Nico Kiener bei einer anderen Partie wohl nicht nur über einen Wechsel im Tor nachgedacht hätte, folgte der Trainer seinem Gespür und sollte damit gerade in der zweiten Hälfte dafür von seinem Torwart belohnt werden. Der HBW konnte zwar wieder ausgleichen, doch gefühlt lag der Gastgeber beim 14:14 zur Pause schon vorn.

Als kurz nach Wiederbeginn Jona Schoch die Gastgeber in Führung brachte, schien es kurzzeitig in Richtung Heimsieg zu gehen. Doch auch diesmal schlugen die Gäste zurück (17:17, 21:21). Zu diesem Zeitpunkt fehlte zwar schon lange Kapitän Christian Dürner, der mit einem Hexenschuss früh ausfiel, doch ein nimmermüder Felipe Soteras-Merz erfüllte die Spielmacherrolle nahtlos. Ein Wermutstropfen war dann allerdings auch noch der Ausfall des zweiten Spielmachers mit einer Sprunggelenksverletzung.

Dass auch dies vom Team weggesteckt wurde, zeigt einmal mehr die gewachsene Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft. So erzielte Tobias Klisch in seiner Einsatzzeit in der zweiten Hälfte zwei eminent wichtige Tore. Beim 25:25 schließlich nahm SG- Coach Nico Kiener die entscheidende Auszeit. Kurz danach trafen Rückkehrer Christian Rau und Alex Zürn zum vorentscheidenden 27:25. Diesen Vorsprung ließen sich dann die Hausherren nicht mehr nehmen. Mit nunmehr 10:4 Punkten kann die SG H2Ku nun mit Zuversicht zum nächsten Auswärtsspiel zur SG Köndringen/Teningen reisen.