Tiefere Bank gibt den Ausschlag für Schalksmühle
19.10.2014 3. Liga

Tiefere Bank gibt den Ausschlag für Schalksmühle

19.10.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Tiefere Bank gibt den Ausschlag für Schalksmühle

Obwohl der VfL Gladbeck das Westfalen-Derby der 3. Liga West mit 22:26 (12:11) bei der SG Schalksmühle-Halver verloren hatte, war Trainer Sven Deffte alles andere als unzufrieden. „Wir haben uns 55 Minuten sehr gut verkauft“, sagte er. „Auch ohne Max Krönung.“ Der Top-Werfer hatte gefehlt, weil er in der Veltins-Arena auf Schalke war: Polizei-Dienst. Und nette Worte für die Verlierer gab es auch von der anderen Seite. „Kompliment an die Gladbecker“, sagte SGSH-Trainer Mathias Grasediek. „Sie haben trotz ihrer begrenzten Möglichkeiten an ihr System geglaubt und unsere Schwächen sehr zu Tage geführt.“

Letztendlich war es vor dem Anpfiff ein Rätselraten gewesen: Wer spielt mit, wer spielt nicht mit? Klar: Sven Deffte hatte vorher nicht verraten, dass Max Krönung fehlen wird; und auch nicht, dass Linkshänder Heiko Brandes wegen einer Bauchmuskelzerrung passen muss. Im Kader war aber Thorben Mollenhauer, der dann nach knapp 13 Minuten auf der Bank auch ins Geschehen eingriff. Trotz seiner vor einer Woche erlittenen Fußverletzung. „Molli hat auf die Zähne gebissen“, sagte Trainer Sven Deffte. „Er hat jetzt richtig Schmerzen.“

Bei den Schalksmühlern indes fehlten wegen ihrer Verletzungen Christian Feldmann (Ferse) und Marc Oberste (Leiste). Dabei waren aber Kapitän Maciej Dmytruszynski trotz seines gebrochenen Daumens sowie der angeschlagene Florian Diehl, den Mathias Grasediek allerdings erst in der zweiten Halbzeit brachte, und Torwart-Routinier Mareks Skabeikis, der rechtzeitig aus Lettland (Trauerfall) zurückgekehrt war. Und das war für dieses Spiel wohl entscheidend.

Schauen wir in die Schlussphase: Mit 22:21 führen die Schalksmühler nach einem Gegenstoß-Treffer von Jacek Wardzinski, als die Phase startet, in der Mareks Skabeikis beginnt, den VfL alleine zu schlagen. Zunächst tritt Thorben Mollenhauer beim Siebenmeter über. Dann scheitert Lukas Frings beim Gegenstoß mit seinem Heber am 40-jährigen SGSH-Schlussmann, als der VfL nach Zeitstrafen gegen Maciej Dmytruszynski und die Schalksmühler Bank zwei Spieler mehr auf der Platte hat. In Unterzahl erhöht Malte Müller vom Kreis auf 23:21 und Achim Jansen, nachdem Gladbecks Florian Bach in Mareks Skabeikis seinen Meister gefunden hat, auf 24:21. Die Vorentscheidung. Prompt folgt auch die Entscheidung. Jacek Wardzinski schließt einen Gegenstoß zum 25:21 ab (57.).

„Wir haben vier bis fünf Hundertprozentige liegen lassen und Gegenstöße bekommen“, sagte VfL-Coach Sven Deffte. „Da hält Mareks Skabeikis fünf entscheidende Bälle. Wir haben ja nicht verloren, weil wir vorne nichts rausgespielt haben.“ Die Gladbecker hatten im Laufe der Partie so viel herausgespielt, dass es Schalksmühles Trainer Mathias Grasediek deutlich zu viel gewesen war. „Ich habe drei, vier Spieler“, sagte er, „die eigene Lösungen finden und sich nicht an unser System halten.