Ordentliches Punktepolster geschaffen - Blick richtet sich nach oben

Der gut vierstündige Trip in die hessische Landeshauptstadt hat sich für die Dankerser Bundesliga-Reserve gelohnt. Mit einem souveränen 34:28-Start-Ziel-Sieg fuhren die Grün-Weißen die Punkte zehn und elf ein und haben nun satte sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

„Es war ein wichtiges Spiel", betonte Team-Manager Trainer Hösl, „denn nach dem Heimsieg gegen Ratingen wollten wir gegen Wiesbaden unbedingt nachlegen, um uns nach unten abzusichern. Jetzt können wir die Aufgaben gegen die Spitzenteams Krefeld und Hagen ein wenig entspannter angehen." Doch Punkte sollen auch gegen die beiden Top-Mannschaften her, „um sich in der Tabelle weiter nach oben zu orientieren", wie Trainer Markus Ernst ergänzt.

Vor diesen beiden Gradmessern, an denen die wahre Leistungsstärke der Grün-Weißen dann abzulesen sein wird, stand erst einmal die Pflichtaufgabe gegen den Aufsteiger. Die wurde mit Bravour gelöst. Vom Anwurf weg gab GWD den Takt vor, lag bereits nach acht Minuten mit 5:2 in Front. Besonders auffällig in der Anfangsphase zeigten sich Sebastian Bagats und Jannik Jungmann, der tags darauf zu seinem zweiten Bundesliga-Einsatz kommen sollte sowie Artjom Antonevitch. Der avancierte zusammen mit Bagats (beide acht Treffer) zum besten Totschützen an diesem Abend und hatte eine starke Wurfquote aufzuweisen.

Die Mindener ließen sich auch nicht von der etwas überraschenden Wiesbadener Startformation und der kurzen Deckung gegen Marius Traue aus dem Konzept bringen. Besonders in der Mitte ergaben sich so die Räume für die Spielmacher Jungmann und Christopher Kunisch die entweder selbst trafen oder Gordon Gräfes Vertreter Bagats am Kreis fütterten.

In der Defensive fanden die Hausherren wenig Mittel gegen die 3:2:1-Formation der Mindener, versuchten über die Halben - besonders durch Maximilian Kellner und Danic Seiwert zu schnellen Torferfolgen zu kommen. Es entwickelte sich so ein temporeiches Spiel vor 225 Zuschauern in der Sporthalle am Elsässer Platz, in dem GWD zwar jederzeit Herr der Lage war, aber auch insgesamt 30 Ballverluste zu verzeichnen hatte. So blieb die Truppe von Trainer Harald Metz bis zum 21:23 den Dankersern auf den Fersen, die sich nach einem Doppelschlag von Marten Franke und Artjom Antonevitch in der 50. Minute erstmals auf fünf Tore absetzen konnten.

Neben den zwei Punkten freute sich Trainer Markus Ernst über die Leistungen der A-Jugendlichen Mats Korte und Niklas Willrich, der in den letzten 15 Minuten dem ausgepumpten Lucas Schneider in der Deckungsmitte ersetzte und sich nahtlos einfügte. A-Jugendkeeper Joel Birlehm avancierte neben Bagats und Antonevitch sogar zum dritten Matchwinner. Der Jugend-Nationalkeeper rückte bereits in der 15. Minute für den kürzlich in die Reserve der Junioren-Nationalmannschaft berufenen Moritz Krieter zwischen die Pfosten, erhielt jedoch in der 55. Minute die Rote Karte ohne Bericht, als er beim Aufstehen den vor ihm liegenden Wiesbadener Schützen am Kopf berührte.

GWD Minden: Krieter 1.-15. und 56.-60., Birlehm 15.-56. - Gräfe, Kunisch 5/1, Jungmann 3, Franke 3/2, Antonevitch, Knickmeier 2, Korte, Schneider 1, Speckmann, Traue 4, Bagats 8/1, Willrich.

Torfolge: 0:2, 1:4, 7:10, 9:13, 13:15 (HZ.) - 16:20, 19:21, 21:25, 26:30, 28:32, 28:34 (Endstand).