18.12.2014 3. Liga

"Einen Unterschied zwischen der 1. und der 3. Liga hat man heute nicht gesehen“

18.12.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

"Einen Unterschied zwischen der 1. und der 3. Liga hat man heute nicht gesehen“

Das sagte Nationalspieler Uwe Gensheimer nach dem Spiel des WHV gegen die Rhein-Neckar Löwen. "Wir haben uns vorgenommen, dass wir früh für klare Verhältnisse sorgen wollten, doch das ist uns nicht gelungen“, führte er fort. Dabei hätte es für den deutschen Vize-Meister auch noch dicker kommen können. Was der WHV und seine Fans an diesem Abend für ein Feuerwerk abgebrannt hatten, war aller Ehre Wert. Ein Spiel, das bis zum Ende spannend blieb und die Zuschauer von den Sitzen riss. Das war Werbung für den Handball in Wilhelmshaven und macht Lust auf das nächste Heimspiel gegen den OHV Aurich am 10. Januar, bei dem man sich auch eine so volle und stimmungsvolle Halle wünscht.

Auch wenn das jetzt so klingt, als ob der WHV das Spiel gewonnen hat, ging der Sieg nur knapp an die Gäste. Dafür hat der WHV viel Anerkennung, sicher viele neue Zuschauer und Selbstvertrauen gewonnen, was auch für den weiteren Saisonverlauf sehr wichtig sein kann. Eines haben die Rhein-Neckar Löwen jetzt gemeinsam mit der HSG Düsseldorf: Nur ihnen und den Düsseldorfern gelang in den letzten 39 Heimspielen ein Sieg in der Arena und mit dem Ergebnis von 27:31 wäre so mancher Erstligist sehr zufrieden gewesen. Von Beginn an war der WHV im Spiel. Angefeuert von 2600 euphorisierten Zuschauern war es vor allem Rene Drechsler, der wie gewohnt traf. "In der ersten Halbzeit waren wir einfach zu defensiv“, ärgerte sich Löwen-Coach Jacobsen und sah, wie die Rückraumschützen von naher Distanz immer wieder leicht einnetzen konnten. Auch die Umstellung auf eine offensivere Deckungsvariante, ließ den WHV nicht aus dem Konzept bringen.

Es blieb immer eng und einen Unterschied konnte man zwischen beiden Teams kaum erkennen. Zwar nutzten die Löwen mit Kontern einige Fehler aus, doch war der WHV im gebundenen Spiel einfach bärenstark. Dennoch gingen die Löwen mit 7:10 in Führung, nachdem Harald Reinkind lehrbuchmäßig aus dem rechten Rückraum traf. Der WHV zeigte Moral und kämpfte sich durch Drechsler, Köhler und Schwolow wieder auf 11:12 heran. Jacobsen hatte genug und nahm eine Auszeit. Auch bedingt durch einen Cut von Oliver Köhrmann, konnten sich die Löwen wieder auf 11:14 absetzen, doch nach dieser kurzen Phase blieb der WHV wieder dran.

Auch in der 2. Halbzeit waren die Rhein-Neckar Löwen nie weiter als 4 Tore weg und der WHV hatte beim 18:19 zum ersten Mal nach Spielbeginn wieder die Chance auszugleichen. Ein Weltklasse Torhüter Niklas Landin hatte zuvor in der 37. Minute entnervt auf der Bank Platz genommen und Trainer Nicolai Jacobsen hat mit Bastian Rutschmann den EX-WHVer zwischen die Pfosten gestellt. Ein wichtiger taktischer Schachzug der Gäste. Dieser hielt und der bärenstarke Rene Drechsler traf zweimal den Pfosten, sodass die Löwen den WHV-Lauf zunächst stoppten. "Es sind heute Kleinigkeiten gewesen, die das Spiel entschieden haben“, sagte Köhrmann. "Wenn man noch ein klein wenig mehr gewollt hätte, hätte man das noch enger gestalten können", führte er fort. Trotzdem musste sich der WHV nicht verstecken, der über 23:25 und 25:28 immer noch in Reichweite war. Zu verdanken hatte es der WHV auch besonders einem Adam Weiner, der gerade in der 2. Halbzeit seine Klasse ausspielen konnte. Uwe Gensheimer scheiterte bei einem Strafwurf und Groetzki zog von außen gegen Weiner den Kürzeren. Für mehr, war aber die Restspielzeit zu knapp und die Rhein-Neckar Löwen siegten am Ende nur knapp.

"Ich bin stolz auf mein Team“, sagte Köhrmann und das konnte er auch! "Wir haben unser System ausgespielt und eine tolle Leistung gezeigt. Die Löwen stehen zu Recht oben in der Tabelle der 1. Liga und ich wünsche ihnen, dass sie endlich deutscher Meister werden." Ähnliches Lob hatte auch Jacobsen für den WHV: "Gewonnen haben wir, aber eine große Ehre für das Spiel des WHV. Sie haben gut im Angriff gespielt und waren sehr variabel. Enttäuscht bin ich aber etwas von meiner Mannschaft, aber das werden wir dann morgen besprechen."