Paul Drux: „Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein”
25.01.2015 A-Nationalmannschaft Männer

Paul Drux: „Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein”

25.01.2015 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: cb

Paul Drux: „Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein”

Auf den Schultern von Paul Drux lastet viel Verantwortung. Auf dem Spielfeld agiert der 19-jährige Junioren-Europameister von 2014 aber schon erstaunlich reif. Vor dem WM-Achtelfinale gegen Ägypten sagt der linke Rückraumspieler: „Wir müssen bereit sein, uns wehtun zu wollen.”

Paul Drux, gegen Saudi-Arabien kamen Sie keine Minute zum Einsatz. Wie gut tat das nach den vier vorangegangenen intensiven Begegnungen?
Drux: Ich glaube, dass das allen gut getan hat. Wir konnten wechseln. Alle, die bis hierhin viel gespielt hatten, konnten sich schonen. Außerdem sind jetzt alle Spieler, auch die, die zuerst weniger gespielt haben, so richtig im Turnier drin.

Wie haben Sie den trainingsfreien Freitag erlebt?
Drux: Wir hatten morgens ein individuelles Krafttraining. Danach ging es zur Wüstensafari. Das hat richtig Spaß gemacht und war eine willkommene Abwechslung. Vor allem waren die Dimensionen sehr beeindruckend, und es war sehr spannend, wie die Fahrer im Sand mit den Jeeps umgegangen sind. Aber ich glaube, wir haben die etwas sanftere Tour gemacht.

Sanft wird es gegen Ägypten ganz sicher nicht zugehen. Der kommende Gegner spielt eine sehr aggressive Verteidigung. Wie stellen Sie sich auf so etwas ein, wenn Sie wissen, dass es härter als üblich zur Sache gehen wird?
Drux: Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein und dürfen nicht zaghaft in die Zweikämpfe gehen. Wenn man nicht voll auf die Abwehr geht, wirft man auch kein Tor. Jeder muss willig sein, sich auch wehtun zu wollen.

Sie spielen bei dieser Weltmeisterschaft unbekümmert auf. Machen Sie sich irgendwelche Gedanken, dass es vielleicht für das Team nicht so gut laufen könnte?
Drux: Das muss man natürlich im Hinterkopf haben. Wenn wir verlieren, sind wir raus. Dann haben wir zwar eine gute Vorrunde gespielt, aber das war es dann auch. In der Gruppenphase kann man das noch ausbügeln.

Die Mannschaft hat in der Vorrunde den einen oder anderen Rückstand wettgemacht. Kommt Ihnen das nun zu Gute und vor allem auch die Erfahrung, die knappen Partien bis auf das Dänemark-Spiel für sich entschieden zu haben?
Drux: Zuerst muss man sagen, dass die knappen Ergebnisse zustande kamen, weil die Gruppe wirklich ein sehr hohes Niveau hatte. Das ist aber besser, als alle Spiele mit zehn Toren zu gewinnen. Denn wenn man gemeinsam hart für den Sieg kämpfen muss, schweißt das natürlich eine Mannschaft noch mehr zusammen. Generell ist es wichtig, dass wir wissen, nach Rückständen zurückkommen zu können. Das kann uns gegen Ägypten natürlich auch passieren, wenn wir die ersten drei Bälle verwerfen und bei denen alles reingeht. Und dann sind da noch die 7000 ägyptischen Fans.

Nach jetzigen Stand sind alle Spieler fit. Viele Journalisten hingegen haben sich wegen der Klimaanlagen eine Grippe eingefangen. Haben Sie einen Tipp, wie das nicht passiert?
Drux: Ganz einfach. Wenn man im Zimmer ist, stellt man die Anlage aus - und wenn man geht, stellt man die wieder an, damit das Zimmer gekühlt wird.