Traum vom Halbfinale ausgeträumt – Deutschland scheitert nach großem Kampf an Gastgeber Katar
28.01.2015 A-Nationalmannschaft Männer

Traum vom Halbfinale ausgeträumt – Deutschland scheitert nach großem Kampf an Gastgeber Katar

28.01.2015 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: cb

Traum vom Halbfinale ausgeträumt – Deutschland scheitert nach großem Kampf an Gastgeber Katar

Es hat nicht sollen sein. Deutschland ist bei der Handball-Weltmisterschaft in Katar nach einem großem Kampf gegen den Gastgeber vor 14.000 frenetischen Zuschauern in der Lusail Multipurpose Hall ausgeschieden und spielt nun am Freitag und Samstag um die Plätze fünf bis acht. Erster Gegner wird Kroatien sein.

Die DHB-Auswahl begann gegen den WM-Gatgeber mit einer 5:1-Verteidigung mit Hendrik Pekeler auf der Spitze, um das Zusammenspiel des wurfgewaltigen Rückraums zu stören. Das funktionierte zunächst gut, Zoran Markovic, gefährlichster Schütze Katars, leistete sich zu Beginn einen Fehlwurf und einen Fangfehler. Zudem stand der Mittelblock relativ sicher, erkämpfte sich in der Anfangsphase einige Bälle. In der Offensive hingegen tat sich das deutsche Team gegen den körperlich unglaublich starken Mittelblock um Rafael Capote und Hassan Marbouk enorm schwer.

Kaum einmal konnten sich Strobel und Co. freie Wurfchancen heraus spielen. Und wenn einmal ein deutscher Schütze frei vor Danijel Saric auftauchte, war der Weltklasse-Schlussmann meist Sieger. Nach elf Minuten hatten die Gastgeber einen 6:3-Vorsprung herausgeworfen. Nach dem 4:6-Anschlusstreffer durch Patrick Groetzki verwiesen die Unparteiischen Nachevsi/Nikolov Uwe Gensheimer und Bertrand Roine nach einer kleinen Rangelei vom Feld.

Die Fünf-gegen-Fünf-Situation nutzten die Kataris besser aus, zogen über 9:6 auf 10:6 davon. Bundestrainer Dagur Sigurdsson reagierte, nahm in der 17. Minute die Auszeit, brachte Jens Schöngarth für den angeschlagenen Weinhold. Bereits einige Minuten zuvor hatte Michael Kraus Martin Strobel als Spielmacher abgelöst. In der Defensive wechselte das Duo mit Stefan Kneer und Pekeler.

Diese Schachzüge bewirkten jedoch nicht, dass die deutsche Defensive den wuchtigen Kreisläufer Borja Vidal unter Kontrolle bringen konnte. Entweder verwertete der 120-Kilo-Mann die Anspiele selbst oder war nur auf Kosten eines Strafwurfes zu halten. So wie in der 20. Minute, als Schöngarth für ein Foul an Vidal auf die Strafbank musste. Eine Minute später dasselbe Spiel. Foul an Vidal und Strafwurf. Doch Heinevetter hält gegen Markovic und in der Folge noch weiter wichtige Bälle. So verhinderte der Berliner, dass der Rückstand bis zur 25. Minute nicht höher ausfiel. Denn in der Offensive unterliefen der Sigurdsson-Sieben weiterhin zu viele Fehler und Fehlwürfe. Bis zum Seitenwechsel ließ die stark kämpfende deutsche Mannschaft den Rückstand jedoch nicht allzu sehr anwachsen und ging mit einem 14:18 in die Kabinen.

Nach dem Wechsel schickte Sigurdsson wieder dieselbe Formation wie zu Beginn aufs Feld, lediglich Heinevetter blieb weiter zwischen den Pfosten. In der Abwehr übernahmen Michael Müller und Kneer die Aufgaben von Weinhold und Paul Drux. In 34. Minute musste Wiencek nach einem Foul an Eldar Memisevic auf die Strafbank. Die Überzahl überstand die DHB-Sieben unbeschadet, schaffte durch Strobels zweiten Treffer und durch Patrick Groetzki den 18:20-Anschluss. Katars Trainer Valero Rivera reagierte mit einer Auszeit (38.). Nach einem weiteren Ballgewinn des deutschen Mittelblocks markierte Groetzki gar das 19:20.

In der Folge legte der Gastgeber aber wieder auf 22:19 vor. Deutschland hatte in dieser Phase Kreisläufer Vidal viel zwar besser unter Kontrolle, doch dafür trafen in dieser Phase die Halbspieler Capote und Markovic. Wieder einmal bewies das junge deutsche Team, dass es sich von Rückständen nicht aus dem Konzept bringen lässt. Wiencek hatte bei einem Abpraller den 23:24-Anschluss auf der Hand, vergab jedoch, genauso wie wenig später Strobel. Katar konnte den Vorsprung wieder auf drei Tore ausbauen (25:22).

Deutschland kam durch Pekeler nach einer Heinevetter-Parade zum 23:25-Anschluss (54.). Doch die Rivera-Sieben spielte seine Angriffe nun sehr lange aus. Der deutschen Mannschaft rannte dementsprechend so langsam die Zeit davon.

In der hektischen Schlussphase blieb Deutschland in Schlagdistanz, doch eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene scheiterte Groetzk beim Stand von 24:26 von Rechtsaußen an Saric und wenige Augenblicke später per Tempogegenstoß. Die Vorentscheidung.

 

Katar – Deutschland 26:24 (18:14).

Katar: Saric (1. - 60./10 Paraden), Stojanovic (bei drei Siebenmetern / 2 Paraden); Markovic 6/2, Marbouk 1, Roine 1, Capote 8, Al-Karbi, Memisevic 3, Vidal 4, Damjanovic , Mallash, Benali 3, Mahadi, Hamdoon, Hassab, Zakkar.

Deutschland: Lichtlein (1. - 17./2 Paraden) Heinevetter 17. - 60./11 Paraden, davon 1 Siebenmeter); Kneer, Gensheimer 5/1, Sellin, Wiencek 3, Pekeler 2, Groetzki 4, Weinhold 3, Strobel 3, Schmidt, Kraus 1, Müller, Schöngarth, Musche, Drux 3.

Schiedsrichter: Nachevski/Nikolov (Litauen). - Siebenmeter:4/3:3/1 (Heinevetter hält gegen Markovic – Gensheimer scheitert zweimal an Stojanovic). – Zeitstrafen: 2:3 (Benali, Roine - Genshemer, Schöngarth, Wiencek) – Spielfilm: 0:1, 2:2, 2:3, 4:3, 6:3, 8:4, 10:6, 12:7, 15:9, 16:9, 16:11, 18:12, 18:14 (Halbzeit) - 19:14, 20:16, 20:18, 20:19, 23:20, 24:22, 25:22, 26:23, 26:24 (Endstand).