Deutschland sichert sich Platz 7 - Jubel über die weiterhin bestehende Chance für Olympia 2016 in Rio
31.01.2015 A-Nationalmannschaft Männer

Deutschland sichert sich Platz 7 - Jubel über die weiterhin bestehende Chance für Olympia 2016 in Rio

31.01.2015 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: cb

Deutschland sichert sich Platz 7 - Jubel über die weiterhin bestehende Chance für Olympia 2016 in Rio

Es war ein zähes Ringen gegen Slowenien. Am Ende zeigte das deutsche Team noch einmal einen wahren Kraftakt und behielt nach schwachem Start verdient mit 30:27 (16:14) die Oberhand und tritt als WM-Siebter die Heimreise an. Dieser Sieg des Willens bedeutet die Teilnahme an einem der drei Olympia-Qualfikationsturniere. Kapitän Uwe Gensheimer ging voran und überragte mit 13 Toren. Silvio Heinevetter im Tor war ein weiterer Garant für den Sieg.

Die medizinische Abteilung des deutschen Teams hatte ganze Arbeit geleistet. Rückraumspieler Steffen Weinhold war nach seiner Oberschenkelverletzung wieder einsatzbereit. Bei der Niederlage im ersten Spiel der Platzierungsrunde gegen Kroatien musste der Linkshänder noch verletzt passen.

Die Strapazen des Turniers waren beiden Teams in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Erschwerend kam der Druck hinzu, diese Partie unbedingt gewinnen zu müssen, um sich ohne weitere Rechenspiele ein Ticket für die Olympia-Qualifikation zu sichern.

Das deutsche Team tat sich zu Beginn in der Offensive schwer, bekam wenig Tempo in seinen Positionsangriff und scheiterte in den ersten Minuten mehrfach an Keeper Primoz Prost im slowenischen Kasten. Uwe Gensheimer vergab von der Siebenmeter-Marke, Patrick Groetzki frei von Rechtsaußen, doch eine Überzahl nutzte der Flügelspieler dann in der achten Minute zum 3:3-Ausgleich, nachdem die DHB-Auswahl bereits schnell mit 1:3 im Hintertreffen lag.

Nach einem Weinhold-Fehlpass und einem Offensivfoul von Paul Drux sah sich die deutsche Mannschaft nach zwei schnellen Treffern von Jure Natek dann schnell wieder einem 3:5-Rückstand ausgesetzt. Den Linkshänder vom SC Magdeburg bekam die deutsche Defensive in der Anfangsphase nicht in den Griff. Fünf der ersten sieben slowenischenTreffer gingen auf das Konto Nateks. Sigurdsson reagierte, wechselte den vor dem Spiel in den 16er-Kader zurückgekehrten Fabian Böhm, der sich mit seinen Treffern zum 6:7 (13. Minute) und später zur ersten deutschen Führung (10:9, 19. Minute) gut einfügte, für Paul Drux ein. Zudem rückte Torwart Silvio Heinevetter für Carsten Lichtlein zwischen die Pfosten.

Die DHB-Auswahl wirkte nach der frühen Sigurdsson-Auszeit energischer und egalisierte zum 7:7 durch den bis dahin fünften Gensheimer-Treffer. Spätestens jetzt war die Sigurdsson-Sieben im Spiel angekommen, warf durch einen energischen Zwischenspurt in Unterzahl eine 11:9-Führung heraus. Die Slowenen ließen sich jedoch nicht abschütteln, kamen ihrerseits wieder zum 12:12-Ausgleich. Deutschland ließ sich davon zunächst nicht beeindrucken und warf bis zur Pause eine knappe 16:14-Führung heraus.

Wie zu Beginn der Partie gestattete das deutsche Team auch in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs Natek zu viel Raum, den dieser zu seinen Treffern sechs und sieben nutzte. Die restliche slowenische Angriffsreihe hatte die DHB-Sieben jedoch einigermaßen im Griff, so dass Patrick Wiencek einen Ballgewinn per Gegenstoß zur ersten Drei-Tore-Führung (19:16) verwerten konnte (35.). Nach dem 21:18 durch Stefan Kneer aus der zweiten Welle heraus, versuchten die Slowenen die deutschen Angriffe mit einer 5:1-Abwehr einzubremsen. Doch spätestens mit dem zehnten Treffer von Uwe Gensheimer zum 22:18 hatten sich die Männer in weiß und schwarz frei gespielt und sich für die verbleibenden 20 Minuten eine hervorragende Ausgangsposition heraus geworfen. Dem Tempospiel des deutschen Teams aus der ersten und zweiten Welle heraus hatten die Slowenen in dieser Phase wenig entgegen zu setzen.

Beim 20:25 (43.) versuchte Coach Boris Denic mit einer Auszeit noch einmal das Ruder herum zu reißen. Doch spätestens mit der Roten Karte für Luka Zvizej nach einem Foul an Martin Strobel und dem anschließenden 2:0-Zwischenspurt in Überzahl zum 27:21 bog Deutschland endgültig auf die Siegerstraße ein.

Auch eine Zeitstrafe gegen Strobel ließ sich die deutsche Mannschaft nicht von ihrem Weg abbringen, da der stark haltende Heinevetter erst gegen Klemen Cehte parierte und dann gegen den ebenfalls frei vor ihm auftauchenden Daniel Gajic. Der vergebene Gensheimer-Siebenmeter fiel so nicht ins Gewicht. Deutschland verteidigte souverän die Führung und konnte bereits eine Minute vor Spielende das Erreichen des siebten Platz bei dieser WM und damit verbunden, die sichere Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier feiern.

 

Deutschland - Slowenien 30:27 (16:14)

Deutschland: Lichtlein (1. - 11. /1 Parade), Heinevetter (11. - 60. /12 Paraden); Kneer 1, Gensheimer 13/4, Sellin 1/1, Wiencek 4, Pekeler, Groetzki 3, Weinhold 1, Strobel 2, Schmidt, Kraus 1, Müller, Schöngarth 2, Böhm 2, Drux 1.

Slowenien: Prost (1. - 45. / 7 Paraden), Skof (bei zwei Siebenmetern und 45. - 60. / 4 Paraden); Kavticnik 2, Natek 9, Cehte 2, Dolenec, Spiler, Skube 3, Zvizej M. 3, Zvizej L. 2, Gaber, Zorman, Bezjak 2, Kozlina, Gajic 3, Bundalo 1.

Schiedsrichter: Novotny/Horacek (Tschechien). - Siebenmeter: 7/5:2/2 (Gensheimer scheitert an Prost, Gensheimer scheitert an Skof) – Zeitstrafen: 3:3 (Wiencek, Böhm, Strobel - Bundalo, Gaber, Natek) – Rote Karte: Zvizej L. (44. Minute nach Foul an Strobel) - Spielfilm: 0:1, 0:2, 1:2, 1:3, 3:5, 4:7, 7:7, 9:9, 11:9, 12:12, 14:13, 16:14 (Halbzeit) - 18:16, 19:16, 21:18, 23:19, 25:20, 26:21, 28:22, 30:24, 30:27 (Endstand).