Zwei Torjägerinnen fehlen - Halle muss Schlusslicht ohne Thiede und Speckmann besiegen

Das hatte sich Steffen Thiede ganz anders vorgestellt. Für den Trainer der Haller Drittliga-Handballerinnen war nach dem Erfolg gegen Bad Salzuflen die Situation im Tabellenkeller kein Thema mehr. Vielmehr wollte der Coach weiter fleißig punkten, um schon frühzeitig im Hinblick auf die kommende Saison Spielanteile zu verschieben.

Das war am 11. Januar. Seit dem 32:27-Erfolg im OWL-Derby hat Union in drei Auswärtspartien und einem Heimspiel vier Mal in Folge verloren. Der erste Abstiegsplatz ist vor dem Kellerduell am Sonntag daheim gegen Schlusslicht TSV Hahlen nur noch zwei Punkte entfernt. Die Gastgeberinnen müssen unbedingt punkten, um sich wieder Luft zu verschaffen. Hält die Negativserie dagegen an, stecken sie selbst tief im Abstiegssumpf.

Und ausgerechnet in dieser wegweisenden Partie fallen zwei Schlüsselspielerinnen im Rückraum aus. Katrin Thiede hat sich in der letzten Begegnung Anfang Februar bei Spitzenreiter Kirchhoff eine so schwere Fingerverletzung an der Wurfhand zugezogen, dass ein Gips angelegt werden musste. »So schlimm, wie sich das anhört, ist es nicht. Katrin ist in zwei Wochen in Hannover wieder dabei. Sonntag wird sie allerdings fehlen«, sagt der Trainer, der auch auf seine Haupttorschützin verzichten muss. Sina Speckmann hat die Grippe derart erwischt, dass sie das Bett hüten muss. An Sport ist nicht zu denken. Steffen Thiede ist froh, dass sich angesichts der angespannten Personalsituation Stand-by-Routinier Birgit Westernströer bereit erklärt hat, bis zum Hannover-Spiel im Rückraum auszuhelfen.

»Ohne Sina und Katrin hätte ich gegen Hahlen überhaupt keine Bedenken gehabt. Natürlich ist es bitter, dass sie ausfallen. Aber die anderen können es auch. Sie haben mein volles Vertrauen.« Halles Coach will unbedingt mit zwei Punkten in die Wochen der Wahrheit starten. Schlüssel zum Erfolg ist eine konzentrierte Angriffsleistung mit wenig Fehlern, weil Hahlens einzige Waffe neben dem Rückraumduo Gritzan/Wiese der Gegenstoß ist. Die Gäste haben im neuen Jahr immerhin schon vier Zähler verbucht, aber die beiden letzten Partien gegen Salzland (17:29) und in Kirchhof (15:35) haushoch verloren. Das Hinspiel endete 27:27.