Marienberg gelingt Revanche gegen Tabellenzweiten Fritzlar
02.03.2015 3. Liga

Marienberg gelingt Revanche gegen Tabellenzweiten Fritzlar

02.03.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Marienberg gelingt Revanche gegen Tabellenzweiten Fritzlar

Einmal mehr bekamen die 214 Zuschauer, die das Punktspiel der 3. Liga der Frauen zwischen dem HSV 1956 Marienberg und dem SV Germania Fritzlar in der Sporthalle „ Am Goldkindstein“ live verfolgten, eine bis zu den letzten Sekunden dramatische und überaus spannende Partie geboten, wobei sie voll auf ihre Kosten kamen.

Mussten sich die Gastgeberinnen zum Jahresauftakt 2015 als Tabellendritter dem Liga-Primus SG Kirchhof 09 noch geschlagen geben, konnten sie diesmal den spielstarken Zweitplatzierten Fritzlar nach großem Kampf knapp mit 20:19 bezwingen. Die darüber deutlich unzufrieden wirkende Gästetrainerin Viktoria Marquardt sprach von einer „unglücklichen Niederlage“ ihres Teams. Aus Sicht der Gäste und ihrer Fans - die ihre Sieben mit Trommelwirbel und Beifallrufen auch bestens den Rücken stärkten und auch zur super Stimmung in der Halle mit beitrugen - kann man die Enttäuschung durchaus verstehen. Denn Germania war kurz vor Schluss einem Punktgewinn sehr nahe.

Die Gäste aus Hessen lagen aber von Anfang an immer mit bis zu fünf Toren im Rückstand und konnten trotz großer Torchancen niemals ausgleichen. Nach dem Spielverlauf betrachtet, kann aber durchaus von einem verdienten Doppelpunktgewinn für die Marienbergerinnen gesprochen werden.

Das meinte auch der HSV-Trainer Robert Flämmich: „Ich bin sehr zufrieden mit der kämpferischen Einstellung meiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben die Mädels gleich gezeigt, dass sie Willens sind, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Bis auf wenige Ausnahmen war die erste Halbzeit insgesamt auch sehr ordentlich. Der Sieg war zwar am Ende denkbar knapp, dennoch geht er für mich in Ordnung, da unsere Damen über 75 Prozent der Spielzeit dominant waren und auch die letzten kritischen Minuten nicht aufgesteckt haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir uns dann ein kleines Polster herausgespielt, was sich am Ende auch als sehr wichtig herausstellen sollte.“

Bevor dieser erste Heimsieg des neuen Jahres feststand - wofür den bis zum Umfallen kämpfenden HSV-Damen einmal mehr mit stehenden Ovationen von den Rängen gedankt wurde - mussten sie alle Register ihres Könnens ziehen. Dabei begann der Handballknüller zwischen dem Dritten und Zweiten durch einen sehenswerten Treffer der Torschützenbesten des Tages Evelina Kalasauskaite (6 Treffer) sowie durch einen von Kreisläuferin Dominika Selucka optimal (2:0 /2:04 Minunte). Die beste Werferin der Gäste Esther Meyfarth (6) konterte aber sofort (2:1/2:45 Min.). Als Eva Kracmanova das 4:1 (6.) mit dem ersten ihrer weiteren zwei sicher verwandelten Siebenmeter erzielte, verlief das Spitzenspiel nach Vorstellung der HSV-Verantwortlichen. Der Tabellenzweite war davon aber nicht beeindruckt, sondern kam wieder zum 5:4 (10.) heran. Bis zum knappen 11:9 Pausenstand setzte sich die Flämmich-Sieben zweimal mit vier Toren (8:4/ 14./ 11:7 18.Min.) ab. Leider mussten die HSV-Fans fast 15 Minuten warten, bevor sie das nächste Tor durch Lucie Hribova (12:9/33.) bejubeln konnten.

In dieser Schwächephase der HSV-Offensive parierte Torhüterin Denise Reichel mehrmals phänomenal und verhinderte, dass die Gäste näher herankamen. Als Kalasauskaite zum 17:12 (47.) einnetzte, schien es nun endlich um die Gäste geschehen zu sein. Leider folgte eine ähnlich erfolglose, wenn auch durch einige Lattenknaller bedingte, glücklose Phase im HSV-Angriff. Zudem erhielt in diesem hektischen Spielabschnitt (17:14/48.) der sein Team wieder leidenschaftlich dirigierende HSV-Coach eine Zeitstrafe.

Fritzlar kam durch die fünfminütige Ladehemmung der Bergstädterinnen, wobei sie aber auch an der sehr guten Torhüterin der Gäste mehrmals scheiterten, wieder mit schnellen Toren auf 17:16 (52.) und 18:17 (57.) heran. Die an Spannung kaum zu überbietende Partie stand nun auf der Kippe. Denise Reichel verhinderte mit weiteren Klasseparaden, dass dies passierte. Als Jana Foksova das 20:17 (58:24 Min.) erzielte und im Gegenzug das 20:18 (58:39) fiel, waren die zwei Punkte eigentlich im Kasten. Beim folgenden Angriff verhielten sich die Erzgebirgerinnen aber taktisch unklug.

Anstatt die verbleibende Zeit clever runter zuspielen, verloren sie das Spielgerät und Fritzlar erzielte 38 Sekunden vor dem Abpfiff das 20:19. Mit Pressdeckung versuchten sie noch zum Ausgleich zu kommen. Dies ließen die Gastgeberinnen nicht mehr zu, retteten sich nun clever über die Zeit und konnten sich damit für die Hinspiel-Niederlage, die sie in der Dom- und Kaiserstadt eingesteckt hatten, revanchieren. „Großes Lob geht an die Abwehrleistung: der Block in Kooperation mit Denise Reichel zwischen den Pfosten hat gut funktioniert und lediglich 19 Gegentore gegen den Tabellenzweiten sind super. Gefreut habe ich mich auch über die tadellose Leistung von Stephanie Gaitzsch auf der rechten Außenbahn. So kann es weitergehen!“ ergänzte der zufriedene Flämmich.

HSV Marienberg: Denise Reichel - Jana Foksova (2), Vicky Schütze, Evelina Kalasauskaite (6), Eva Kracmanova (4/3), Lucie Hribova (4), Karin Schererova, Dominika Selucka (4), Stephanie Gaitzsch, Dora Schneck, Krystyna Konarzewska.

Zuschauer:214, Siebenmeter: 3/3 HSV, 3/2 Fritzlar, Zeitstrafen: HSV 1, Fritzlar 1.

Schiedsrichter: Kerstin Pohlmann, Karolin Sense, Sekretär: Kristina Helbig, Zeitnehmer: Martin Günther.