Tolle kämpferische Leistung - Trotzdem keine Punkte für GWD Minden II gegen Duisburg
03.03.2015 3. Liga

Tolle kämpferische Leistung - Trotzdem keine Punkte für GWD Minden II gegen Duisburg

03.03.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Tolle kämpferische Leistung - Trotzdem keine Punkte für GWD Minden II gegen Duisburg

So viel Verletzungspech, wie die Bundesliga-Reserve von GWD Minden derzeit zu verkraften hat, steckt kein Drittligist – vielleicht sogar kein Erstligist – weg. Trotz eines großen Kampfes der „letzten Aufrechten“ unterlagen die Mindener den Duisburger Löwen mit 19:23 (7:12).

Wenn GWD-Coach Markus Ernst unter der Woche beim Training eintrifft, dann sicher mit einem flauen Gefühl im Magen und der Frage im Kopf: Welche Hiobsbotschaft wird mich wohl heute erreichen? Die Ausfälle von Christopher Kunisch und Marius Traue standen fest. Lucas Schneider stellte sich in den Dienst der Mannschaft, konnte aber lediglich in der Defensive eingesetzt werden. Marten Franke brachte von seinem Einsatz für den VfL Bad Schwartau eine Wadenverletzung mit. Dazu war Fabian Hartwich ebenfalls mit Wadenproblemen gehandicapt und konnte nicht für die nötigen Ruhepausen für Stammkreisläufer Gordon Gräfe sorgen.

Zu allem Überfluss kamen noch zwei weitere Verletzungen im Verlauf der hart umkämpften Partie hinzu. Linksaußen Max Hösl, nach einem Bandscheibenvorfall wieder auf dem Weg zur Normalform prallte mit Duisburgs Keeper Mathias Reckzeh zusammen und zog sich eine Knöchelverletzung zu. Hösl biss zwar auf die Zähne, doch kurz vor der Halbzeit war endgültig Schluss. Es ging nicht mehr. Nach dem Wechsel der nächste Tiefschlag: Rechtsaußen Artjom Antonevitch schied nach einem Zusammenprall mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus. Fortan stand kein Linkshänder mehr zur Verfügung und Routinier Sebastian Bagats musste auf dem rechten Flügel ran. „Wir hatten heute mehr gesunde Keeper als gesunde Feldspieler“, so „Baggi“ mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus.

Zusammen genommen können diese verletzen oder angeschlagenen Akteure durchaus die erste Sieben bilden. Eine insgesamt zu schwere Hypothek, die die Dankerser mit der Berufung der A-Jugendlichen Mats Korte, Fabian Breuer, Jonas Grass und Torwart Joel Birlehm zu schultern versuchten. Das Quartett, das am Vortag mit einem beeindruckendem 37:19-Kantersieg über TuSEM Essen den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach brachten, machte seine Sache ausnahmslos gut.

Rückraumspieler Breuer stand somit auch direkt in der Startformation, sorgte in der Anfangsphase für ordentlich Druck im linken Rückraum und avancierte mit sechs blitzsauberen Treffern zum besten Schützen auf Dankerser Seite. Auf der Spielmacher-Position lag die ganze Verantwortung auf Jannik Jungmann, der nach seiner langwierigen Schulterverletzung noch lange nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Im rechten Rückraum agierte Julien Knickmeier, ansonsten hinter Hösl ein Kandidat für die linke Außenbahn.

Obwohl in den ersten Minuten bereits sichtbar war, dass Lauf- und Passwege in dieser Formation noch nicht zusammen passten, lagen die Hausherren sogar mit 5:3 in Front. Das Manko der – wie es Mindens Coach Markus Ernst nach dem Spiel formulierte – „fehlenden Durchschlagskraft aus dem Rückraum“ machte GWD vor allem mit einer herausragend guten Verteidigung und in der Offensive mit beherzten Zweikämpfen wett. Doch mit zunehmender Spieldauer führten Fehlpässe, technische Fehler sowie das Auslassen guter Einwurfmöglichkeiten gegen den starken Löwen-Keeper Reckzeh zum Fünf-Tore-Halbzeitrückstand gegen die um den Klassenerhalt kämpfende SG.

Nach dem Wechsel erst einmal dasselbe Bild. Duisburg setzte sich weiter ab, hatte beim 16:8 in der 34. Minute die Vorentscheidung herbeigeführt. Doch der GWD-Nachwuchs kämpfte verbissen, schmiss sich immer wieder in die robust zupackende Gäste-Abwehr und konnte Tor um Tor verkürzen. Dass es nicht zu mehr gereicht hat, ist auch der cleveren Spielweise der Gäste geschuldet. Die fuhren ihre Angriffe bis an die Grenze des Zeitspiels und nahmen auf diese Weise ordentlich Zeit von der Uhr.

Auch die finale Maßnahmen von Markus Ernst – erst Michael Heimansfeld und Lukas Plaumann durch Bagats und Knickmeier in kurze Deckung zu nehmen und einen Angriff später noch Sebastian Schneider durch Fabian Breuer eng bewachen zu lassen, brachten nicht die erhoffte Wende. Obwohl Duisburg – das selbst mit ganz schmalem Kader angereist war - auf diese Formation wenig Antworten parat hatte und sich einige Ballverluste erlaubte, die zu einer Ergebniskosmetik führten.

„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Kämpferisch hat sie alles rausgehauen, was nur irgendwie möglich ist und probiert das Beste aus der ganzen Situation zu machen. Die Abwehr stand hervorragend und hat leidenschaftlich gekämpft. Unter normalen Umständen gewinnt man mit nur 23 Gegentoren.“

GWD Minden: Birlehm (1.- 36.), Krieter (36. -60.), Räbiger - Gräfe 2, Jungmann 1, Grass 1, Antonevitch 2/1, Knickmeier 3/1, Korte 2/2, Schneider, Breuer 6, Bagats 2, Hartwich.