Bernhard Bauer legt Amt nieder
Bernhard Bauer hat das Amt als Präsident des Deutschen Handballbundes am Sonntagabend niedergelegt. Der 64-Jährige erklärte dies in einer an das DHB-Präsidium sowie die Mitglieder des Bundesrates übermittelten Nachricht. „Ich habe mich sehr gerne mit meiner ganzen Arbeitskraft, mit meinem Können und viel Energie der Aufgabe und der Verantwortung verschrieben, die mir mit der Wahl zum Präsidenten des DHB übertragen wurden“, teilte Bauer mit. „Doch habe ich auch erkennen müssen, dass immer wieder Eigeninteressen eine gewichtige Rolle spielen.“ Bauer schrieb zudem: „Ich verabschiede mich von Euch mit Dankbarkeit. Ich wünsche Euch und dem deutschen Handball für die Zukunft viel Erfolg! Handball ist ein großartiger, ein wunderbarer Sport, der es verdient hat, strahlender ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu werden.“
Am Montagvormittag beriet das DHB-Präsidium über die sich aus Bauers Entschluss ergebende Situation. Gemäß § 35, Absatz 5 der DHB-Satzung („Scheiden der Präsident oder mehr als zwei, vom Bundestag gewählte Vizepräsidenten aus, hat ihre Nachwahl durch einen außerordentlichen Bundestag zu erfolgen.“) wird das DHB-Präsidium einen außerordentlichen Bundestag einberufen, um von diesem einen neuen Präsidenten wählen zu lassen. Der Termin der Einberufung des Bundestages ist noch offen.
Laut Geschäftsordnung des DHB-Präsidiums übernehmen der Generalsekretär oder die fachlich zuständigen Vizepräsidenten vorerst die Aufgaben des Präsidenten. Die Vizepräsidenten des Deutschen Handballbundes e.V. können diesen in Rechtsgeschäften vertreten. Der DHB ist damit voll handlungsfähig und wird das weitere satzungsgemäße Vorgehen in einer Präsidiumssitzung Anfang April konkretisieren.
„Wir respektieren, dass sich Bernhard Bauer entschlossen hat, sein Amt niederzulegen, aber wir bedauern auch sehr, dass wir ihn als Präsidenten nicht mehr an der Spitze des Deutschen Handballbundes haben“, sagt DHB-Generalsekretär Mark Schober. „Bernhard Bauer und das neue Präsidium stehen für eine Phase des Umbruchs und der Modernisierung unseres Verbandes. Mit der gemeinsam erarbeiteten Perspektive 2020 sind maßgebliche Weichen gestellt worden. Unsere Aufgabe ist es nun, diesen Prozess unabhängig von den handelnden Personen im Sinne der Sache erfolgreich fortzusetzen.“
Bauer, pensionierter politischer Spitzenbeamter des Landes Baden-Württemberg, war als Torwart unter anderem für den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen aktiv. Der studierte Jurist lenkte lange Jahre als Präsident die Geschicke des Handballverbandes Württemberg. Ab 2011 engagierte sich Bauer als Vorsitzender der AG Strategie für eine strukturelle Reform und Neuausrichtung des DHB. Beim ordentlichen Bundestag in Düsseldorf wurde er am 21. September 2013 zum achten Präsidenten des Deutschen Handballbundes gewählt und trat die Nachfolge von Ulrich Strombach an.