Bei #GERSUI in Trier zum dritten Mal gegen- statt miteinander
25.04.2015 A-Nationalmannschaft Männer

Bei #GERSUI in Trier zum dritten Mal gegen- statt miteinander

25.04.2015 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Bei #GERSUI in Trier zum dritten Mal gegen- statt miteinander

Seit 2010 gehen sie bei den Rhein Neckar Löwen gemeinsam auf Torejagd, der eine in der Schaltzentrale, der andere auf der linken Außenbahn - nun treffen sie zum dritten Mal in ihrer Karriere aufeinander: Uwe Gensheimer (28) und Andy Schmid (31) werden die deutsche und die Schweizer Nationalmannschaft an diesem Sonntag in der Arena Trier als Kapitäne ihrer Teams aufs Feld führen.

Das Testspiel beginnt um 15.30 Uhr und wird von Sport1.de im Livestream sowie ab 16 Uhr von Sport1 im Free-TV übertragen. Zudem berichten ARD-Sportschau und ZDF-Sportreportage.

Im September - bei der Premiere von Bundestrainer Dagur Sigurdsson - trafen Gensheimer und Schmid erstmals in zwei Testspielen in Göppingen und Neu-Ulm aufeinander, nun steht erneut ein Test an. Während sich die Deutschen auf die beiden EURO-Qualifikationsspiele gegen Spanien vorbereiten, treffen die Schweizer zweimal auf Tschechien.

„Ein ideales Spiel, um sich zu finden und einzuspielen“, sagen beide über den Test in der Arena Trier. Sowohl Gensheimer als auch Schmid sind Leitwölfe ihrer Nationalmannschaften - und während der deutsche Löwenkapitän bereits zum dritten Mal in Trier aufläuft, ist dies eine Premiere für Schmid. Der viermalige deutsche Handballer des Jahres (2011 bis 2014) gewann beide vorherigen Spiele an der Mosel deutlich: Am 6. September 2008 gastierte er mit den Rhein Neckar Löwen zum Champions-League-Qualifikationsspiel gegen den luxemburgischen Meister Düdelingen in der Arena und gewann locker leicht 46:15, Gensheimer traf viermal. Am Pfingstsonntag 2011 stand der gebürtige Mannheimer Gensheimer im Nationalkader, als beim Abschied von Ex-Bundestrainer Heiner Brand Lettland in Trier mit 32:22 geschlagen wurde, der Löwe traf dreimal.

Und in den beiden ersten gemeinsamen Aufeinandertreffen im vergangenen Herbst gab es einen deutschen 32:26-Sieg in Partie eins und ein 28:28 im zweiten Spiel. „Wenn wir nochmals ein solches Ergebnis erreichen würde, gäbe uns das enormen Rückenwind für die wichtigen Spiele gegen Tschechien. Wir wollen uns in Trier optimal verkaufen, und Spiele gegen Topmannschaften wie Deutschland sind für uns immer etwas Spezielles“, sagt Schmid.

Für den Schweizer Kapitän ist es erneut etwas Besonderes, gegen seine Löwen-Mitspieler wie Gensheimer, Patrick Groetzki oder Stefan Kneer anzutreten: „Ja, komisch ist das schon, wenn wir gegeneinander auf der Platte stehen.“

Ähnlich sieht dies auch Uwe Gensheimer, seit 2014 Kapitän der DHB-Auswahl: „Ich finde es spannend, gegen Vereinskameraden mit dem Nationalteam zu spielen. In Trier gegen Andy Schmid und dann drei Tage später gegen Gedeon Guardiola und die Spanier. Und gegen Andy war es ja eher selten, dass wir gegeneinander gespielt haben.“

Generell sieht der gebürtige Mannheimer, der seit 2003 seinem Klub die Treue hält, die Partie in Trier für äußerst wichtig an: „Wir haben uns nach der WM in Katar seit über zwei Monaten nicht mehr mit dem Nationalteam getroffen. Wir müssen uns als Mannschaft wieder finden, einspielen und einen weiteren Schritt nach vorn machen“, betont Gensheimer, der den siebten Platz - verbunden mit dem Ticket für die Olympia-Qualifikationsturniere - als „unwahrscheinlich positiv für den deutschen Handball“ bewertet: „Wir haben viel Gutes aus Doha mitgenommen, auf dem wir für eine erfolgreiche Zukunft aufbauen können.“

Nicht ganz so optimistisch betrachtet Andy Schmid die aktuelle Lage des Schweizer Handballs: „Wir stehen unter Druck, auch weil wir nicht so viele Talente haben, die von unten hochgezogen werden können. Und wir müssen konstanter spielen. An guten Tagen können wir mit fast jedem Gegner mithalten, aber an schlechten verlieren wir auch gegen Mannschaften, die eigentlich viel schlechter sind als wir.“

Schmid ist die Gallionsfigur in der Mannschaft von Trainer Rolf Brack - und einer der wenigen Schweizer, die sich früh dazu entschieden, ins Ausland zu gehen. Nach einer erfolgreichen Zeit in Zürich spielte er für eine Saison beim dänischen Spitzenklub Bjerringbro - und wurde dort vom damaligen sportlichen Leiter der Löwen, Gudmundur Gudmundsson, entdeckt. Seit 2010 ist er bei den Badenern unter Vertrag und hat sich auf der Spielmacherposition enorm entwickelt, was sich auch in seiner Auszeichnung als bester Bundesligaspieler der Saison 2013/14 widerspiegelt. „Ich habe bei den Löwen nun viel mehr Verantwortung, und das tut mir gut“, sagt der Schweizer, der im Gegensatz zu Gensheimer bisher erst an einem bedeutenden Turnier mit der Nationalmannschaft teilgenommen hat: der Heim-EM 2006, als die Eidgenossen 14. wurden. „Uns fehlt natürlich die internationale Erfahrung“, gibt der Löwen-Spieler zu.