DHB-Männer tanken gegen die Schweiz Selbstvertrauen für Spanien
26.04.2015 A-Nationalmannschaft Männer

DHB-Männer tanken gegen die Schweiz Selbstvertrauen für Spanien

26.04.2015 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

DHB-Männer tanken gegen die Schweiz Selbstvertrauen für Spanien

Mit einem 30:18 (15:7)-Erfolg über die Schweiz haben die deutschen Handballer  Selbstvertrauen für die EURO-Qualifikationsspiele gegen Spanien getankt. Vor 3486 Fans in Trier setzten vor allem die jungen Spieler Akzente, auch wenn Kapitän Uwe Gensheimer mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze war.

„Das war ein sehr gelungener Test, wir waren ganz klar die bessere Mannschaft“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson nach dem ersten Länderspiel nach dem siebten Platz bei der WM in Katar. „Wir haben viele Alternativen getestet und haben in unterschiedlichen Besetzungen unseren Rhythmus gefunden. Aber die Spanier sind am Mittwoch eine ganz andere Hausnummer.“ Das Spiel in der Mannheimer SAP Arena beginnt um 18.10 Uhr. An den Tageskassen, die um 16.40 Uhr öffnen, sind noch Tickets der Kategorien 3 und 4 zu haben.

Sigurdsson verzichtete aus seinem für Lehrgang und Länderspiele nominierten 18er-Kader auf Torwart Carsten Lichtlein und den leicht angeschlagenen Spielmacher Martin Strobel. Dafür standen die Debütanten Ole Rahmel und Niclas Pieczkowski im Aufgebot gegen die Schweiz. Und Pieczkowski durfte auf der Spielmacherposition gleich in der Startaufstellung ran, neben Andreas Wolff (Tor), den Außen Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki, Kreisläufer Patrick Wiencek sowie den Rückraumspielern Steffen Weinhold und Paul Drux.

Nach einem eher zurückhaltenden Beginn drehte die deutsche Mannschaft nach dem 3:3 auf und setzte sich - angefeuert von den fast 4000 Fans in Trier - auf 6:3 und 7:4 ab. Die Deckung stand sicher, Torwart Wolff wehrte zahlreiche Würfe der Eidgenossen ab, und im Angriff stachen vorrangig die Außenspieler gegen eine Schweizer Mannschaft, bei denen Spielmacher Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen verletzungsbedingt fehlte.

Nach rund 20 Minuten übernahm dann der junge Gummersbacher Mittelmann Simon Ernst die Position von Pieczkowski, Sigurdsson wechselte fortan munter durch, Nachwuchskräfte wie Finn Lemke oder Erik Schmidt erhielten frühzeitig ihre Spielanteile. Nach einem Doppelschlag von Youngster Ernst und Routinier Weinhold war beim 10:5 (23. Minute) die erste Fünf-Tore-Führung erreicht, die Schweiz fand kein Durchkommen gegen die deutsche Defensive. Die logische Konsequenz war die Auszeit des Schweizer Trainers Dr. Rolf Brack beim 11:5.

Und Bracks Taktik, den Torwart durch einen siebten Feldspieler zu ersetzen, ging nach hinten los: Zunächst traf DHB-Torwart Andreas Wolff zum 12:5 ins leere Schweizer Tor, daraufhin ließ sich Kapitän Uwe Gensheimer nicht lange bitten und erhöhte auf gleiche Weise zum 13:5. Und diese deutliche Acht-Tore-Führung hatte auch beim Pausenpfiff (15:7) Bestand.

In Hälfte zwei übernahm Silvio Heinevetter den Platz zwischen den Pfosten von Wolff, Fabian Wiede und Matthias Musche standen ebenfalls in der Neustart-Formation.  Wie Pieczkowski (vier Tore) kam Ole Rahmel zu seinem Debüt und seinen ersten drei Treffern im Nationaltrikot.

„Dass ich gleich vier Tore mache, hätte ich nicht gedacht“, sagte Pieczkowski nach seinem Debüt: „Tolle Halle, klarer Sieg und ich habe getroffen. Perfekt.“

Ab der 40. Minute stand da eine ganz junge deutsche Truppe mit Ernst, Wiede, Rahmel, Musche, Schmidt und Pieczkowski auf dem Feld - seinen Routiniers gönnte Sigurdsson in Hälfte zwei größtenteils Pausen. Wegen der fehlenden Eingespieltheit litt der Spielfluss phasenweise, und die Schweizer konnten zwischenzeitlich auf 11:17 verkürzen.

Doch die komplette neue Besetzung in der DHB-Auswahl fand sich schnell - und vor allem Kreisläufer Erik Schmidt setzte im Angriff Akzente. Beim 24:14 war in der 50. Minute der erste Zehn-Tore-Abstand erreicht, die Fans in Trier feierten die junge Truppe, die ihre internationale Tauglichkeit klar unter Beweis gestellt hatte.

Mit dem deutlichen Erfolg über die Schweiz behielten die DHB-Auswahlen auch ihre weiße Weste in der Arena Trier: Im sechsten Länderspiel (viermal Frauen, jetzt zweimal Männer) gab es den sechsten deutschen Sieg.

Nun aber wartet die echte Standortbestimmung: Die deutsche Mannschaft trifft am Mittwoch (18.10 Uhr, live in der ARD) in Mannheim auf Spanien, das Rückspiel beim Weltmeister von 2013 findet am kommenden Sonntag (17 Uhr, als Livestream im Internet unter www.ehfTV.com) in Leon statt. Sowohl die DHB-Auswahl als auch die Spanier hatten ihre ersten beiden Qualifikationsspiele zur EM 2016 in Polen in Gruppe 7 im Herbst, jeweils gegen Finnland und Österreich, gewonnen. Die beiden bestplatzierten Mannschaften aller sieben Qualifikationsgruppen sowie der insgesamt bestplatzierte Gruppendritte qualifizieren sich für die Europameister 2016.

 

Deutschland - Schweiz 30:18 (15:7)

Deutschland: Heinevetter, Wolff (1); Gensheimer (5/1), Musche (2), Drux, Lemke (2), Kneer, Ernst (2), Pieczkowski (4),  Weinhold (3), Wiede (1), Groetzki (2), Rahmel (3), Wiencek (1), Pekeler, Schmidt (4)
Schweiz: Bringolf, Portmann, Portner; Schmid, Fellmann (1), Liniger (1), Graubner (2), Sidorowicz (2), Dähler (2), von Deschwanden (3/1), Raemy (1), Küttel (1), Striffeler, Mühlemann (1), Freivogel, Linder (2), Svajlen (2)
Schiedsrichter: Bol/van Eck (Niederlande). - Zuschauer: 3486. - Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Wiencek - Graubner/zwei, Fellmann). - Siebenmeter: 1/1:4/1 (Liniger scheitert an Wolff, von Deschwanden scheitert zweimal an Heinevetter). - Spielfilm: 2:2 (5.), 3:3 (10.), 6:3 (15.), 7:4 (18.), 10:5 (23.), 13:5 (27.), 15:7 - 17:8 (36.), 17:11 (41.), 20:12 (46.), 24:14 (50.), 28:18 (57.), 30:18.