Zweibrücken packt Mindens Zweite und klettert auf Platz fünf

Dank seines 15. Saisonsieges ist Aufsteiger SV 64 Zweibrücken in der 3. Liga West auf den fünften Tabellenplatz geklettert. „Damit werden wir unsere zweite Drittliga-Saison definitiv mit einem positiven Punktverhältnis beenden“, sagte Christian Gauf, der Handball-Chef der Löwen, nach dem 34:24 (16:14)-Erfolg über die Bundesliga-Reserve des TSV GWD Minden, die ohne A-Jugendliche in der Westpfalzhalle angetreten war. Und zwar wegen des Viertelfinal-Rückspiels um die Deutsche Meisterschaft, das der Mindener Nachwuchs am Sonntag gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in eigener Halle mit 28:30 verlor und somit wegen des nur mit 22:20 gewonnen Hinspiels ausschied.

Zunächst war es für die Zweibrücker jedoch nicht so gelaufen, wie es sich Trainer Stefan Bullacher gewünscht hatte. „Wir haben in der Anfangsphase nicht sonderlich gut verteidigt“, sagte er, um aber auch gleich eine Erklärung folgen zu lassen. „Das ist aber nicht unbedingt überraschend, denn die diversen Verletzungen und Krankheiten unserer Spieler hatten doch zur Folge, dass wir hier eine erstmals in dieser Formation zusammen spielende Abwehr aufbieten mussten“, berichtete der 46-Jährige, der sich allerdings jederzeit auch Torwart Ladislav Kovacin verlassen konnte. Und so schafften es die Zweibrücker dank eines 3:0-Laufes, erstmals mit zwei Toren wegzuziehen. Kapitän Aris Wöschler sowie die A-Jugendlichen Jerome Müller und Robin Egelhof machten aus dem 10:11 ein 13:11.

Dieses Zwei-Tore-Polster beförderte der SV 64 dann in die Pause, was zum Teil auch daran lag, dass es wegen der Verletzung von Moritz Krieter einen Wechsel zwischen den Pfosten bei den Mindenern gegeben hatte. Colin Räbiger war in der 23. Minute gekommen, und „er spielte sehr glücklos“, sagte Christian Gauf. Das 16:14, das unter anderem auch Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann sowie 2007-Weltmeister Christian Schwarzer erlebt hatten, war für Stefan Bullacher schon ein gutes Zeichen. Zumal er spürte, dass die nur mit acht Feldspielern angereiste GWD-Zweite erste Kraftprobleme hatte. „Es ist alles okay“, sagte der Löwen-Coach in der Halbzeit. „Wir müssen nur unsere Chancen besser verwerten und das Tempo hochhalten.“

Nach dem Wechsel schafften es die Zweibrücker, obwohl sie teilweise auch in Unterzahl waren, auf 19:15 davonzuziehen. Zwar verkürzten die Mindener noch einmal auf zwei Treffer (19:21), mussten die Löwen dann aber nach der Auszeit deren Trainers Stefan Bullacher entscheidend davoneilen lassen. Jonas Denk, der starke 17-jährige Robin Egelhof sowie zweimal Benjamin Zellmer sorgten nach dem 22:20 bis zur 45. Spielminute für eine beruhigende 26:20-Führung des SV 64. Die Schluss-Viertelstunde war vor 430 Zuschauern ein Schaulaufen, bei dem es in der 52. Minute sogar sehr laut wurde. Torwart Ladislav Kovacin wurde ausgewechselt und mit sehr viel Beifall bedacht. „In der zweiten Hälfte“, sagte Löwen-Trainer Stefan Bullacher, „waren wir einfach auch besser.“ Vor allem die Deckung der Zweibrücker hatte sich gegen die auch von der 550-Kilometer-Anreise gestressten Mindener gesteigert. Nur zehn Gegentreffer in diesen zweiten 30 Minuten sprechen eine deutliche Sprache.

SV 64 Zweibrücken: Kovacin (1.-52.), Klöckner (52.-60.) – Hammann (2), Burkholder (1), Mathieu (1), Bach, Enders (4), Denk (3), Zellmer (6), A. Wöschler (4), Müller (5/3), Egelhof (8), Zintel (n. e.).

TSV GWD Minden II: Krieter (1.-23.), Räbiger (23.-60.) – Ames, Kunisch, Jungmann (5), Antonevitch (9/2), Knickmeier (4/1), Hösl (2), Schneider (4), Hartwich.