Deutsche Meisterschaft: Leipzig setzt sich in heimischer Arena die Krone auf
24.05.2015 Jugend-Bundesligen

Deutsche Meisterschaft: Leipzig setzt sich in heimischer Arena die Krone auf

24.05.2015 · Slider, Home, Jugend-Bundesliga, JBLH männlich, Jugend · Von: ng

Deutsche Meisterschaft: Leipzig setzt sich in heimischer Arena die Krone auf

Nicht, dass die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen nicht längst in der Beletage vertreten wäre über die erste Mannschaft der HSG Wetzlar; nicht, dass sie mit ihrer A-Jugend nicht auch ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft vordrang. Die Traumfabrik des deutschen Handballs aber steht im Frühsommer 2015 ohne Zweifel in Leipzig. Hier werden in diesen Tagen die ganz großen Emotionen produziert: Gute zwei Wochen ist es her, da lösten die Profis - wenig überraschend - das Ticket für mindestens eine Spielzeit in der 1. Bundesliga. Am Sonntag nun bestieg die A-Jugend des SC DHfK den Thron des deutschen Jugend-Handballs. Was ebenfalls nicht über die Maßen überraschte, wohl aber als bravouröse Leistung eingestuft werden darf angesichts der Tatsache, dass die Sachsen mit einer Hypothek von 26:32-Toren ins Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft gegangen waren. In der Arena Leipzig entschieden die Hallenherren Duell Nummer zwei mit 33:25 für sich. „Es ist nicht unüblich, dass man zuhause in Führung geht. Aber am Ende sechs Tore wettgemacht zu haben, das spricht schon für unsere mentale Stärke”, jubilierte Meistermacher André Haber auf dem Weg in die Geschäftsstelle des Klubs, wo die Mannschaft den Abend mit Familien und Freunden am Grill beging.

Am frühen Sonntagnachmittag sollte sich ein Spiel entwickeln, das dem vor einer Woche in Dutenhofen ähnelte - nur eben mit vertauschten Rollen. Bei insgesamt 1500 Zuschauern in Leipzig war es selbstredend der Anhang der Gastgeber, der zu einem Faktor für die deutliche Niederlage des Kontrahenten werden sollte. Und es war der SC DHfK, der jede Unsicherheit seines Gegenübers umgehend abstrafte. „Mir war früh klar, das wird ein anderes Spiel”, bekannte HSG-Trainer Thomas Weber, dessen Mannen noch vor der Halbzeitpause (10:14) auf die Verliererstraße abgebogen waren. „Bei uns passte die Körpersprache dann nicht mehr ganz so. Leipzig hingegen brannte. Die waren auf den Punkt da.”

Noch einmal müsse es die 110 Prozent vom Vorwochenende auf die Platte bringen, um Deutscher Meister zu werden, hatte Weber von seinem Team gefordert. 110 Prozent aber sollte er auch im zweiten Durchgang nicht zu sehen bekommen. Schlimmer noch: Dutenhofen/Münchholzhausen agierte im letzten Viertel dieser DM-Endspiele noch ineffektiver als in den vorangegangenen 30 Minuten - und bekam, was die Defensive angeht, Leipzigs Rückraum-Rechten Franz Semper überhaupt nicht mehr in den Griff. „Bei vier Toren zur Pause war ich mir sicher, wir würden in der Lage sein, nochmal zwei, drei draufzulegen”, sagte DHfK-Trainer Haber - bereits Mitte des zweiten Abschnitts sollten seine Farben ihr Soll übererfüllt haben: 23:15.

Dennoch: Als die Gäste ein 23:32 auf 25:32 eindampften, trennte sie lediglich ein Treffer von einem Siebenmeter-Werfen. Leipzig aber spielte die verbleibenden 45 Sekunden cool runter und kam über Sebastian Naumann gar noch zu seinem 33. Torerfolg. So richtig auf geplättet wollte Thomas Weber, Coach der unterlegenen Gäste, trotzdem nicht machen. „Wir sind Deutscher Vizemeister”, unterstrich Weber das Geleistete, nicht das Verlorengegangene. Und André Haber? Der durfte, danach gefragt, wie viele Spieler er denn mit in die kommende Saison nehme, durchaus erwartungsfroh mit „elf” antworten. Elf Mann, die bereits als Jungjahrgang den Deutscher Meister gemacht haben - klingt nach einer veritablen Drohung an die bundesdeutsche Konkurrenz.