NHV-Oldie Matthias Reckzeh: „Wenn alles passt, ist sicher viel möglich“
27.06.2015 3. Liga

NHV-Oldie Matthias Reckzeh: „Wenn alles passt, ist sicher viel möglich“

27.06.2015 · 3. Liga, Staffel West · Von: aha

NHV-Oldie Matthias Reckzeh: „Wenn alles passt, ist sicher viel möglich“

In der vergangenen Saison musste der Neusser HV lange um den Klassenerhalt in der 3. Liga West zittern. Dass sich dies in der kommenden Spielzeit wiederholen wird, daran mag kaum jemand glauben. Allein die Namen der Neuen sorgen dafür, dass im Team von Trainer René Witte mehr Qualität stecken sollte, ja stecken muss. „Ich denke, wir sollten zunächst einmal versuchen, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Natürlich steckt in der Mannschaft großes Potenzial. Aber wir haben viele junge Kerle im Team und auf wichtigen Positionen einige neue Spieler dazubekommen. Die Mannschaft muss sich erst einmal finden. Und das geht nicht von heute auf morgen“, sagt Torwart-Oldie Matthias Reckzeh, der von den OSC Löwen Duisburg gekommen ist, im Gespräch mit nhv1.de. Der fast vorsichtige verbale Start verspricht dann aber schon deutlich mehr. „Wenn alles passt“, erklärt der 41-Jährige, „ist sicher viel möglich, und wir können eine gute Rolle spielen.“

In der kommenden Saison wird Matthias Reckzeh beim NHV mit Mikkel Tarp Moldrup das Torhüter-Duo bilden – zudem wird er beim Klub in den Trainerstab sowie als Sponsorenbetreuer einbezogen. Und darauf freut sich der 2,04-Meter-Riese, der für die DDR fünf Junioren-Länderspiele bestritten hat. Das sportliche Niveau in der 3. Liga sei hoch, zuletzt in Duisburg sei es jedoch nur ein Mitspielen gewesen. Was bekanntlich mit dem Abstieg des Traditionsklubs in die Oberliga endete. „Jetzt bin ich froh, dass ich in meinem Alter beim Neusser HV noch einmal bei einem so spannenden Projekt mitwirken darf, in dem große und ehrgeizige Ambitionen stecken“, sagt Matthias Reckzeh.

In Neuss trifft der ehemalige Bundesliga-Torwart auch auf einen alten Bekannten aus gemeinsamen Duisburger Zeiten: auf Felix Handschke, der den Weg nach Neuss bereits im Januar gegangen ist. „Ich habe früher mit seinem Vater Maik zusammengespielt und hatte Felix schon auf dem Arm, als er vier Jahre alt war“, erzählt Matthias Reckzeh, der sich für die neue Saison in der Hammfeldhalle beziehungsweise in den gegnerischen Hallen auch eine klare Rolle zuteilt. „Ich war schon immer ein Spieler, der vorangeht“, sagt er. „Das will ich auch beim NHV tun, sofern es die Mannschaft braucht. Als Torhüter muss ich der Abwehr Halt geben. Da wir ja eine recht junge Truppe haben, kann ich sicher in dem einen oder anderen Moment auch mit meiner Erfahrung helfen.“

Und wenn er nicht gerade eine Torwartkluft oder Trainingsklamotten trägt, wird Matthias Reckzeh auch als Repräsentant seines neuen Klubs auftauchen. „Ich werde viel bei öffentlichen Terminen und Sponsorenevents dabei sein“, erklärt er. „Zumindest immer dann, wenn ich nicht das Torwart-Training beim TuSEM Essen leite oder bei Sport1 als Experte fungiere, was allerdings nicht mehr ganz so oft der Fall ist. Helfen wird mir bei dieser Arbeit für den Neusser HV sicher, dass ich nicht zuletzt durch meine vielen Jahre beim TSV Bayer Dormagen im Rhein-Kreis Neuss kein Unbekannter bin.“

Genau solche Tätigkeiten gehören auch dazu, um den Neusser HV nicht nur in der 3. Liga zu etablieren und peu à peu wirtschaftlich immer besser aufzustellen, sondern auch sportlich. „Das Ziel muss mittel- bis langfristig sicher die 2. Liga sein“, betont auch Matthias Reckzeh. „Der Verein und die Region geben das her. Und da haben die Verantwortlichen des NHV auch schon einiges auf den Weg gebracht. Hier ist etwas geweckt worden, das Interesse bei den Zuschauern und im Umfeld wächst immer weiter.“

Wer weiß, was beim Neusser HV schon 2015/16 wachsen wird? Vorne erwartet der NHV-Oldie die HSG Krefeld und den Leichlinger TV, „die üblichen Verdächtigen“, wie er sagt. „Aber insgesamt ist die Liga viel ausgeglichener als in den vergangenen Jahren. Es gibt keine Mannschaft, die sich vorne großartig absetzen wird, aber auch keine, die unten wesentlich abfällt – das ist nicht ungefährlich. Mit Sicherheit wird es spannender als zuletzt.“ Und auf die Partie beim OHV Aurich vor 1500 Zuschauern freut sich Matthias Reckzeh schon jetzt. Da muss er sich aber bis zum 13. März 2016 noch gedulden.