HSG Konstanz erweitert Trainerteam um erfolgreichen Mentaltrainer

Zu Beginn der Saison war seine Arbeit am auffälligsten. Als die HSG Konstanz nach völlig misslungenem Saisonstart nach vier Spieltagen mit 1:7 Punkten noch sieglos auf dem vorletzten Platz der 3. Liga angekommen war, kam das schon lange vorher geplante Mentaltraining mit Tarek Amin genau im richtigen Zeitpunkt. Nach Workshops, Seminaren, weiterer Arbeit mit der Mannschaft und vielen Gesprächen platze nicht nur der Knoten beim sehr jungen HSG-Team. Diplom-Mentaltrainer Tarek Amin hatte das Selbstvertrauen dauerhaft wieder zurückgebracht, die Nervosität genommen und den Startschuss für eine Siegesserie gegeben, die in den nächsten 13 Partien zu zehn Siegen und auf Tabellenplatz vier führte. Nach einer am Ende überaus erfolgreichen Spielzeit mit 37:23 Punkten, Tabellenplatz vier und der zweitbesten Rückrundenbilanz der Liga wird die HSG Konstanz auch in Zukunft weiter mit Tarek Amin zusammenarbeiten. Nach kontinuierlicher und äußerst fruchtbarer Zusammenarbeit in dieser Saison – nicht nur zu Saisonbeginn – wird er in der nächsten Spielzeit zum festen Trainerteam um Cheftrainer Daniel Eblen und Co-Trainer Andre Melchert gehören.

Andre Melchert, zugleich Sportlicher Leiter der HSG Konstanz, spricht von einem weiteren wichtigen Mosaikstein in der professionellen Ausrichtung der HSG: „Wir haben sehr erfolgreich zusammengearbeitet und Tarek hat der Mannschaft und uns allen sehr weitergeholfen. Er bringt eine sehr positive Stimmung hinein und hilft vor allem den vielen jungen Spielern mit seiner extrem motivierenden und aufbauenden Art. Wie man sieht, hat seine Arbeit sehr gut gefruchtet und wir freuen uns, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen können. Er wird uns im Training, bei allen Heimspielen und einigen Auswärtsspielen unterstützen.“ In der am 22. Juni begonnenen Vorbereitung wird Tarek Amin erneut zwei Seminare leiten und ein paar neue Fitnesseinheiten übernehmen. Amin, Karate-Militär-Welt-, Afrika- und Mittelmeermeister, deutscher und ägyptischer Meister und ehemaliger Nationaltrainer Deutschlands und Ägyptens, betreibt sein eigenes Kampfsport-Dojo in Konstanz und bietet seit einiger Zeit auch Mentaltraining an. Neben der ägyptischen Karate-Nationalmannschaft, die er bei der letzten Weltmeisterschaft als Mentaltrainer betreut hat, hat er sich auch schon um die österreichische Nationalmannschaft gekümmert. Aktuell betreut er die Teams aus Luxemburg, den Niederlanden und Norwegen. Die vielen Titelgewinne seiner Athleten bei den Wettkämpfen wie zuletzt etwa bei den Europaspielen in Baku sprechen für sich.

„Ich rede sehr viel mit den Spielern“, erklärt der 48-Jährige. „Zusammen versuchen wir Gedanken, Einstellungen und Gefühle zu verbessern.“ Er gebe nur die Richtung vor, den Weg müsse jeder alleine gehen. Mathias Riedel, 27-jähriges Rückraum-Ass der HSG Konstanz, zeigt sich begeistert von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem 1992 nach Deutschland gekommenen Mentaltrainer. „Jeder hat auf eine andere Weise profitiert und sich persönlich weiterentwickelt. Tarek hat uns andere Sichtweisen aufgezeigt und erklärt, wie wir auf verschiedene Situationen reagieren können. Er hat uns viel von seinen Erfahrungen und aus seiner Zeit als Profisportler erzählt und es verstanden, uns einzuimpfen, dass alles letztlich reine Kopfsache ist.“ So habe er in vielen Gesprächen dargelegt, wie man vor und während des Spiels noch fokussierter, konzentrierter und motivierter agieren kann.

Das sieht auch HSG-Cheftrainer Daniel Eblen so. „Tarek hat uns alle weitergebacht. Ich halte mentales Training für sehr wichtig. Da kann jeder auch viel für das Leben außerhalb des Sports mitnehmen.“ In umfangreicher gemeinsamer Arbeit habe man viele Aspekte angesprochen und sich jeder selbst kontrolliert und dabei noch besser seine Stärken und Schwächen entdeckt. „Letztlich hat jeder etwas anderes gelernt, aber alle sind auf dem Weg zum Ziel mit mehr Selbstvertrauen und Mut wesentlich weitergekommen.“ Für den Konstanzer Cheftrainer ist Kontinuität im Training das Entscheidende – egal ob im physischen oder psychischen Bereich. „Wie im Fitnesstraining reichen auch im Mentaltraining nicht nur ein, zwei Runden. Das muss langfristig und regelmäßig betrieben werden. Als Trainer steht man selbst manchmal unter Druck, da ist es gut, wenn man einen Spezialisten hat. Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Tarek.“

Mathias Riedel, nach einer erfolgreichen Operation an der Leiste seit 1. Juni wieder beschwerdefrei und voll im Training, findet die Zusammenarbeit „sehr gut und hilfreich, da Tarek eine Person ist, die nicht aus dem Handballsport kommt und von eigenen Erfahrungen aus anderen Sportarten erzählen kann. Ich finde die Mischung im Trainerteam gerade perfekt. Tarek hat eine starke Ausstrahlung und man fühlt richtig seine Energie, die er dann an uns weitergibt.“ Der Rückraum-Kanonier freut sich auf die Vorbereitung, ist auf die Neuzugänge und darauf gespannt, wer sich alles weiterentwickelt hat und wer es von den vielen jungen, hungrigen Talenten in den Kader der ersten Mannschaft schafft – und darauf, wie der charismatische, sympathische neue alte Mentaltrainer Tarek Amin die Mannschaft zusammen mit Daniel Eblen und Andre Melchert weiter nach vorne bringt.