Attraktiver Saisonauftakt trotz Niederlage - SG Leutershausen verliert im Derby gegen die SG Nußloch 23:28
30.08.2015 3. Liga

Attraktiver Saisonauftakt trotz Niederlage - SG Leutershausen verliert im Derby gegen die SG Nußloch 23:28

30.08.2015 · 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Attraktiver Saisonauftakt trotz Niederlage - SG Leutershausen verliert im Derby gegen die SG Nußloch 23:28

Mattis Pestinger, der am eigenen Kreis dem Gegner den Ball stahl. Stefan Salger, der sich mit vollem Körpereinsatz in Richtung Seitenlinie warf. Alexander Hübe, der mehr als einmal Nußlochs Chancen pulverisierte. Wer dieses Spiel sah, wusste, was er in den vergangenen Wochen vermisst hatte. Die “Roten Teufel” der SG Leutershausen und die SG Nußloch bescherten der 3. Handball-Liga Süd am Freitag Abend vor 800 Zuschauern in der Heinrich-Beck-Halle einen attraktiven, sehenswerten Saisonstart. Als Sieger ging in der Auftaktpartie die SG Nußloch vom Parkett: Mit 23:28 (13:14) behielt die SG in ihrem ersten Auswärtsspiel die Oberhand.

“Wir haben in der zweiten Halbzeit vor allem durch eine sehr gute Deckung und das hohe Tempo Vorteile gehabt”, analysierte Nußlochs Coach Christian Job. “In der ersten Halbzeit haben wir noch Nerven gezeigt, aber dann souverän gespielt.”

Bei Leutershausens Trainer Marc Nagel hielt sich die Enttäuschung in Grenzen: “Ich hätte es vorher nicht für möglich gehalten, dass wir zur Pause sogar die Führung in der Hand haben. Ab der 50. Minute bestand dann die Gefahr, dass wir untergehen. Aber so geht das Ergebnis für uns in Ordnung.” Besonders lobte die Neuzugänge im Team für ihren nahezu schonungslosen Einsatz.

Die Hausherren gingen mit einem unerwarteten zusätzlichen Handicap in ihre erste Partie. Nicht nur, dass sie nach der Operation am Handgelenk auf Valentin Spohn verzichten mussten; zusätzlich fiel nun auch noch Neuzugang und U19-Nationalspieler Philipp Bauer aus: Er hatte sich im Training den Knöchel gebrochen. “Beides sind herbe Ausfälle - und wir werden eine ganze Weile auf beide verzichten müssen”, kommentierte Holger Löhr, sportlicher Leiter der SGL, den dezimierten Kader auf Seiten der Bergsträßer. Und zu Beginn des Spiels schien es tatsächlich so, als seien die Gastgeber deutlich unterlegen. Mit drei Toren in schneller Folge zog Nußloch davon, ehe Matze Conrad der erste Treffer für die “Roten Teufel” gelang. Sie erholten sich von dem frühen Rückstand und boten Nußloch Paroli. Zwischen dem Meister und dem Vizemeister der Vorsaison entspann sich nun eine körperliche, intensive Partie.

Nach elf Minuten lohnten sich die Mühen für die SGL: Nach einer cleveren Abwehraktion am eigenen Kreis legte Mattis Pestinger den Ball Kapitän Jochen Geppert vor, und der der verwandelte erstmals zum Ausgleich - 6:6. Danach standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber, beiden war anzumerken, wie sehr sie die Saison-Premiere für sich entscheiden wollten. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit erspielte sich Leutershausen zwar leichte Vorteile, kam aber nicht mehr als auf zwei Tore davon. Kurz vor der Sirene hatten Sascha Pfattheicher und Jochen Geppert jeweils mit einem Siebenmeter die Führung buchstäblich in der Hand - beide vergaben aber ihre Versuche. Dafür versenkte bereits nach dem Abpfiff Nußlochs Pierre Freundl seinen Strafwurf und sicherte so zur Pause seiner SG die 13:14-Führung.

Nach dem Wiederanwurf eine ähnliche Situation wie zu Spielbeginn: Zwei schnelle Treffer brachten Nußloch wieder drei Tore in Front - die SGL radelte durch zwei Geppert-Tore wieder auf Tuchfühlung heran. Mehr und mehr wurde es jetzt auch eine Partie der Torhüter: Sowohl Robbie Sowden für Nußloch als auch Alexander Hübe für die “Roten Teufel” vereitelten zahlreiche Chancen ihrer Gegner. In dieser Phase verlor die SGL mehr als Nußloch von ihrer Durchschlagskraft. Den Gästen gelang es erstmals in der Partie, den Abstand auf vier Tore zu erhöhen: 16:20 der Zwischenstand in der 43. Minute.

Auf der Platte wie auf den Zuschauerrängen ging es aber weiter leidenschaftlich zur Sache. Zwischenzeitlich verkürzte Leutershausen denn auch um zwei Tore, zehn Minuten vor dem Ende stellte Nußloch aber den Vier-Tore-Abstand wieder her. Marc Nagel zog die grüne Karte zur dritten Auszeit. Der erhoffte Effekt stellte sich dadurch aber nicht ein. Die Hausherren kamen zu keinem Treffer, dafür trug sich Rechtsaußen Max Schmitt bereits zum achten Mal in die Torschützenliste ein - 19:24, die Vorentscheidung. Leutershausen fehlte es zum Ende an Kraft und Konzentration, um die Partie in einem Gewaltakt noch einmal herumzureißen. Der Endstand: 23:28 - Finale eines würdigen Saisonauftaktes.

Die SG Leutershausen bestreitet nun noch zwei weitere Heimspiele in eigener Halle: Am Sonntag, 6. September, gastiert der TSB Horkheim an der Bergstraße, am Sonntag, 13. September kommt HBW Balingen-Weilstetten II (jeweils 17 Uhr).

SG Leutershausen: Hübe, Mangold, Wetzel 1, Wilde, Salger 4, Räpple, Pfattheicher 3/1, Lierz, Volk 5, Geppert 4, Pestinger 2, Conrad 4, Klapdohr, Ratzel.

SG Nußloch: Sowden, Lieb, Jochim 1, Freudl 7/5, Schmitt 9, Körner 1, Erifopoulos 4, Müller 1, Fritsch 2, Mantek, Bitz 3, Hildebrandt, Pauli.