Endlich geht es los - Krefeld zum Auftakt gleich mit der längsten Auswärtsfahrt

Nach knapp neunwöchiger Vorbereitungszeit beginnt für die HSG Krefeld am Wochenende ihre dritte Spielzeit in der 3. Handballbundesliga. Auf die Samt- und Seidenstädter wartet gleich zum Saisonstart die erste Unbekannte. Beim ehemaligen Bundesligisten und letztjährigen Tabellen-sechsten der Nordstaffel, dem VfL Fredenbeck, werden die Mannen um Kapitän Thomas Pannen gleich richtig gefordert und sollten im Anschluss wissen, wo sie in etwa stehen. Anwurf ist der altehrwürdigen Geestlandhalle ist am Samstag um 19:30 Uhr.

Der VfL Fredenbeck ist einer von sieben Neulingen in der Weststaffel, was die Liga sehr interessant, aber auch unberechenbarer macht. So gibt man sich was die Prognosen betrifft im Krefelder Lager zurückhaltend. „Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten optimal verstärkt, wollen unsere positive Entwicklung weiter vorantreiben und besser abschneiden als im Vorjahr. Zu welchem nackten Resultat das am Ende führen wird, kann man jetzt doch noch überhaupt nicht seriös beantworten.“ so HSG-Coach Olaf Mast im Vorfeld des Saison. „Das uns viele gegnerische Teams weit oben einordnen erfüllt uns mit Stolz und interpretieren wir als respektvoller Anerkennung unserer bisherigen kontinuierlichen Arbeit.“

Den letzten Schliff holte sich die Mannschaft am vergangenen Sonntag gegen den Ligakonkurrenten TV Korschenbroich und landete dabei einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg (32:27 / HZ 18:13). Nur nachlassende Konzentration sowie zu intensive Beschäftigungen mit Nebenschauplätzen in den letzten zehn Spielminuten verhinderten einen zweistelligen Triumph. Den holten die Schwarzgelben am letzten Testspiel vor dem Start jedoch nach, als man ungefährdet und souverän den Oberligisten TSV Aufderhöhe mit 31:17 (13:8) distanzierte.

Nun geht es also endlich los. Zum Auftakt kann der Krefelder Übungsleiter womöglich aber erneut - wie noch nicht einmal in seiner Amtszeit bei der HSG - nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. Einige Spieler waren unter der Woche angeschlagen und wurden im Hinblick auf den Saisonstart geschont. Ob jedoch diese kurze Auszeit bei allen Spielern ausreichte, um die Blessuren auszukurieren, wird sich vermutlich im Einzelfall erst am Spieltag entscheiden.

Mast hat sich im Vorfeld reichlich Infomaterial vom unbekannten Gegner besorgt. Vieles auch aus der Vorsaison, da der Kader der Norddeutschen sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert präsentiert. Aber auch aktuellere Aufzeichnungen wurden studiert. Die Fredenbecker holten in der Vorsaison nur einen Punkt weniger als die Krefelder und haben zudem Heimvorteil. Von daher dürften die Chancen bei 50:50 stehen.

„Ich erwarte eine körperlich intensive Partie. Es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren und die Syste-me diszipliniert zu Ende zu spielen.“ gibt Mast die Marschrichtung vor. Für ihn persönlich ist es eine Reise in die Vergangenheit. „Trotz der langen Zeit, die inzwischen seit meiner aktiven Karriere vergangen ist, scheint sich die Grundphilosophie der Fredenbecker offenbar nicht verändert zu haben. Schon damals war es enorm schwer in der Geestlandhalle zu punkten.“