Longerich entführt zwei Punkte aus Leichlingen

Einen überragenden Handball-Abend sahen 150 mitgereiste LSC-Fans und erlebten das 28:26 des LSC beim vorher verlustpunktfreien Leichlinger TV. Der Gewinn ist überraschend und sensationell, gleichermaßen aber auch völlig verdient, nachdem man über 55 Minuten geführt hatte und das Geschehen bestimmte.

Tonangebend in der Halle waren die Longericher Zuschauer, das war bereits vor dem Spiel sichtbar. Immer mehr rot-weß gekleidete Fans füllten die Halle und sorgten dann während des Spiels für Heimspielatmosphäre. Unter den Zuschauern war auch Kiki Born, der leider gesperrt fehlte, hinterher erleichtert und nassgeschwitzt mitfeierte.

Es war ein atemberaubendes Spiel, nervenaufreibend für die Zuschauer, hartumkämpft auf dem Spielfeld. Das 2:2 war das letzte Unentschieden des Spiels, dann ging der LSC in Führung und erabeitete sich ein Übergewicht. Aufgrund der starken Deckungsarbeit von Wittig, Krosch und Co und einigen starken Paraden von Keeper Valentin Inzenhofer brachte es Leichlingen in Halbzeit 1 auf gerade mal 6 Feldtore (außerdem 3 Siebenmeter). Obwohl sich der LSC auf 6:3 und 7:4 absetzen konnte, war das Angriffsspiel nicht optimal, man leistete sich den ein oder anderen unnötigen Ballverlust, was der hohen Intensität des (Abwehr-)Spiels geschuldet war. Als überragender Akteur spielte sich der wiedergenesene Christopher Wolf in den Vordergrund, der 5 der ersten 9 Longericher Treffern markierte. Einige Angriffe waren gut ausgespielt, leider belohnten man sich nicht dafür, gerade von den Außenpositionen hatte man einige "Fahrkarten". Die 10 Fehlwürfe und 8 einfachen Ballverluste in Hälfte eins waren eigentlich zu viel. Doch die tolle Abwehrarbeit führte dazu, dass man dennoch mit einer Führung in die Halbzeit ging.

Matthias Peters, eigentlich im Rückraum eingesetzt, machte auf Rechts-Außen eine bemerkenswerte Partie nach seiner Einwechslung verwandelte er 7 seiner 8 Würfe. Die 11:9 Halbzeitführung war knapp. Wer nun allerdings mit einem Leichlinger Sturmlauf gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Es war der LSC, der weiter abgeklärt aufspielte und auch sich häufende Unterzahlsituationen überstand und über 12:16, 14:18 sogar beim 16:21 Mitte der zweiten Hälfte mit 5 Toren in Front lag. Die Longericher Zuschauer witterten ernsthaft die Sensation, als der für Strafwürfe eingewechselte Tom Rydzewski beim Stand von 22:17 in der 48.Minute den zweiten 7m vereitelte. Leichlingen hatte unterdessen auch auf Manndeckung umgestellt (gegen Christpher Wolf), am Ende des Spiel probierte man es mit einer noch offeneren offensiven Abwehr. Viereinhalb Minuten vor Spielende schaffte der LTV den 23:24 - Anschlusstreffer. Der LSC hielt dem Druck stand, konnte immer wieder auf 2 Tore Vorsprung erhöhen. Das Spiel war auf seinem Spannungs-Höhepunkt angekommen, als es in der Schlussminute 26:25 für den LSC stand. Der erlösende Treffer von Benni Richter, der sich bei offener Manndeckung durchgesetzt hatte, war noch nicht das Ende. Nur 8 Sekunden später verkürzte Leichlingen wieder, mit dem Schlusspfiff netzte dann Tim Hartmann zum endgültigen Schlussstand von 28:26 ein.

Trainer Chris Stark war glücklich: "Wir haben heute defensiv am Limit gespielt, das war ganz toll. Offensiv war es nicht optimal, aber mit viel Herz gespielt und hinten raus abgeklärt. Ich bin natürlich superzufrieden mit der Vorstellung! Das war das Resultat von harter Arbeit unter der Woche, darauf können wir stolz sein. Zurückgelehnt wird sich natürlich nicht, denn jetzt wartet mit Fredenbeck das nächste Bonusspiel. Das gehen wir mit unglaublichen 10:4 Punkten völlig befreit an. Dass wir am achten Spieltag das Spitzenspiel der dritten Liga austragen, ist gigantisch."