Ein Setnikar alleine reicht nicht
12.10.2015 3. Liga

Ein Setnikar alleine reicht nicht

12.10.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Ein Setnikar alleine reicht nicht

Den Rödelseer Handballern klebt weiter das Pech an den Händen, was dazu führte, dass sie sich auch im zweiten Heimspiel der Saison dem Gegner beugen mussten, diesmal nahm Tabellennachbar SG LVB Leipzig durch den 27:23(16:13)-Erfolg beide Punkte aus der Sickergrundhalle mit. Die Gastgeber hatten zwar in Rok Setnikar den besten Feldtorschützen der Begegnung in ihren Reihen, doch Leipzig setzte sich mit dem stärkeren Kollektiv durch.

Es war alles andere als angerichtet für die Rödelseer, denn Kapitän Andreas Paul schleppt sich schon seit Wochen angeschlagen durch, Maximilian Sauerhammer fiel mit einer Knöchelblessur aus, Simon Weigand ging wegen einer Knieverletzung gar auf Krücken und kurzfristig erwischte es auch noch Torjäger Bostjan Hribar. Im Training verletzte er sich die Hand – aber zum Glück wenigstens nicht seine linke Wurfhand. Trotzdem war er mit dem Verband an der rechten Hand gehandicapt und obendrein bekam er noch einen Pferdekuss verpasst, der ihm ordentlich zusetzte. Zur allgemeinen Erleichterung kam Geschäftsführer Tobias Demel nach einem bösen und unverschuldeten Verkehrsunfall mit geschrottetem Auto auf dem Weg zum Spiel ohne schlimme Verletzungen davon.

Die rechte Seite des TSV Mainkraft Rödelsee prägte das Spiel, denn Rechtsaußen Rok Setnikar mit sieben Feldtoren und der Halbrechte Bostjan Hribar mit 5/1 Treffern erzielten zusammen die Hälfte aller Rödelseer Tore. Die Kehrseite der Medaille: Beide sind nicht als Abwehrkünstler berühmt und ihre Abwehrseite bildete vor allem bis zum Seitenwechsel die verwundbare Achillesferse der Gastgeber. Rot Setnikar machte jedenfalls sein bislang bestes Spiel im Rödelseer Trikot. Denn der 25-jährige Kroate machte nicht nur acht Buden, sondern stellte sich mit einer fast hundertprozentigen Quote selbst das beste Zeugnis aus. Leipzig präsentierte sich über die linke Seite stark und wusste mit intelligentem Kreisläuferspiel zu überzeugen. Derweil deckten die Handballer aus der Sachsenmetropole Rödelsees Kreisläufer Dennis Orf zu und Bastian Demel war nach seiner Einwechslung nur ein Kurzauftritt gegönnt weil er sich noch vor dem Halbzeitpfiff eine Rote Karte einhandelte. Nach 33 Minuten drohten die Felle beim 13:17 vorzeitig davon zu schwimmen, ehe sich die Leipziger mit mehreren Zeitstrafen in Folge und ebenfalls einer Roten Karte selbst dezimierten. Den Gastgebern war kämpferisch kein Vorwurf zu machen, denn sie gaben alles und fighteten sprichwörtlich bis zum Umfallen.

Bekanntlich kommt das Pech dazu, wenn einer im Tabellenkeller steckt, was der Suchy-Truppe das Genick brach. „Wir haben mehrmals die Möglichkeit gehabt in Führung zu gehen“, meinte Trainer Radovan Suchy, der hinterher mit der Chancenverwertung haderte. Während Rok Setinkar mit seiner Zuverlässigkeit glänzte, schossen seine Kollegen mehrmals Fahrkarten in wichtigen Momenten. Es war kein Zufall, dass der kroatische Linkshänder jeweils den Ausgleich zum 20:20 und 23:23 markierte, aber Leipzig hatte immer wieder eine Antwort. Es wäre müßig sich darüber zu mokieren, dass die Entscheidungen der Schiedsrichter eine gewisse Tendenz offenbarten. Tatsache aber war: Die Leipziger durften das Spiel 60 Minuten lang verschleppen, ohne dass die Schiris eingeschritten wären.

Unter dem Strich blieb die Erkenntnis, dass sich die Rödelseer weiter in der Ost-Staffel der 3. Liga schwer tun und sie sich nur mit harter Arbeit aus dem Schlamassel ziehen können. Kommende Woche geht’s zum Tabellennachbarn Baunatal und Radovan Suchy hofft, dass vielleicht dort der Knoten platzt.

TSV Mainkraft Rödelsee: Thomas Paul, Andreas Wieser; Bostjan Hribar 5/1, Julius Weinhardt 1, Andreas Paul 6/1, Dennis Orf, Maximilian Häckner 1, Bastian Demel, Marko Sokicic 3, Marius Olbrich, Moritz Reichhard, Rok Setnikar 7.

SG LVB Leipzig: Jan Gureyky, Patrick Ziebert; Georg Eulitz 1, Sascha Meiner 8/5, David Heinig 1, Clemens Uhlig 4, Hannes Zerrenner 2, Steve Baumgärtel 4, Jonas Hönicke 3, Debastian Naumann 1, Max Berthold 2, Jan Höhne, Philipp Jungemann, Gregor Remke 1.