Altlandsberg ohne Verlustpunkt Spitzenreiter
13.10.2015 3. Liga

Altlandsberg ohne Verlustpunkt Spitzenreiter

13.10.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Altlandsberg ohne Verlustpunkt Spitzenreiter

Die Frauen des MTV Altlandsberg weiterhin auf Höhenflug. Beim Spitzenspiel gegen die bis dahin ebenfalls verlustpunktfreie SG Handball Bad Salzuflen gab es einen klaren 32:25 (19:10)-Sieg. Die Damen aus Märkisch-Oderland sind jetzt mit 6:0 Zählern alleinige Tabellenführer der 3. Liga Ost.

Ex-Nationalspielerin und MTV-Team-Betreuerin Eveline Sellert lobte die Mannschaft und das Trainer-Team: „Sie haben sich unter der Woche sehr gewissenhaft auf den Gegner vorbereitet. Die Video-Analyse von Coach Fabian Lüdke war messerscharf und auf den Punkt gebracht. Und wie er in der Halbzeit nach der klaren 19:10-Führung in der Halbzeit davor warnte, was jetzt über unser Team hereinbrechen werde und welche Tipps er gab, um sich dagegen zu wehren, das war ganz stark.“

Die grün-weißen Damen präsentierten sich von der ersten Sekunde an hellwach. Stopften mit großem Können in der Abwehr fast jede Lücke. Und zeigten einen in den vergangenen Jahren selten gesehenen Angriffswirbel. Die Folge: Nach dem 5:5 (10. Minute) zogen die Altlandsbergerinnen weg wie ein Intercity. 10:5, 15:7, 19:10 waren die Stationen einer (fast) perfekten ersten Halbzeit, die die knapp 300 Zuschauer in der Erlengrund-Halle förmlich in Verzückung brachte.

Aber es war alles andere als einfach. Der Gast – eine wirklich starke Drittliga-Mannschaft – versuchte es zunächst mit dem Überraschungseffekt. Nina Jacobkersting, Bad Salzuflens Beste, wurde von der ersten Minute an mit einem entsprechenden Leibchen als siebente Feldspielerin aufgeboten. Die Absicht war klar. Der Gegner wollte der extrem mobilen 3-2-1-Abwehr des MTV einen zusätzlichen Kontrapunkt entgegensetzen.

Allerdings: Die fleißige Nina wurde von ihrem Trainer und Ex-Nationalspieler Mike Bezdiczek von der Wechselbank aus diagonal über das ganze Feld gejagt. Sie tobte vorne rechts herum, musste beim Ballbesitz des MTV zurück ins Tor hasten und beim eigenen Angriff wieder nach vorne. Hin und wieder wurde in den ersten zehn Minuten noch mit einer eigentlichen Torhüterin gewechselt. Lange Wege, die schlauchten – und letztendlich nichts brachten.

Die MTV-Frauen fanden dagegen viele Lösungen. Zu Beispiel, als die Gegnerinnen Altlandsbergs Torjägerin Sophie Lütke (9 Treffer) abschirmen wollten. Oder als sie gegen Ende der Partie mit einer totalen Pressdeckung alles auf eine Karte setzten. Da hatte Coach Fabian Lüdke schon einige Stammspielerinnen zur Entspannung auf die Bank beordert. Und auf dem Feld tobten sich einige nach Herzenslust aus. Lucyna Trzczak (6 Tore) zum Beispiel, die mit ihren 1:1-Fähigkeiten bei der Manndeckung die Gegnerinnen austanzte. Bis zur 50. Minute (32:20) hielt man eine 12-Tore-Führung. Und wusste auf fast jede gegnerische Aktion eine Antwort.

„Dass man nach einer so klaren Führung hinten heraus etwas zurückschaltet ist doch nur zu verständlich“, kommentierte der 1. MTV-Vereinsvorsitzende André Witkowski.

Die Altlandsberger Frauen hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Fabelhaft wieder die Torwart-Leistung von Jennifer Höft. Und auch Jenny Haß (u. a. gehaltener Siebenmeter) konnte sich später auszeichnen. Von der exzellenten Abwehr war schon die Rede. „Aber auch der Angriff wird immer variabler“, freute sich Fabian Lüdke, der selbst staunte, wie sich seine Frauen präsentierten. Die kleine Außenspezialistin Anne Münzer muss nach den Verletzungsausfällen von Isabell Domann (Kreuzband) und Monique Günter (Fuß) auf der Kreis-Mitte ran. Und sie macht das prima. Oder auf Linksaußen glänzte Annika Fleck nicht nur mit einer tollen Abwehrleistung sondern auch mit sechs Toren bei sechs Würfen. Megastark.

Stark auch, dass sich wegen der genannten Ausfälle die Ende der vergangenen Saison zurückgetretene Sylvia Kalina noch mal für den Fall der Fälle zur Verfügung stellte. Und gut für Altlandsberg, dass nach ihren Knieproblemen auch Rückraumspezialistin Viktòria Várkonyi wieder auf der Bank saß und bald in der Form vergangener Zeiten eingreifen dürfte.

Fazit von Trainer Fabian Lüdke: „Wir sind sehr gut in die Saison gestartet. 6:0 Punkte sind die optimale Ausbeute, mit der niemand rechnen konnte. Das war eine kollektive Erfolgsleistung. Wir setzten über weite Strecken das um, was wir uns vorgenommen hatten. Natürlich klappte noch nicht alles. Die Mannschaft muss es noch lernen, sich durchgehend an das taktische System zu halten. Aber wie wir spielten – Manja Berger zum Beispiel wieder mit ihren wichtigen Rückraumtoren – oder Linda Mandelkow, die alles zusammenhielt, Anni Fleck mit ihrer optimalen Torausbeute oder Sophie Lütke ohnehin – das war schon beeindruckend.“

MTV: Höft, Haß; Berger 7, Lütke 9, Mandelkow 1, Trzczak 6/1, Münzer 2, Fleck 6/1; K. Domann 1, Żychniewicz, Seering, Várkonyi, Schönfelder, Kalina.

Bad Salzuflen: Sauer, Kroemker; Lippert 3, Reuschel, Hill 8/3, Homovics 1, Jorgensen 1, Iles, Brilka 2, Pallas, Huch 2/1, Henke 2, Jacobkersting 6.