Halle: Der Optimismus kehrt zurück
28.11.2015 3. Liga

Halle: Der Optimismus kehrt zurück

28.11.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Halle: Der Optimismus kehrt zurück

Genau ein Jahr ist seit dem bislang letzten Heimspiel von Edita Medjedovic im Haller Trikot vergangen. Im Kellerduell gegen den Frankfurter HC ist sie am Sonntag wieder in der Masch am Ball. Ihrer Mannschaft und den Haller Fans bringt Edita Medjedovic zu ihrem Comeback ein Versprechen mit. „Wir werden definitiv nicht absteigen“, sagt die 28-Jährige vor der wegweisenden Begegnung des Tabellenletzten mit dem Vorletzten voller Überzeugung.

Vielleicht ist es genau dieser Optimismus, der der Union in den vergangenen Wochen etwas gefehlt hat. Edita Medjedovic hat ein sonniges Gemüt – anders hätte sie die lange Leidenszeit, die hinter ihr liegt, wohl kaum so unbeschadet überstanden. Nach dem Trainerwechsel von Uwe Landwehr zu Steffen Thiede absolvierte die Peckeloherin im vergangenen Jahr nur noch zwei Spiele, ehe sie ein Unfall am Arbeitsplatz stoppte. Medjedovic, Fachkraft für Lebensmitteltechnik, zog sich einen Riss der Rotatorenmanschette an der Schulter zu. Für eine „Vollblutsportlerin“, wie sie über sich selbst sagt, eine mittelschwere Katastrophe.

„Wenn nichts geht, geht Edita“

Es folgten eine Operation und zehn Monate Spielverbot, in denen Medjedovic nichts anderes übrig blieb, als für sich allein zu trainieren und die Mannschaft vom Spielfeldrand anzufeuern. „Es tut total weh, wenn du nur daneben stehst und nicht eingreifen kannst“, erinnert sich Medjedovic. Doch das ist nun vorbei. Seit einem Monat ist sie voll im Training, vor einer Woche streifte sie in Fritzlar wieder in einem Pflichtspiel das Haller Trikot über. „Auch wenn wir verloren haben – es war ein tolles Gefühl, wieder bei der Mannschaft in der Kabine zu sein und richtig mitmachen zu dürfen“, erzählt die ehemalige Zweitligaspielerin. Nun freut sie sich auf ihre Rückkehr in die Masch, wo sie mit der Union zuletzt vor genau 52 Wochen, am 30. November 2014, mit 33:25 gegen den HSV Minden-Nord gewonnen hatte. „Körperlich bin ich fit, aber ich muss mich mit der Mannschaft noch einspielen“, sagt Edita Medjedovic. "Gegen Frankfurt muss alles funktionieren" Dass dafür nicht viel Zeit bleibt, ist der am Kreis, linksaußen und in der Mitte einsetzbaren Allrounderin bewusst.

„Gegen Frankfurt muss alles funktionieren"

Die müssen wir packen, um da unten rauszukommen“, fordert sie. Grundsätzlich sieht sie in der Mannschaft genug Qualität für den Klassenerhalt: „Die Mädels können alle gut Handball spielen. Sie müssen sich nur viel mehr zutrauen.“ Genau in dieser Hinsicht erhofft sich Steffen Thiede von Medjedovics Rückkehr entscheidende Impulse. „Wenn nichts geht, geht Edita“, bringt Halles Trainer die Qualitäten der „Straßenhandballerin“ etwas flapsig auf den Punkt. „Sie macht sich sich auf dem Feld nicht viele Gedanken und ist dadurch unberechenbar. An ihrem Spielwitz werden wir noch viel Freude haben“, verspricht Thiede. Edita Medjedovic brennt darauf, dies endlich wieder beweisen zu dürfen.

Olympiasieger auf der Bank

Zum ersten Mal stehen sich die HSG Union ’92 Halle und der punktgleiche Frankfurter HC (beide 4:10 Zähler) gegenüber. Der Traditionsverein aus Brandenburg gewann vor der Wende sechs Mal den DDR Titel und war 2004 deutscher Meister, ehe er 2013 Insolvenz anmeldete. Das prominenteste Teammitglied sitzt auf dem Trainerstuhl: Dietmar Schmidt absolvierte 242 Länderspiele und war Kapitän der DDR Mannschaft, die 1980 in Moskau Olympiagold gewann. „Zum Glück spielt er selbst nicht mit“, sagt Schmidts Kollege Steffen Thiede scherzhaft. Ansonsten hat sich Halles Trainer wenig mit dem Gegner beschäftigt. „Wir müssen zu unserem Spiel finden. Dann werden wir als Sieger vom Feld gehen“, sagt Thiede selbstbewusst. Verzichten muss Halle auf die privat verhinderte Josephine Löbig. Torhüterin Magali Werft (Fußverletzung) fällt bis zum Jahresende aus.