Optimismus vor WM-Start - die Bilanz der Testspiele von Umag

Auch wenn das erhoffte Erfolgserlebnis im letzten Test ausblieb, blicken die DHB-Frauen optimistisch auf die anstehende Weltmeisterschaft in Dänemark (5. bis 20. Dezember). „Natürlich hätte ich beide Spiele gerne gewonnen“, sagt Torfrau Katja Kramarczyk über die finalen Tests in Umag gegen die Slowakei (31:31) und Kroatien (24:27) am Freitag und Samstag, „aber ich habe auch viele positive Ansätze gesehen, und wir wissen, woran wir bis zu unserem ersten WM-Spiel gegen Frankreich arbeiten müssen.“

Für die gegen Kroatien überragende Leipzigerin ist es vorrangig die Abwehr, die in den letzten Trainingseinheiten noch den nötigen Feinschliff benötigt: „Jeweils 31 Gegentore gegen Polen und die Slowakei waren einfach zu viel.“ Vor der Abreise nach Umag hatte die DHB-Auswahl mit 30:31 in Leipzig gegen Polen verloren.

Auch Rückraumspielerin Kim Naidzinavicius sieht die Abwehr als Schlüssel zum Erfolg an: „Gegen Kroatien hat unsere Defensive schon besser gestanden. Wir werden uns jetzt richtig einspielen und sehr fokussiert in die letzten Einheiten gehen. Ich denke, wir werden top-vorbereitet in das Spiel gegen Frankreich gehen.“ Generell freut sich die Leverkusenerin sehr auf die WM - dass die finalen Tests ohne Sieg blieben, haben keinen negativen Einfluss auf die Stimmung gehabt: „Der Mannschaftsgeist ist bestens, die Atmosphäre ist super, wir freuen uns, dass es endlich losgeht.“

Nach zwei freien Tagen am Montag und Dienstag trifft sich die Mannschaft am Mittwoch in Damp (Schleswig-Holstein) zu den letzten Trainingseinheiten, bevor es dann am Freitag in den WM-Spielort Kolding geht, wo ab Samstag Frankreich (5. Dezember, 18.15 Uhr), Argentinien (7. Dezember), Brasilien (8. Dezember), Südkorea (10. Dezember) und die Demokratische Republik Kongo (11. Dezember, alle 20.30 Uhr) die Vorrundengegner sein werden.

Auch Bundestrainer Jakob Vestergaard versprüht Optimismus: „Wir haben in den letzten Tests viel probiert, ich habe viele gute Ansätze gesehen, aber wir wissen auch, dass wir noch viel Arbeit in den letzten Trainingseinheiten haben. Die Niederlage gegen Kroatien nach der tollen ersten Halbzeit hat mich geärgert. Generell freue ich mich aber sehr auf die WM, auch wenn so ein Turnier für unsere junge Mannschaft natürlich nicht einfach wird.“

Erstes Ziel ist der Einzug ins Achtelfinale, in dem dann ein Gegner aus Gruppe D warten würde. Mit dem Weiterkommen ins Viertelfinale wäre das Ticket für eines der Olympia-Qualifikationsturniere für Rio 2016 gebucht, die im März ausgespielt werden. „Wir müssen in Dänemark konsequenter und ruhiger im Angriff spielen, dann wird das schon was. Unser gesamter Fokus gilt nun dem Frankreichspiel, denn wir wollen alles daran setzen, das zu gewinnen“, sagt Kramarczyk: „Und dann sind wir gut beraten, von Spiel zu Spiel zu schauen, unabhängig davon, wie wir am Vortag gespielt haben.“