Hannover zurück am Platz an der Sonne
30.11.2015 3. Liga

Hannover zurück am Platz an der Sonne

30.11.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

Hannover zurück am Platz an der Sonne

Ein überzeugender Auftritt bei den Raubmöwen des TSV Travemünde und die Schützenhilfe des VfL Oldenburg II beschert der HSG Hannover-Badenstedt wieder die Tabellenspitze – punktgleich mit dem SV Henstedt-Ulzburg. Der Auswärtssieg war mit einem 25:13 (13:7) überzeugend herausgespielt und auch in der Höhe verdient. Die Marotzke Schützlinge zeigten sich völlig unbeeindruckt von der unnötigen Heimniederlage letzte Woche und setzen sich nun erstmal in der Spitzengruppe fest.

Der Gastgeberinnen gingen nach 53 Sekunden durch die starke Steffi Schoeneberg mit 1:0 in Führung. Das war aber auch das einzige Mal, dass die Anzeige bei HEIM eine größere Zahl anzeigte, als bei GAST. Durch einen Treffer von Saskia Rast und zwei Toren von Bogna Dybul, führten die JUNGEN WILDEN nach gut fünf Minuten mit 3:1. Die offensive Abwehr veranlasste die Jungmöwen immer wieder zu Fehlern, welche konsequent über 1. und 2. Welle zu Gegentoren genutzt wurden. Apropos konsequent – der unbeteiligte Zuschauer hätte in der ersten Halbzeit glauben können, beide Mannschaften hätten sich zum „Pfostenball“ verabredet. Noch mehr als die HSG Mädels erprobte Travemünde die Festigkeit der Tore – viele Holztreffer auf beiden Seiten, Travemünde lag bei diesem Spiel aber gefühlt in Führung.

Die HSG baute langsam ihren Vorsprung aus und mit einer 13:7 Führung ging es in die Pause, wobei aber eine Aktion in der 1. Halbzeit noch erwähnt werden muss. Raubmöwen Torhüterin Hanna Belgardt bewies in der 9. Spielminute großen Sportsgeist. Beim Stand von 3:5 korrigierte sie eine Entscheidung der (guten) Schiedsrichter und teilte ihnen mit, dass sie bei einem Wurf noch die Fingerspitzen am Ball hatte, bevor er an den Pfosten knallte. Einwurf für Badenstedt anstatt Travemünde. Nicht nur Trainer Florian Marotzke zog vor dieser Aktion symbolisch den Hut.

Nach der Pause hatte man das Gefühl, dass die Damen aus Hannover den Sack schnell zu machen wollten. Für die sehr gut aufgelegte Marnie Schierholz kam, erstmals in dieser Saison, Chantal Pagel in der zweiten Halbzeit zum Einsatz (Frauke Kemmer hatte sich in der vergangenen Woche auf ihr 2. Staatsexamen vorbereitet). Und der „Einstand“ konnte sich sehen lassen – ganze 11 Minuten brauchten die Raubmöwen für ihr erstes Tor in der zweiten Halbzeit. Bis dahin hatte das Kampfgericht aber bereits fünfmal für Hannover auf TOR gedrückt. „Von der 31. bis zur 45. Minute war das schon sehr sehenswert“, freute sich Marotzke über den Auftritt seiner Mannschaft. Danach schaltete das Team zurück und wie zum Ende der ersten Halbzeit, verteilte der Trainer auch ab Minute 46 die Spielanteile gleichmäßig auf alle 14 mitgereisten Spielerinnen.

Trainer Marotzke: „Genau diese Reaktion habe ich von meiner Mannschaft erwartet. Sie hat die Niederlage der letzten Woche gut weggesteckt und der defensive Auftritt, mit nur 13 Gegentoren, war überzeugend. Beide Torhüterinnen hatten einen starken Tag. Vorne haben wir zwar die ein oder andere Chance liegen lassen, eigentlich müssen wir mehr als 30 Tore werfen, aber ich habe ja auch kräftig durchgewechselt.“

Leonie Neuendorf: „Wir freuen uns, dass wir gegen dieses noch jüngere Team so souverän waren.“ Und sie ergänzt schmunzelnd: „In unserer Kabine war zu hören, dass sich Spielerinnen freuten, endlich mal gegen eine jüngere Spielerin anzutreten“.

Die dreistündige Bus-Rückfahrt wurde dann auch noch zusätzlich versüßt. In Kropp erfolgte der Anpfiff zwischen OKT und dem VfL Oldenburg II eine Stunde später (17:30 Uhr). Der VfL hatte wohl einen richtig guten Tag und hat dem Tabellenführer eine Niederlage beigebracht, mit der die HG OKT, zumindest in dieser Höhe, sicher nicht gerechnet hat. Also kehrten die JUNGEN WILDEN als Tabellenführer in die Landeshauptstadt zurück und fahren auch als dieser am Samstag zum nächsten Auswärtsspiel nach Hollenstedt.

Es spielten: Marnie Schierholz, Chantal Pagel – Saskia Rast (6/2), Leonie Neuendorf (2), Rabea Pollakowski (2), Lena Seehausen (5/3), Bogna Dybul (7), Isabelle Dölle (1), Marie-Kristin Gerber (1), Tina Wagenlader (1), Esther Pollex, Judith Baumeister, Denise Friebe , Alina Defayay.