Achtelfinaleinzug vorzeitig perfekt: DHB-Frauen brennen gegen Korea ein Feuerwerk ab

Mit einer herausragenden Leistung haben die DHB-Frauen sich am Donnerstagabend das Ticket fürs Achtelfinale bei der WM in Dänemark gesichert. „Das war das beste Spiel, seit ich Bundestrainer bin“, jubilierte Jakob Vestergaard nach dem überraschend deutlichen 40:28 (14:15) gegen Asienmeister Südkorea. Durch den deutlichen Erfolg liegt die DHB-Auswahl auf dem dritten Platz von Vorrundengruppe C, der im Falle eines Sieges im letzten Vorrundenspiel am Freitag (20.30 Uhr, Livestream auf www.eversport.tv) gegen DR Kongo auch im Abschlussklassement Bestand haben würde.

Dies würde bedeuten, dass das Team um die am Donnerstagabend überragende Katja Kramarczyk - mit 14 Paraden zur besten Spielerin der Partie gewählt - gegen den Zweiten der Gruppe C spielen würde. Diese Position hat derzeit Olympiasieger und Europameister Norwegen inne.

„Ich bin sehr glücklich nach dieser Leistung“, sagte Vestergaard nach dem Coup von Kolding, und ergänzte: „Gegen Frankreich waren wir schlecht, gegen Argentinien besser, gegen Brasilien ok, und heute super. Das war eine Topleistung, vor allem, was die Abwehr nach der Pause geboten hat. Sie war die Basis für die vielen tollen Gegenstoßtreffer.“ Das sah die sechsfache Torschützin Xenia Smits ähnlich: „Die Konter waren entscheidend, die Mannschaftsleistung war hervorragend.“

Die deutsche Mannschaft fing gegen Südkorea in der Abwehr dort an, wo sie gegen Brasilien aufgehört hatte: Zupackend, aggressiv, aufmerksam. Die wieselflinken Koreanerinnen fanden anfangs keine Wege durch diese starke Defensive. Nach der 3:2-Führung folgte aber eine kurze Schwächephase der DHB-Auswahl, die die Asiatinnen nutzten, um sich auf 11:7 (22.) abzusetzen. Ein Problem für die Deutschen war die hohe Zahl an Zeitstrafen (alleine fünf vor der Pause), die Korea in Überzahl in die Hand spielten. Aber die deutsche Mannschaft gab sich nie auf, zur Pause war beim 14:15 alles noch offen.

Weil die Abwehr gleich nach dem Seitenwechsel wieder so sicher und konsequent arbeitete wie zu Beginn und Korea zu Fehlern zwang, gelang beim 17:16 die erstmalige Führung nach dem 3:2. Dank vieler Ballgewinne konnte die DHB-Auswahl viele Gegenstöße laufen und kam zu einfachen Treffern. In dieser Phase überragte die Blombergerin Franziska Müller, die einen Gegenstoß nach dem anderen versenkte und wie Smits mit sechs Treffern beste Torschützin war, sowie weiter Kramarczyk. Die DHB-Auswahl hatte die Partie unter Kontrolle, zog unaufhaltsam auf 26:19 (41.) davon. Korea nahm seine zweite Auszeit innerhalb von sechs Minuten.

Das war noch nicht alles, denn bis zum Schluss wurde der Asienmeister förmlich seziert: Beim 30:20 war der Vorsprung erstmals zweistellig, aber der Hunger auf Tore war bei Müller, Mazzucco & Co. weiterhin nicht gestillt. Erstmals seit Vestergaards Amtsantritt im Februar wurde die 40-Tore-Marke geknackt.

Als erste Mannschaften aus Gruppe C hatten sich zuvor Frankreich und Brasilien fürs Achtelfinale qualifiziert. Beide Mannschaften haben vor dem direkten Topduell am Freitag jeweils 7:1 Punkte auf dem Konto – und können von den Deutschen (4:4) auch nicht mehr eingeholt werden.

Deutschland - Südkorea in Kolding 40:28 (14:15)

Deutschland: Woltering, Kramarczyk; Lang, Schmelzer (1), Loerper, Smits (6), Behnke (2), Naidzinavicius (3), Hubinger (5), S. Müller (5/1), Fischer (4), Mazzucco (3), F. Müller (6), Rode (1), Minevskaja, Schulze (4)
Südkorea: Park, Ju; Yura Jung (6), Ryu (2), Yoo (2), Jinyi Kim (3), Choi (4), Sim (1), Han, Jihae Jung (3/2), Jinsil Kim, Gwon (6), Nam, Jo, Yu (1)
Zuschauer in Kolding: 800. - Schiedsrichter: Boualloucha/Khenissi (Tunesien). - Zeitstrafen: 12:2 Minuten (Lang/4 Minuten, Smits, Hubinger, Fischer, F. Müller - Yoo). - Siebenmeter: 1/1:2/2 . - Spielfilm: 3:2 (6.), 3:6 (10.), 6:6 (13.), 7:11 (22.), 11:14 (28.), 14:15 - 16:16 (33.), 19:17 (36.), 22:18 (38.),  26:19 (43.), 30:20 (45.), 35:23 (51.), 38:25 (58.) 40:28.