Mit Video: DHB-Frauen verlieren WM-Achtelfinale gegen Olympiasieger Norwegen
13.12.2015 A-Nationalmannschaft Frauen

Mit Video: DHB-Frauen verlieren WM-Achtelfinale gegen Olympiasieger Norwegen

13.12.2015 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: BP

Mit Video: DHB-Frauen verlieren WM-Achtelfinale gegen Olympiasieger Norwegen

Aus und vorbei: Für die deutschen Handballerinnen ist die Weltmeisterschaft in Dänemark seit Sonntagabend Geschichte. Die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard verlor das Achtelfinale in Frederikshavn gegen Olympiasieger und Europameister Norwegen mit 22:28 (10:15). Die Skandinavier waren eine Klasse für sich und zogen verdient ins Viertelfinale ein, während für die DHB-Auswahl morgen die Heimreise ansteht. Auf welchem Platz Deutschland das Turnier beendet, steht am Montagabend nach Abschluss der Achtelfinals fest.

„Wir haben uns zu viele einfache Fehler erlaubt, zu viele freie Chancen vergeben und zu viele Siebenmeter verworfen, zudem hat Norwegen sehr gut gespielt“, sagte Vestergaard, der zugab: „Ich bin sehr enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind.“

Durch die Niederlage wurde definitiv einer der sechs bei der WM vergeben Startplätze für ein Olympia-Qualifikationsturnier im März verpasst. Die letzte - wenn auch kleine -  Chance, doch noch an einem dieser Turniere teilzunehmen, gibt es noch über die zwei europäischen Startplätze, die über die Platzierungen bei der EM 2014 verteilt werden. Dieses Turnier hatte die DHB-Auswahl als Zehnter beendet. Unter ganz speziellen Voraussetzungen - unter anderem muss Norwegen Weltmeister werden - kann sich Deutschland noch eines der Tickets sichern.

„Wir haben es leider nicht mehr in unseren eigenen Händen. Wenn wir aber doch noch die Chance erhalten, bei einem dieser Turniere zu spielen, werden wir alles tun, um sie zu nutzen. Ich will definitiv noch einmal zu Olympia“, sagte Kapitänin Clara Woltering: „Schade, dass das gegen Norwegen nicht geklappt hat, aber ich denke, mit dieser WM haben wir uns trotz des verpassten Viertelfinals weiterentwickelt. Ich habe jedenfalls einige tolle Ansätze gesehen.“

Im Hexenkessel von Frederikshavn spielte die deutsche Mannschaft anfangs etwas übermotiviert, hatte die Partie nach dem 0:2 dann aber im Griff. Dank einer herausragenden Vorstellung von Torfrau Katja Kramarczyk (insgesamt 14 Paraden) und einer sehr engagierten Abwehr, ging die DHB-Auswahl nach 0:2-Rückstand in Führung. Aber im Angriff lief es nicht mehr so rund wie zuvor in den Vorrundenspielen gegen Südkorea und DR Kongo. Viermal scheiterten deutsche Spielerinnen insgesamt vom Siebenmeterpunkt, zudem wurden gegen die ebenfalls starke norwegische Torfrau Kari Grimsbö zu viele Chancen vergeben.

Nach dem 5:5 kam die Angriffsmaschinerie des Olympiasiegers dann richtig ins Rollen, jeder deutsche Fehlwurf wurde mit Gegenstoßtreffern oder Toren der unaufhaltsamen Ex-Welthandballerin Heidi Löke (insgesamt neun) bestraft. Norwegen setzte sich Tor um Tor ab, einzig Kramarczyk verhinderte einen noch deutlicheren Rückstand als das 10:15 zur Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel fand die DHB-Auswahl nicht ihren Rhythmus, leistete sich im Angriff weiter zu viele Fehler. Aber Moral und Kampfgeist stimmten. Angeführt von Xenia Smits (wie Susann Müller beste DHB-Werferin mit sieben Tore) gab die Mannschaft alles, die Hypothek des deutlichen Halbzeitrückstands gepaart mit den norwegischen Nadelstichen per Gegenstößen war aber zu groß.

Trotz des Achtelfinal-Aus hat die neu formierte Mannschaft mit den Auftritten bei der WM aber viele Sympathien gewonnen. Vor allem die Partien gegen Brasilien und Südkorea lassen für die Zukunft - speziell natürlich die Heim-Weltmeisterschaft 2017 - hoffen.  „Wir haben in zwei, drei Spielen Lehrgeld bezahlt, aber mit Blick auf die Heim-WM habe ich ein sehr gutes Gefühl, was diese Mannschaft betrifft“, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann, der auf der Tribüne in Frederikshavn mitfieberte: „Die jungen Spielerinnen haben untereinander zudem eine tolle Atmosphäre, auch das macht sich zuversichtlich für die Zukunft.“

 

Deutschland - Norwegen – in Frederikshavn 22:28 (10:15)

Deutschland: Woltering, Kramarczyk; Lang (1), Schmelzer (1), Loerper (3), Smits (7), Behnke, Naidzinavicius (2/1), Hubinger, S. Müller (7/1), Fischer, Mazzucco (1), F. Müller, Rode, Minevskaja, Schulze
Norwegen: Grimsbö, Silje Solberg;  Molid, Kristiansen (1), Löke (9) , Skogrand (1), Ingstad, Mörk (4/1), Oftedal (5), Sulland (1/1), Wibe, Riegelhuth (1), Kurtovic (1), Herrem (3),  Sanna Solberg (2), Tomac
Zuschauer in Frederikshavn: 2800. - Schiedsrichter: Horvath/Marton (Ungarn). - Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Lang, Mazzucco, F. Müller, Schulze  – Kristiansen, Oftedal). - Siebenmeter: 3/7:2/5. (Loerper, Smits, Naidzinavicius, S. Müller verwerfen - Mörk und Sulland scheitern an Kramarczyk und Woltering) - Spielfilm: 0:2 (3.), 3:2 (10.), 7:6 (15.), 7:10 (21.), 10:15 - 13:18 (36.), 15:22 (44.), 17:25 (50.), 20:25 (53.), 22:28.