Nächster Gegner Russland: Riesenreich setzt auf Trainerduo

Gelingt der deutschen Mannschaft der vierte Sieg in Folge bei der EURO in Polen? Diese Frage wird am Sonntagabend gegen Russland beantwortet. Die Mannschaft des Trainerduos Dmitry Torgowanow rangiert nach dem ersten Hauptrundenspieltag mit 3:3 Zählern einen Punkt hinter der DHB-Auswahl. Am Freitagabend gaben die Russen eine 28:26-Führung 50 Sekunden vor Schluss gegen Schweden aus der Hand, mussten sich am Ende mit einem 28:28 zufrieden geben.

Im Gegensatz zum deutschen Team wartet die Mannschaft aus dem Riesenreich noch auf ihr Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier – hier alle wichtigen Infos zum zweiten deutschen Hauptrundengegner:

Russland

(Sonntag, 24. Januar, 18.15 Uhr, live in der ARD)

Deutsche Bilanz (inklusive Sowjetunion und GUS): 98 Spiele – 38 Siege – 7 Remis – 53 Niederlagen, Tordifferenz 2201:2201

Wie vor einem Jahr in Katar geht es auch in Polen wieder gegen die Russen – die mittlerweile allerdings ihr Trainergespann gewechselt haben: Saßen beim 27:26-Erfolg der DHB-Auswahl in Doha noch Sascha Rymanov und Oleg Kuleschow auf der Bank, sind es nach deren Rücktritten aufgrund des verpassten WM-Achtelfinals nun die in Deutschland ebenfalls bekannten Dimitry Torgowanow und Lew Woronin. Beide trainieren parallel auch russische Vereine: Torgowanow ist in St. Petersburg, Woronin in Perm.

Beide gewannen als Spieler die komplette Gold-Palette bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen. Die goldenen Zeiten der Russen sind allerdings vorbei, der Olympiasieg von Sydney war der letzte Titel, die letzte Medaille gab es bei Olympia in Athen 2004 mit Bronze, nach einer Halbfinalniederlage gegen Deutschland.

Russland wurde zweimal (1993, 1997) Weltmeister und 1996 Europameister, 2011 verpasste das Team um Trainerlegende Wladimir Maximov zum einzigen Mal eine Weltmeisterschaft. Mit der verpassten Olympiaqualifikation 2012 trat Maximov ab und trainiert seither nur noch den russischen Meister Medvedi Chechow, der zu früheren Zeiten die Grundlage der Nationalmannschaft war. Heute spielt kaum noch einer der aktuellen Nationalspieler in seiner Heimat.

Stars wie Timur Dibirov, Sergej Gorbok (beide Vardar Skopje) oder Pawel Atman (Meshkov Brest) verdienen ihre Rubel mittlerweile im Ausland.

Russische EM-Ergebnisse in Polen:

Vorrunde: 25:31 gegen Dänemark, 27:26 gegen Ungarn, 28:21 gegen Montenegro – mit 2:2 Punkten in die Hauptrunde eingezogen – dort am ersten Spieltag 28:28 gegen Schweden

Beste Torschützen bis jetzt: Timur Dibirov - 20 Tore, Sergey Shelmenko – 18 Tore, Sergey Gorbok - 16 Tore