Ein wichtiger Derby-Sieg: Kirchzell schlägt Nieder-Roden
06.02.2016 3. Liga

Ein wichtiger Derby-Sieg: Kirchzell schlägt Nieder-Roden

06.02.2016 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Ein wichtiger Derby-Sieg: Kirchzell schlägt Nieder-Roden

Der TV Kirchzell hat am gestrigen Freitag einen weiteren wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenverbleib gelandet. Die Odenwälder besiegten die HSG Rodgau Nieder-Roden im Derby mit 36:30 (19:17) und verkürzen somit den Rückstand aufs rettende Ufer. Die Zuschauer erlebten einmal mehr einen packenden Kampf.

Es wurde das erwartet intensive Derby. Die Zuschauer in der sehr gut gefüllten Amorbacher Parzival Halle sahen zwei Teams, die sich nichts schenkten und leidenschaftlich um die Punkte kämpften. In der ersten Hälfte schwappte die Führung noch hin und her, nach dem Wechsel zog der TVK aber Stück für Stück davon und feierte am Ende einen hochverdienten Heimsieg.

Nach fünf Spielminuten lagen die Gäste aus Rodgau mit 2:4 in Front. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte der TVK seine Probleme in der eigenen Defensive und machte es dem gegnerischen Rückraum etwas zu einfach. Danach kam aber auch der „Odenwald Express“ auf Touren und stellte das Ergebnis mit einem 4:0- Lauf auf 6:4 um. Vor allem Australien-Rückkehrer Philipp Baier zeigte sich erfreulicherweise sehr aktiv und setzte wichtige Akzente im Offensivspiel.

In der Folge war es ein offener Schlagabtausch. Zur 20. Minute führte der TVK noch mit 11:8, produzierte dann aber einige unnötige Fehler, die Nieder-Roden in bekannter Manier per Gegenstoß bestrafte. Beim 11:11 zog Kirchzells Coach Gottfried Kunz die Reißleine. „Wir verloren unsere Linie. Hier ein Wurf zu früh, da ein schlechtes Kreisanspiel, dort zu lange den Ball gehalten. Bis dahin haben wir vorne richtig gut gespielt, und wollten uns wieder darauf besinnen. Aber vor allen Dingen mussten wir hinten insgesamt mehr zulegen“, so Kunz zu seiner kurzen Auszeit-Ansprache.

Bis zur Halbzeit blieb die Partie eng. Kirchzell legte immer einen Treffer vor, Nieder-Roden glich aus. Erst 90 Sekunden vor dem Wechsel brachten Philipp Baier und Lucas Bauer den TVK nochmal auf drei Tore davon. HSG Spielmacher Keller besorgte dann zehn Sekunden vor dem Pfiff in Unterzahl von der für ihn ungewohnten Rechtsaußen-Position den 19:17 Halbzeitstand.

Kirchzell hätte durchaus höher führen können. In einigen Überzahlphasen hatte man vorne zwar immer Tore geworfen, hinten aber auch zu viele kassiert. Ein Manko, dass in der zweiten Hälfte unbedingt abgestellt werden musste. „Bei 19 erzielten Toren mussten wir im Angriff nicht viel verändern. Das war gut. Aber in der Deckung mussten wir noch zulegen. Es war nicht alles schlecht, aber gegen einen spielerisch so starken Gegner muss man immer bereit sein und sich noch mehr bewegen“, so Gottfried Kunz zur Halbzeit-Analyse.

Nach dem Pausentee setzte wieder der TVK die Akzente. Zuerst war es Dino Corak vom Kreis und dann zwei Mal Lucas Bauer von Rechtsaußen, die für Ihre Farben einnetzten. Aber vor allen Dingen bekam man in der Deckung nun etwas mehr Zugriff und auch Sandro Friedrich im Tor konnte sich steigern. Beim 22:18 geriet man dann aber in Unterzahl und Nieder Roden war mit zwei Toren sofort zur Stelle (22:20). Doch dieses Mal ließen sich die Odenwälder nicht von ihrer Linie abbringen und verteidigten Ihre Führung. In einer kuriosen Phase waren zunächst die Hausherren für einen Angriff in doppelter Überzahl, konnten diese Phase aber nicht nutzen um den Spielstand von 24:21 weiter auszubauen. In Gleichzahl erhöhte Philipp Baier kurz darauf dennoch auf 25:21. Direkt im Anschluss war nun Kirchzell fast zwei Minuten lang zwei Spieler weniger auf dem Feld. Nach einem Gegentreffer durch Philippe Kolstrung (25:22) hämmerte TVK-Shooter Philipp Klimmer im Zeitspiel einen Freiwurf direkt in den Winkel. Die Halle Stand Kopf und die Gastgeber führen wieder mit vier Treffern. „Das war ein ganz wichtiges Tor. Denn danach waren wir noch eine ganze Minute vier gegen sechs“, erinnert sich Gottfried Kunz an diese entscheidende Phase eine gute Viertelstunde vor dem Ende. Getragen von dem Klimmer-Kracher spielte sich Kirchzell nun in einen kleinen Rausch, blieb hinten einige Zeit schadlos und setzte sich Tor für Tor auf 29:22 ab. Die Gäste mussten nun mehr riskieren, stellten zweimal die Deckung um, doch Kirchzell hatte immer eine Antwort parat. Den wichtigen Sieg vor Augen waren die Spieler in Rot nun nicht mehr aufzuhalten.Acht Minuten vor dem Ende führte der TVK mit 32:24. Auch wenn danach noch ein wenig der „Schlendrian“ einkehrte war ihnen der verdiente 36:30 Sieg nicht mehr zu nehmen.

Entsprechend groß war die Freude nach dem Abpfiff, war es doch nicht nur ein Derby-Sieg sondern vor allem auch ein dringend notwendiger Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt. „Vielleicht haben wir deshalb den Sieg auch etwas mehr gewollt, weil wir ihn eben mehr brauchen. Anders herum wäre es sicher schlecht gewesen“, zeigte sich Gottfried Kunz im Nachhinein sehr erleichtert über den doppelten Punktgewinn seines Teams. Der Rückstand auf dem TV Gelnhausen beträgt nun wieder nur noch einen Zähler. In der kommenden Woche steht dann das nächste Derby beim TV Großwallstadt auf dem Plan.

TVK: Vöhringer, Friedrich, Jörg; Göpfert 2, Kunz 12/6, Klimmer 7, Orlovsky, Corak 3, Polixenidis, Bauer 5, Gläser, Häufglöckner, Baier 7.