Sigurdsson: Erstes Ziel in Rio ist das Weiterkommen

Polen, Ägypten, Schweden, Slowenien und Gastgeber Brasilien heißen die deutschen Vorrundengegner bei den Olympischen Spielen in Rio (6. bis 21. August) in Gruppe B. Bundestrainer Dagur Sigurdsson spricht nach der Auslosung von einer „interessanten Gruppe. Einige dieser Mannschaften kennen wir gut, auf andere müssen wir uns intensiver vorbereiten.“

Einen Favoriten hat der Isländer in dieser tendenziell einfacheren Gruppe  - in der Parallelgruppe A spielen Frankreich, Kroatien, Dänemark, Katar, Tunesien und Argentinien - nicht ausgemacht: „Die Schweden sind auf einem guten Weg, Slowenien und Polen sind sowieso starke Mannschaften, aber auch Gastgeber Brasilien und Afrikameister Ägypten können an einem guten Tag jeden dieser Gegner schlagen.“

Vor allem auf das Duell mit den Gastgebern freut sich Sigurdsson: „Ich bin auf die Reihenfolge unserer Spiele gespannt. Wenn ich es mir aussuchen könnte, wünschte ich mir ein Auftaktspiel gegen Brasilien.“ Erstes Ziel ist für den 43-Jährigen der Einzug ins Viertelfinale, für das sich die ersten vier Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren, auch wenn das nicht einfach werde. Aber: „Wir hoffen natürlich, richtig weit zu kommen, denn wir sind sicherlich als Europameister einer der Favoriten.“

Generell sieht der Isländer sein Team im Mittelfeld: „Es gibt drei, vier Mannschaften, die sind besser als wir, und drei, vier, die sind schlechter als wir. Also liegen wir irgendwo in der Mitte. Vorrangig müssen wir sehen, welches Personal wir zur Verfügung haben.“

Der nächste Test auf dem Weg nach Rio ist für Sigurdsson und seine Mannschaft am 8. Juni um 19 Uhr in der Mannheimer SAP Arena gegen Russland. Eintrittskarten sind ab sofort unter dhb.de/tickets, über die offizielle DHB-Tickethotline unter 01806/997723 sowie bundesweit an allen Vorverkaufsstellen von CTS EVENTIM erhältlich. „Wir können jetzt mit der Analyse der Gegner und der gezielten Vorbereitung beginnen“, ist Sigurdssons Motto auf dem Weg zu den Olympischen Spielen.

Während im deutschen Kader noch kein Spieler Olympia-Erfahrung mitbringt, waren der Bundestrainer und sein Teammanager Oliver Roggisch schon bei Olympischen Spielen als Spieler dabei. Roggisch mit der DHB-Auswahl 2008 in Peking, Sigurdsson mit Island 2004 in Athen. „Olympia ist super-schön“, beschreibt der Isländer seine Vorfreude auf Rio, schränkt aber auch ein: „Es gibt vieles, was einen ablenken kann. Deswegen ist es die Hauptaufgabe jedes Trainers, seine Mannschaft immer zu fokussieren. Aber nach den Erfahrungen bei der EM in Polen gehe ich davon aus, dass wir die am meisten fokussierte Mannschaft stellen werden.“

Das wird Sigurdsson seinem Team in Rio vorleben: „Wenn ich Olympia einmal genießen will, fahre ich irgendwann einmal als Tourist dahin.“