Hauchdünner Heimsieg für den HCL: Leipzig wieder DHB-Pokalsieger
21.05.2016 DHB-Pokal

Hauchdünner Heimsieg für den HCL: Leipzig wieder DHB-Pokalsieger

21.05.2016 · Slider, Home, DHB-Pokal · Von: BP

Hauchdünner Heimsieg für den HCL: Leipzig wieder DHB-Pokalsieger

Der HC Leipzig hat sich zum siebten Mal den DHB-Pokal der Frauen gesichert: Vor erneut über 4500 Zuschauer gewann die Mannschaft von Norman Rentsch am Samstagmittag das dramatische Pokalfinale mit 29:28 (13:13) in der heimischen Arena gegen Borussia Dortmund. Die Leipzigerinnen tanzten übers Feld, hatten es am Ende und nach einem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Vorsprung noch einmal richtig spannend gemacht.

Wie schon beim 30:23-Halbfinalerfolg am Freitag gegen Meister Thüringer HC war Karolina Kudlacz-Gloc wieder die überragende Spielerin beim HCL. Nach 13 Treffern am Freitag steuerte die Polin elf Tore am Samstag bei, wurde mit insgesamt 38 Treffern Gesamt-Torschützenkönigin des DHB-Pokals und zudem als beste Spielerin des Finalturniers geehrt.

„Dortmund hat uns alles abverlangt. Aber wir sind überglücklich, weil wir die Saison mit einem Titel abgeschlossen haben, das war unser Ziel“, sagte Kudlacz-Gloc. Eine weitere Matchwinnerin für Leipzig war die vor allem in der Schlussphase überragende Torfrau Katja Kramarczyk: „Heute ist großartiger Tag für den Verein, wir haben alles gegeben im Finale, für unsere Fans, für unseren Verein für unsere Stadt und wir haben immer an uns geglaubt, auch nachdem wir die Meisterschaft vergangene Woche aus den Händen gegeben hatten. Wir haben uns immer gesagt, wir wollen uns in der Kabine in die Augen gucken und sagen können: Wir sind stolz. Das können wir jetzt sein, so wie wir gespielt haben.“

Aus den Händen von DHB-Präsident Andreas Michelmann erhielt Kramarczyk als HCL-Kapitänin die Trophäe. Somit hat sich der HCL zum zweiten Mal nach 2014 als Gastgeber des Finalturniers die Krone aufgesetzt. Insgesamt war es der siebte Pokalsieg nach 1996, 2000, 2006, 2007, 2008 und 2014. Dagegen verpassten die Borussinnen um die ebenfalls bärenstarke Nationaltorfrau Clara Woltering den zweiten Triumpf im DHB-Pokal. Die Schwarz-Gelben hatten am Freitagabend die HSG Blomberg-Lippe im Halbfinale mit 29:26 besiegt.

Trotz der Niederlage war BVB-Kreisläuferin Anne Müller, die früher für Leipzig auflief, nicht enttäuscht: „Wir sind absolut stolz auf unsere Leistung, wir haben Leipzig 60 Minuten Paroli geboten, wir gehen erhobenen Hauptes aus der Halle und haben in dieser tollen Atmosphäre bis zum Schluss dagegengehalten.“

Nachdem die Leipziger- nach vorne gepeitscht von den Fans - den besseren Start hatten und 7:4 führten, steigerte sich die Borussia und glich bis zur Pause zum 13:13 aus. Die Entscheidung schien zwischen der 34. und 44. Minute gereift, als sich der HCL von 16:16 auf 24:19 absetzte, vorrangig dank der Treffer von Karolina Kudlacz-Gloc.

Dortmund gab sich zwar nicht auf und kämpfte sich auf 24:26 heran, auch weil Rückraumspielerin Carolin Schmele acht Treffer beisteuerte und Anne Müller ebenfalls stark aufspielte. Leipzig wankte in der Schlussphase, konnte sich aber auf Kramarczyk verlassen, die sich mit ihrer Nationalmannschaftskollegin Woltering ein Duell auf höchstem Niveau lieferte. Beide Angriffsreihen verzweifelten in den letzten Minuten förmlich an den überragenden Torfrauen, die völlig zurecht als beste Spielerinnen des Finales ausgezeichnet wurden.

45 Sekunden vor dem Ende sorgte Leipzigs junge Rechtsaußen Kaya Diehl mit ihrem Treffer zum 29:27 für die Entscheidung in einer hochklassigen Partie. Dortmund konnte zwar noch einmal treffen, mehr war aber nicht mehr drin. HCL-Nationalspielerin Saskia Lang war hellauf begeistert: „Wir haben gewonnen- das ist das einzige was zählt. Wir waren nach der verlorenen Meisterschaft am Tiefpunkt, jetzt stehen wir auf dem Podium. Genial!“