„Ein Sieg des Willens
11.07.2016 U19 weiblich

„Ein Sieg des Willens" - Juniorinnen stehen im WM-Viertelfinale

11.07.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Juniorinnen Nationalteam · Von: tk

„Ein Sieg des Willens" - Juniorinnen stehen im WM-Viertelfinale

Die Juniorinnen des Deutschen Handballbundes stehen bei der Weltmeisterschaft in Russland im Viertelfinale! Die Mannschaft des Trainergespanns Marielle Bohm und Nico Kiener gewann ihr Achtelfinale in der ZSKA-Halle in Moskau gegen die Niederlande mit 28:27 (14:12). Beste Torschützin auf Seiten der deutschen Auswahl war Alina Grijseels mit neun Treffern. Auf Seiten der Niederländerinnen traf Anouk Nieuwenweg am häufigsten (sechs Tore).

Am morgigen Dienstag kämpft die DHB-Auswahl um das Halbfinale. Gegner in der Runde der letzten Acht wird Titelverteidiger Südkorea sein, das Angola mit 29:27 bezwang und so das Ticket für das Viertelfinale buchte. Beide Mannschaften trafen bereits bei der U20-WM vor zwei Jahren im Halbfinale aufeinander, was die Asiatinnen nicht nur siegreich gestalten konnten, sondern sich wenig später auch zum Weltmeister krönten. 

 

Stimmen zum Spiel und zum Viertelfinale gegen Südkorea: 

Marielle Bohm zum Spiel: „Uns war klar, dass es kein einfaches Spiel werden würde. Wir haben uns über die 60 Minuten mit einigen Situationen immer wieder selbst aus dem Spiel gebracht, beispielsweise viel in Unterzahl gespielt. Am Ende war es ein Sieg des Willens, weil wir immer wieder an unsere Grenzen gegangen sind und aus unseren eigenen Fehlern gelernt haben. Letztlich ist der Erfolg aber verdient. Vor allem unser Küken, Amelie Berger, hat in der Schlussphase viel Verantwortung übernommen." 

Bohm zu Südkorea: „Wir haben im Laufe der Vorrunde schon mit einem Auge auf Südkorea geschielt und sicher auch eine Chance. Die wollen wir nutzen und bereiten uns akribisch auf morgen vor."

Annika Ingenpaß zum Spiel: „Das war ein harter Fight, zum Glück mit einem Happy End für uns. Wir konnten uns nie richtig absetzen, ich habe aber immer uns uns geglaubt und gewusst, dass wir uns da zusammen wieder herauskämpfen werden. Wir haben als Team wieder funktioniert und uns nie aufgegeben. Ich bin aber einfach nur froh, dass wir am Ende die Kurve bekommen und gewonnen haben." 

Ingenpaß zu Südkorea: „Südkorea wird eine sehr offensive Abwehr spielen. Sie haben viele flinke und schnelle Spielerinnen und werden uns vor eine große Aufgabe stellen. Aber ich bin mir sicher, dass wir mit allem, was wir haben, dagegen halten werden. Wir müssen wieder als Team gut funktionieren."  

 

Der Spielverlauf:

Beide Mannschaften starteten konzentriert in die Partie. Ausgehend von einer gut aufgelegten Madita Kohorst im Tor und einer variablen Offensive erspielte sich die DHB-Auswahl eine frühe Zwei-Tore-Führung (4:2, siebte Minute). Vor allem Rückraumspielerin Alina Grijseels, immer wieder Ausgangspunkt erfolgreicher Angriffe, bekamen die Niederländerinnen über die gesamte Spielzeit nicht in den Griff.

Dennoch blieben die „Oranjes" immer in Schlagdistanz, nutzten Unkonzentrierten der deutschen Mannschaft konsequent mit erfolgreichen Tempogegenstößen aus und glichen nach knapp 22. Minuten aus (9:9). Zum Ende des ersten Spielabschnitts schraubten die Juniorinnen die Intensität wieder nach oben, kamen zu leichten Treffern aus guten Verteidigunssituationen, sodass die Anzeigetafel in der ZSKA-Halle eine 14:12-Führung zeigte. Vor allem Niederlandes Torfrau Rinka Duijndam verhinderte in der Schlussphase der ersten 30 Minuten mit einigen Paraden einen höheren Rückstand. 

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die „Oranjes", drehten den Zwei-Tore-Rückstand zur Pause in eine zwischenzeitliche Führung um (19:18, 41. Minute). Die Mannschaft des Trainergespanns Bohm/Kiener zeigte sich jedoch unbeeindruckt, verteidigte wieder intensiver, sodass die Niederländerinnen mehrere Minuten ohne ein offensives Erfolgserlebnis blieben. Folgerichtig erspielten sich die Juniorinnen eine 25:22-Führung (52. Minute) - Auszeit Niederlande! 

Nach der Auszeit verteidigten die Niederländerinnen höher, was die deutsche Auswahl dennoch nicht aus dem Konzept brachte und so ein konstanter Vorsprung blieb. Ein letztes Mal geriet der Sieg in Gefahr, als Grijseels zwei Minuten vor dem Ende die dritte Zeitstrafe erhielt - doch auch diese Situation meisterten die Juniorinnen bravourös. Die endgültige Entscheidung fiel 30 Sekunden vor dem Ende, als die niederländische Rechtsaußen beim Wurfversuch im Kreis stand und so der Anschlusstreffer nicht zählte - der Viertelfinaleinzug war geschafft!  

 

Statistik zum Spiel: 

Niederlande - Deutschland in Moskau 27:28 (12:14)

Deutschland: Madita Kohorst (VfL Oldenburg), Vanessa Fehr (TSV Bayer 04 Leverkusen); Annika Ingenpaß (TuS Metzingen/5/1), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen/3), Alina Grijseels (BVB 09 Dortmund/9), Kathrin Pichlmeier (HSG Blomberg-Lippe), Alica Burgert (HSG Freiburg), Ramona Ruthenbeck (TSV Bayer 04 Leverkusen/2), Nele Reimer (HC Leipzig), Lisa Wieder (TG Nürtingen), Aylin Bok (SG BBM Bietigheim), Pia Adams (TSV Bayer 04 Leverkusen/3), Alicia Stolle (HSG Blomberg-Lippe/6), Jenny Behrend (VfL Oldenburg), Lynn Schneider (Buxtehuder SV), Paula Prior (Buxtehuder SV) 
Beste Torschützinnen Niederlande: Nieuwenweg (6), Haggerty (4) 
 - Schiedsrichter: Andorka/Hucker (Ungarn); - Zeitstrafen: Deutschland 14 Minuten, Niederlande 4 Minuten, Siebenmeter: 2/2:1/1. – Spielfilm:  2:2 (4.), 2:4 (7.), 4:6 (12.), 7:7 (16.), 8:9 (20.), 10:9 (24.), 12:14 (Halbzeit), 17:18 (39.), 20:21 (45.), 22:24 (50.), 25:27 (56.) 27:28 (Endstand)

 

Alle deutschen Partien aus der ZSKA-Halle werden unter https://www.youtube.com/watch?v=sVjOLum9oVI im Internet ausgestrahlt. 

Ergebnisse, Statistiken und einen Liveticker von der U20-WM in Moskau gibt es auf der IHF-Webseite unter folgendem Link: http://ihf.info/IHFCompetitions/WorldChampionships/WomenJuniorworldchampionships/WomensJuniorWorldChampionship,RUS2016