DHB-Männer zünden Offensivfeuerwerk gegen Tunesien
13.07.2016 A-Nationalmannschaft Männer

DHB-Männer zünden Offensivfeuerwerk gegen Tunesien

13.07.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam, Rio 2016 · Von: BP

DHB-Männer zünden Offensivfeuerwerk gegen Tunesien

Die Siegesserie in der Stuttgarter Porsche-Arena wurde eindrucksvoll ausgebaut: Am Mittwochabend gewannen die DHB-Männer den letzten Olympiatest auf deutschem Boden mit 38:32  (17:14) gegen Tunesien - es war der elfte Sieg im elften DHB-Länderspiel in der Porsche-Arena und der zweite in Folge gegen Tunesien in Stuttgart nach dem 37:30 im Januar.

Kapitän Uwe Gensheimer war mit acht Treffern bester Werfer des Europameisters, der mit standing Ovations von den Fans gefeiert wurde. In der Offensive bewies die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson eindeutig ihre Olympia-Tauglichkeit, während die Abwehr noch nicht optimal stand. Am morgigen Donnerstag verkündet der Isländer dann seinen Olympiakader.

Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen DHB-Leiter für Finanzen und Organisation, Harald Wallbaum, startete die Partie vor 4113 Zuschauern. Sigurdsson hatte aus dem 21er-Kader 16 Spieler nominiert. Dass der Neu-Berliner Steffen Fäth nach seinem Mittelhandbruch nicht dabei sein würde, hatte der Bundestrainer schon im Vorfeld verkündet. Steffen Weinhold war zwar im Kader, saß aber nur auf der Bank.

Anfangs benötigte die DHB-Auswahl einige Zeit sich zu sortieren, vor allem in der Defensive. Aber nach dem 6:6 lief es deutlich besser: Im Angriff sorgten Paul Drux, Julius Kühn und der starke Kai Häfner für die nötigen Tore, hinten steigerte sich Torwart Andreas Wolff und Abwehrchef Finn Lemke blockte einige Würfe der Tunesier, bei denen der Ex-Kieler Wael Jallouz neben dem Toptorschützen Amine Bannour (11) erneut überragte.

Sigurdsson testete auch mehrfach die neue IHF-Regel und beorderte einen zusätzlichen Feldspieler in die Partie. Beim 15:11 war der erste Vier-Tore-Vorsprung geschafft, die Sicherheit war zurück im deutschen Spiel. Zudem gelangen einige einfachen Gegenstoßtreffer, vor allem durch Kapitän Uwe Gensheimer.

„Im Angriff haben wir viele gute Lösungen gefunden, wir können zufrieden sein“, war der Habzeitkommentar von DHB-Vizepräsident Bob Hanning, der die Partie als „wichtigen Test für Olympia“ bezeichnete: „Wir wollen uns mit einem Sieg verabschieden.“ Daneben lobte Hanning die überragende körperliche Verfassung der Spieler: „Wir werden mit einem guten Gefühl Richtung Rio fliegen, denn die Mannschaft hat schon das nötige Feuer.“

Und dieses Feuer zeigten Gensheimer & Co. gleich nach Wiederbeginn. Nach nur acht Minuten hieß es 23:18, vor allem im Angriff lief es blendend, von den Rückraumpositionen überzeugten Kühn und Fabian Wiede. In der Abwehr schaffte es die DHB-Auswahl in dieser Phase allerdings nicht, Bannour zu stoppen, so dass der Vorsprung nicht weiter ausgebaut wurde.

Nach 38 Minuten kam Silvio Heinevetter für Wolff ins Tor. Und nur kurze Zeit später sorgte ein Doppelschlag von Kühn und Patrick Groetzki zum 28:21 für die Vorentscheidung für die deutsche Mannschaft, die nun mächtig aufs Tempo drückte und immer dann erfolgreich war, wenn sie schnell spielte. Insgesamt war auf beiden Seiten der Angriff der deutlich bessere Mannschaftsteil in einem nun sehr munteren Spiel. Denn die deutsche Defensive stand zu oft zu weit weg von ihren Gegenspielern, glich dies aber durch teils sehenswerte Treffer in der Offensive wieder aus.

Beim 33:28 neun Minuten vor dem Ende nahm Sigurdsson seine nächste Auszeit, vor allem um die Abwehr neu zu justieren. Es half, der DHB-Auswahl gelangen nun die nötigen Ballgewinne, mit denen gleich vier Gegenstöße in Folge eingeleitet wurden, durch die Deutschland sich auf 37:29 absetzte (55.).

Die finalen Testspiele für Rio bestreiten die deutsche Mannschaft am 22. und 24. Juli beim Eurotournoi im französischen Straßburg. Freitags geht es gegen Dänemark, sonntags entweder gegen Gastgeber Frankreich oder Ägypten. Der Afrikameister ist auch einer der Gruppengegner der DHB-Auswahl in Rio, daneben trifft das Team ab 7. August in der Vorrunde auf Polen, Schweden, Slowenien und Brasilien.

 

Deutschland - Tunesien 38:32 (17:14)

Deutschland: Wolff, Heinevetter; Gensheimer (8/3), Lemke, Wiencek (3), Reichmann (4), Wiede (4), Pekeler (1), Weinhold, Strobel, Groetzki (2), Häfner (5), Dahmke (3), Kühn (5), Dissinger,  Drux (3)
Tunesien: Missaoui, Maggaiz, Bedoui; Toumi, Tej (4), Maaref, Bannour (11), Bhar, Youssef, Sanai (2), Boughannmi (6/2), Saied (2), Hosni (2), Ben Salah. Hammed, Chouiref, Soussi (1), Jallouz (4)
Zuschauer in Stuttgart: 4113. - Schiedsrichter: Novotny/Horacek (Tschechien). -Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Lemke, Kühn/Hosni). -  Siebenmeter: 3/3:3/2 (Boughanmi scheitert an Heinevetter). - Spielfilm: 4:2 (5.), 6:6 (10.), 9:7 (15.), 11:9 (20.), 17:13 (25.), 17:14 - 21:17 (35.), 23:18 (38.), 24:20 (40.),  28:21 (43.), 29:24 (47.), 37:29 (55.).