„Gegen eine starke Mannschaft verloren
14.07.2016 U19 weiblich

„Gegen eine starke Mannschaft verloren" - Juniorinnen verpassen WM-Finale

14.07.2016 · Home, Slider, Nationalteams, Juniorinnen Nationalteam · Von: TK

„Gegen eine starke Mannschaft verloren" - Juniorinnen verpassen WM-Finale

Der Finaltraum der Juniorinnen des Deutschen Handballbundes ist ausgeträumt! Die Mannschaft des Trainerduos Marielle Bohm und Nico Kiener verlor im Halbfinale gegen Russland nach einer zwischenzeitlich furiosen Aufholjagd am Ende deutlich mit 25:32 (12:19). Damit spielt die DHB-Auswahl am morgigen Freitag um die Bronzemedaille. Der Gegner für das Spiel um Platz drei steht noch nicht fest und entscheidet sich im späteren Abend stattfindenden Spiel zwischen Dänemark und Rumänien. Beste Werferin auf Seiten der deutschen Mannschaft war Ramona Ruthenbeck mit sieben Toren, auf russischer Seite trafen Yaroslava Frolova und Antonina Skorobogatchenko jeweils sechs Mal. 

 

Stimmen zum Spiel

Marielle Bohm: „Wir haben heute gegen eine sehr starke russische Mannschaft verloren. Ich glaube auch nicht, dass wir an uns gescheitert sind, sondern man muss einfach anerkennen, dass die Russinnen verdient im Finale stehen. Wir haben noch einmal versucht, uns reinzukämpfen. Das ist uns gelungen, aber solche Spiele werden eben auch durch kleine Situationen entschieden. Ich denke, wir hatten eine Chance, dass Spiel zu drehen. Am Ende sieht das Ergebnis deutlich aus, weil wir zum Schluss Risiko gehen mussten. Man hat aber auch heute wieder gesehen, dass wir eine Mannschaft sind. Es haben viele Spielerinnen dazu beigetragen, dass wir wieder zurückgekommen sind und den Russinnen Paroli geboten haben. Ich bin einfach stolz auf meine Mannschaft, wie sie nach einem doch sehr deutlichen Halbzeitrückstand die Zweikämpfe in der zweiten Halbzeit angenommen hat. Wir können uns erhobenen Hauptes auf das morgige Spiel um Platz drei vorbereiten und wollen uns für die tollen Leistungen bei diesem Turnier mit einer Medaille belohnen." 

Vanessa Fehr: „Die Russinen waren einfach besser, vor allem körperlich überlegen. Wir haben alles getan, haben es wir aber leider nicht geschafft. Wir können uns nichts vorwerfen, da wir alles versucht haben. Wir müssen jetzt weiter nach vorne schauen und dürfen nicht zu lange die Köpfe hängenlassen. Wir haben morgen noch einmal ein Spiel. Großes Kompliment an die Mannschaft, das ist wirklich ein Team, das immer kämpft und nie den Kopf hängen lässt. Wir pushen uns gegenseitig im jeden Spiel und ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Mannschaft zu sein." 

 

Der Spielverlauf: 

Die deutsche Mannschaft startete nervös in die Partie und geriet schnell in einen frühen 0:3-Rückstand (5. Minute). Während sich die DHB-Auswahl schwer tat gegen die kompakte und aggressiv agierende russische Verteidigung, schafften es die Gastgeberinnen immer wieder aus gelungenen Abwehraktionen das Spiel schnell zu machen und erfolgreich abzuschließen. Vor allem Rückraumspielerin Yaroslava Frolova bekam die DHB-Auswahl nicht in den Griff. Ramona Ruthenbeck per Siebenmeter war es schließlich, die nach 7. Minuten den ersten deutschen Treffer erzielte. 

In der Folge entwickelte sich kurzzeitig in der Offensive ein Duell auf Augenhöhe und die Mannschaft von Bohm/Kiener konnte einige Angriffe erfolgreich verwerten. Dennoch blieben in der eigenen Abwehr Löcher, welche die Russinnen konsequent ausnutzen, sodass die Anzeigetafel in der Dinamo-Halle nach 18. Minuten einen 7:13-Rückstand für die Juniorinnen zeigte - Auszeit Deutschland! 

Nach der Auszeit agierten die deutsche Mannschaft häufiger mit einer siebten Feldspielerin, was aber auch nur bedingt zum Erfolg führte. Der russische Mittelblock bekam immer wieder die Finger an die DHB-Abschlüsse und auch Torhüterin Anastasiia Riabtseva vereitelte einige Würfe glänzend. Die Offensive Russlands blieb weiter brandgefährlich und so gehörte der letzte Treffer der ersten 30 Minuten auch den Gastgeberinnen - 12:19-Rückstand zur Pause. 

Nach dem Seitenwechsel kam die Mannschaft der Trainer Bohm/Kiener wacher aus der Kabine. Vor allem das Rückraum-Duo Nele Reimer und Alicia Stolle fanden in der Offensive zunehmend ihren Wurfrhythmus, sodass die deutsche Mannschaft den Rückstand verkürzte (15:20, 33. Minute). Hielten die Russinnen zunächst noch dagegen, vor allem über Kreisläuferin Daria Belikova, drehte die DHB-Auswahl weiter auf.

In der Defensive bekam sie die russische Auswahl immer besser in den Griff, und nutzte eine Überzahlsituation mit zwei eigenen Treffern aus. 23:26 stand es nur noch nach 43. Minuten - die Gastgeberinnen wankten. Russlands Trainer Antolii Skorobogatov nahm die Auszeit, doch auch die unterband das Momentum zugunsten der deutschen Mannschaft zunächst nicht. Vanessa Fehr mit starken Paraden gegen Belikova sowie ein erfolgreicher Siebenmeter von Ruthenbeck verkürzten den Rückstand auf zwei Tore (24:26).

Mit zunehmender Spieldauer ging der deutschen Mannschaft allerdings die Luft aus und damit auch die Intensität in der Offensive wie auch Defensive. In der Schlussphase reagierte Russlands Torhüterin Riabtseva mehrfach glänzend - darunter zwei gehaltene Siebenmeter gegen Ruthenbeck und Reimer -, gleichzeitig bekamen die Gastgeberinnen wieder Zugriff auf das Spiel und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus - der Wille der erneut bravourös kämpfenden DHB-Auswahl war gebrochen. In den letzten zehn Minuten blieb die Mannschaft von Bohm und Kiener ohne eigenen Treffer - der Finaleinzug für die Russinnen war perfekt!

 

Statistik zum Spiel: 

Russland - Deutschland in Moskau 32:25 (19:12) 

Deutschland: Madita Kohorst (VfL Oldenburg), Vanessa Fehr (TSV Bayer 04 Leverkusen); Annika Ingenpaß (TuS Metzingen/4), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen/1), Alina Grijseels (BVB 09 Dortmund/3), Kathrin Pichlmeier (HSG Blomberg-Lippe/1), Alica Burgert (HSG Freiburg), Ramona Ruthenbeck (TSV Bayer 04 Leverkusen/7/5), Nele Reimer (HC Leipzig/4), Lisa Wieder (TG Nürtingen), Aylin Bok (SG BBM Bietigheim), Pia Adams (TSV Bayer 04 Leverkusen), Alicia Stolle (HSG Blomberg-Lippe/4), Jenny Behrend (VfL Oldenburg), Lynn Schneider (Buxtehuder SV), Paula Prior (Buxtehuder SV/1) 
Beste Torschützinnen Russland: Yaroslava Frolova, Antonina Skorobogatchenko (jeweils sechs Tore)  
 - Schiedsrichter: Gasmi/Gasmi (Frankreich); - Zeitstrafen: Deutschland 6 Minuten, Russland 12 Minuten, Siebenmeter: 7/5:4/2. – Spielfilm: 3:0 (5.), 5:3 (8.), 8:5 (12.), 10:6 (15.), 14:9 (21.), 17:11 (28.), 19:12 (Halbzeit), 20:15 (33.), 24:19 (39.), 26:22 (43.), 27:25 (50.), 29:25 (54.), 32:25 (Endstand)

Alle deutschen Partien aus der Dinamo-Halle werden unter www.dhb.de/juniorinnen im Internet ausgestrahlt. 

Ergebnisse, Statistiken und einen Liveticker von der U20-WM in Moskau gibt es auf der IHF-Webseite