Zweiter Sieg unter fünf Ringen: DHB-Männer schlagen Polen
09.08.2016 A-Nationalmannschaft Männer

Zweiter Sieg unter fünf Ringen: DHB-Männer schlagen Polen

09.08.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Rio 2016, Männer Nationalteam · Von: BP

Zweiter Sieg unter fünf Ringen: DHB-Männer schlagen Polen

Mit einer Energieleistung haben die mannschaftlich erneut bärenstarken deutschen Handballer ihre weiße Weste bei den Olympischen Spielen in Rio gewahrt. Am Dienstagmorgen (Ortszeit) setzte sich die Mannschaft von Dagur Sigurdsson mit 32:29 (16:14) gegen Polen durch. Nach dem exakt gleichen Ergebnis zum Auftakt gegen Schweden führt der Europameister seine Vorrundengruppe nun mit 4:0 Punkten an. Beste Werfer gegen Polen waren Fabian Wiede, Uwe Gensheimer und Julius Kühn - allesamt mit fünf Treffern. Zudem bot Torwart Andreas Wolff mit elf Paraden und einem Tor eine sehr herausragende Leistung. Bei den Polen erzielte Karol Bielecki zehn Tore.

Nächster deutscher Gegner ist am Donnerstag um 21.40 Uhr deutscher Zeit (16.40 Uhr Ortszeit, live im ZDF) Olympia-Gastgeber Brasilien, der sein erstes Spiel mit 34:32 gegen die nun weiter punktlosen Polen gewonnen hatte. Die weiteren Vorrundenpartien bestreitet das Sigurdsson-Team am Samstag (14.30 Uhr deutscher Zeit) gegen Slowenien und am Montag (16.30 Uhr) gegen Ägypten. Die vier besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Viertelfinals, die am Mittwoch, 17. August, ausgetragen werden.

Schon die erste Hälfte war eine wahre Schlacht, intensiv und kämpferisch von beiden Seiten. Dank den präzisen und harten Würfen von Julius Kühn und Kai Häfner - sowie dem fast schon obligatorischen Torwart-Tor von Andreas Wolff zum zwischenzeitlichen 6:4 - zog die DHB-Auswahl auf 8:5 (14.) davon.

Dann sorgten die spanischen Schiedsrichter für (teilweise übertrieben) viel Platz auf dem Feld - wie schon zum deutschen Auftakt gegen Schweden hagelte es Zeitstrafen auf beiden Seiten. Und mit diesen Situationen kamen die Polen besser zurecht als die Deutschen, die sich zudem eine kleine Schwächephase im Angriff leisteten.

Nach 20 Minuten war der Vorsprung dahin, die von Talant Dujshebaev trainierten EM-Gastgeber von 2016 glichen beim 11:11 erstmals aus. Als dann auch noch wie aus dem Nichts Rückraumspieler Christian Dissinger für ein Foul die Rote Karte erhielt (24.), war der Spielfluss dahin. Die Deutschen konnten sich zunächst bei Torwart Wolff bedanken, dass die Partie nicht komplett kippte - und schließlich bei Linkshänder Wiede, der mit einem Doppelschlag für die verdiente 16:14-Halbzeitführung sorgte.

Wie schon in Hälfte eins startete die deutsche Mannschaft dann auch nach der Pause wieder besser - und effektiver: Nach nur fünf Minuten hieß es 20:15, die erste Fünf-Tore-Führung. Die Polen kamen an der von Finn Lemke hervorragend organisierten deutschen Deckung kaum vorbei - und wenn, dann machte Wolff den Laden dicht.

Aber weiter konnte sich Team erst absetzen, da einige Chancen vergeben wurden - aber eines hatte weiter Bestand: die bärenstarke Abwehrleistung. Aber auch die Defensive war machtlos gegen die polnischen Gegenstoßtreffer nach deutschen Ballverlusten: Innerhalb weniger Minuten hieß es nur noch 22:21 - und hätte nicht Wolff akrobatisch einen Wurf von Michal Jurecki abgewehrt, die Partie wäre erneut ausgeglichen gewesen.

So aber konnte sich der Europameister aus der Umklammerung begfreien: drei polnische Ballverluste, drei Gegenstöße, drei Tore - 25:21. Als dann Tobias Reichmann mit einer artistischen Rettungsaktion, Paul Drux mit zwei Treffern in Folge sowie für das 28:23 sorgten, war die Vorentscheidung gefallen.

Selbst zwei Treffer ins leere deutsche Tor hatten keine Bedeutung mehr. Am Ende jubelten wieder Gensheimer & Co. - und Tobias Reichmann hatte seinen Klubtrainer Dujshebaev (gleichzeitig Coach in Kielce) geschlagen.

Alle Infos zur deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen unter www.dhb.de/rio2016

Statistik: Deutschland - Polen in Rio 32:29 (16:14)

Deutschland: Heinevetter, Wolff (1); Gensheimer (5/3), Lemke, Wiencek (3), Reichmann (2), Wiede (5), Pekeler (1), Strobel (2), Groetzki, Häfner (4), Kühn (5), Dissinger, Drux (4)
Polen: Szmal, Wyszomirski; Lijewski (3), Jachlewski (1), Krajewski (2), Bielecki (10/4), Wisniewski, Bartosz Jurecki (1), Michal Jurecki (3), Syprzak (4), Daszek (2), Kus, Gierak (2), Szyba (1)

Schiedsrichter: Raluy/Sabroso (Spanien). - Zuschauer: 5000. - Siebenmeter: 4/3:5/4 (Gensheimer und Bielecki verwerfen). - Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Pekeler/4, Häfner/4, Wiencek, Drux - Jachlewski, Bielecki, Wisniewski, M. Jurecki, Kus) - Rote Karte: Dissinger (24.). - Spielfilm: 4:4 (8.), 6:4 (11.), 8:5 (13.), 11:11 (20.), 13:13 (24.) 16:14 (Halbzeit) 20:15 (35.) 21:18 (40.), 22:21 (44.), 25:21 (47.), 28:23 (52.), 30:27 (56.), 32:29 (Endergebnis).