Deutsches Team zieht als Gruppensieger ins Viertelfinale von Rio ein
15.08.2016 A-Nationalmannschaft Männer

Deutsches Team zieht als Gruppensieger ins Viertelfinale von Rio ein

15.08.2016 · Slider, Home, Rio 2016, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Deutsches Team zieht als Gruppensieger ins Viertelfinale von Rio ein

Vierter Erfolg im fünften Vorrundenspiel, Gruppensieg beim Olympischen Handballturnier und Riesenjubel in Rio - Handballherz, was willst du mehr? Durch das 31:25 (15:12) gegen Ägypten im Duell der Kontinentalmeister zum Abschluss der Gruppenphase hat sich die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson am Montagmittag deutscher Zeit eine optimale Ausgangslage für die K.o.-Runde in Rio geschaffen.

Überragender Spieler war einmal mehr Torwart Andreas Wolff, der 15 ägyptische Würfe abwehrte. Erfolgreichste Torschützen der DHB-Auswahl - in ungewohnten hellblauen Trikots - waren Kapitän Uwe Gensheimer (7) sowie die Linkshänder Tobias Reichmann und Kai Häfner mit je sechs Treffern.

Mit 8:2 Punkten steht schon vor dem letzten Vorrundenspiel in Gruppe B zwischen Schweden und Brasilien fest, dass die DHB-Auswahl nicht mehr vom ersten Platz verdrängt werden kann. Auch die übrige Reihenfolge der Gruppe ist schon entschieden: Slowenien (wie Deutschland 8:2 Punkte, aber den direkten Vergleich verloren) zieht als Zweiter vor Brasilien ins Viertelfinale ein, Polen (4:6) als Vierter.

Der deutsche Viertelfinalgegner entscheidet sich erst gegen 4.15 Uhr in der Nacht zum Dienstag, wenn in Gruppe A die Partie Katar gegen Argentinien beendet ist. Derzeit wäre Katar am Mittwoch als Gruppenvierter Gegner der DHB-Auswahl. Verliert der WM-Zweite von 2015, sind es die Argentinier. Auch die Anwurfzeit entscheidet sich erst nach Abschluss der Gruppenphase. Potenzielle Spielzeiten sind 15 Uhr, 18.30 Uhr, 22 Uhr und 1.30 Uhr (jeweils deutsche Zeit).

Für Ägypten ging es um alles, nachdem zuvor die Slowenen gegen Polen mit 25:20 gewonnen hatten. Im Falle eines Sieges gegen die deutsche Mannschaft wäre der Afrikameister für das Viertelfinale qualifiziert gewesen und hätte die Polen nach Hause geschickt.

Und zumindest in der ersten Hälfte durften die Ägypter auf diesen Coup hoffen. Die deutsche Mannschaft stand zwar gut in der Defensive, vergab aber leichtfertig viele Chancen im Angriff. Nach dem 3:3 lag der Europameister konstant vorne, konnte sich aber nie entscheidend absetzen, weil vorne zu viele Möglichkeiten liegengelassen wurden. Da half auch eine erneute Weltklasse-Leistung von Torwart Andreas Wolff nur wenig, der vor der Pause 50 Prozent aller Würfe - darunter auch zwei Siebenmeter - abwehrte. Zudem war er Initiator von vielen erfolgreichen Gegenstößen.

In der Offensive nutzte Christian Dissinger seine Chance zur Bewährung, in der Abwehr waren die Deutschen wieder sehr häufig in Unterzahl. Ägypten war eigentlich nur über den bulligen Kreisläufer Mohamed Sanad gefährlich, den Rückraum hatte die deutsche Abwehr gut im Griff. Mehrfach, wie beim 7:4 oder 10:7, lag die DHB-Auswahl mit drei Toren vorne, beim 15:10 nach zwei Reichmann-Kontern schien der Knoten endgültig geplatzt. Aber zwei Offensivfehler nutzte Ägypten zu Anschlusstreffern - und am Ende war es wieder Wolff, der die 15:12-Halbzeitführung festhielt.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es ganze sieben Minuten, bis die Nordafrikaner ihre erste Auszeit nahmen. Unter anderem zwei Hämmer von Linkshänder Kai Häfner in Unterzahl hatten beim 21:15 für die erste Sechs-Tore-Führung gesorgt. Sigurdsson ballte die „Dagur-Faust“.

Und auch als die vornehmlich brasilianischen Fans in der Future-Arena begannen, die Ägypter lautstark zu unterstützen, ließ der Europameister nichts mehr anbrennen. Der Vorsprung schwankte konstant zwischen drei und fünf Treffern Differenz. Als Gensheimer mit einem Doppelschlag zum 29:22 traf, war der Drops gelutscht.

Alle Infos zur deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen unter www.dhb.de/rio2016

Statistik: Deutschland -Ägypten in Rio 31:25 (15:12)

Deutschland: Heinevetter, Wolff; Gensheimer (7/3), Lemke, Wiencek (3), Reichmann (6), Wiede (1), Pekeler (2), Strobel, Weinhold (1), Häfner (6), Kühn, Dissinger (3), Drux (2)
Ägypten: Hendawy, Kalil; Abouebaid, Ramadan (2), Eissa (1), Amer (3), Elbassiouny (1/1), Hashem, Elmasry, Elderaa, Elahmar (5), Shebib (4), Mohamed (2), Sanad (7/2)

Schiedsrichter: Gjeding/Hansen (Dänemark). - Zuschauer: 5000. - Siebenmeter:  3/3:3/6 (Wolf hält gegen Eissa, Amer, Mohamed). - Zeitstrafen: 18:6 Minuten (Dissinger/4, Gensheimer, Wiencek, Wiede, Weinhold, Strobel, Drux, Pekeler,  - Abouebaid, Elderaa, Shebib). -  Spielfilm:  2:3 (6.), 5:3 (10.), 7:4 (13.), 10:7 (18.), 11:9 (20.), 15:10 (28.) 15:12 (Halbzeit) 21:15 (37.),  21:18 (42.), 24:21 (48.), 29:22 (54.), 29:24 (56.), 31:25 (Endergebnis).