Frauenforum: „Vielseitigkeit im Ehrenamt hilft uns allen weiter“
25.09.2016 Der DHB

Frauenforum: „Vielseitigkeit im Ehrenamt hilft uns allen weiter“

25.09.2016 · Verband, Home, Slider, Frauenkommission · Von: oti

Frauenforum: „Vielseitigkeit im Ehrenamt hilft uns allen weiter“

Elf Prozent der Funktionen in den Präsidien der Landesverbände des Deutschen Handballbundes (DHB) sind mit Frauen besetzt – in den Kreisverbänden sind es nach einer Erhebung, die DHB-Frauenbeauftragte Dr. Verena Jung am Sonntag vor den Teilnehmern des Frauenforums 2016 vorstellte, 13 Prozent. Im hessischen Baunatal suchten knapp 30 Vertreterinnen der Regional- und Landesverbände im Beisein von Rolf Reincke, Vizepräsident Organisation und Vorsitzender der Frauenkommission, nach Wegen, mehr Frauen für ehrenamtliche Lenkungsaufgaben zu gewinnen.

Sally Kulemann (Hessen) und Sara Schmechel (Baden) forderten für ihre Workshopgruppe detaillierte Funktionsbeschreibungen ein, „um möglichen Interessentinnen konkret auch tatsächliche Aufgaben beschreiben zu können“. Öffnen müssten sich die Verbände für so genannte Tandem-Lösungen; sprich die Besetzung einer Funktion mit zwei Personen. „Das vereinfacht den Einstieg. Man kann sich beraten.“

Herangeführt werden könnten mögliche Interessentinnen an die Übernahme von Verantwortung über die Projektarbeit. Eine Verpflichtungszeit von drei oder mehr Jahren sei nicht „jederfraus“ Sache, sagte Sally Kulemann.

Theresa Mertens, Beisitzerin der Frauenkommission, und Gruppenmitstreiter sehen das ähnlich: „Befristete Aufgaben machen Sinn. Man kommt schneller zu Erfolgserlebnissen. Das vermittelt Spaß. Ehrenamt muss Spaß machen.“ Insbesondere in der WM der Frauen 2017 in Deutschland sieht die Studentin der Sportökonomie eine Chance, mehr Frauen für das Ehrenamt zu gewinnen.

Doris Birkenbach, stellvertretende Vorsitzender der Jugendkommission und in dieser Funktion auch Mitglied in der Frauenkommission des DHB: „Frau zu sein ist kein Qualitätsmerkmal. Gerade bei jungen Frauen muss der Einstieg begleitet werden.“ Eine Investition, die sich lohne: „Junge Frauen bringen eine breite Vielseitigkeit mit. Vielseitigkeit ist etwas, was uns allen weiterhilft.“ Mentorenlösungen würden helfen, Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

Andrea Schulz (Sachsen) und Mitstreiter fordern verstärkte persönliche Ansprache der Frauen, warnt aber auch davor, ältere Mitarbeiter grundsätzlich in das Abseits zu stellen: „Man muss die älteren Mitarbeiter mitnehmen – und darf ihnen nicht das Gefühl vermitteln, dass man an ihren Stühlen sägt.“

Laut Auffassung der Workshopgruppe, die Sophie von Rohr, die aktuell beim Deutschen Handballbund ihren Bundesfreiwilligendienst absolviert, moderierte, stellen Frauen höhere Anforderungen an sich selbst als Männer. „Das muss man schon bei der Ansprache im Blick haben.“ Auch die Landesverbände seien in der Pflicht, Plattformen zu schaffen, um die Kommunikationen der Frauen untereinander zu vereinfachen. „Netzwerkarbeit ist auch für Frauen wichtig.“