Tempo, Spannung, Dramatik, Stimmung - HG O/S sorgt gegen Horkheim für Überraschung
24.10.2016 3. Liga

Tempo, Spannung, Dramatik, Stimmung - HG O/S sorgt gegen Horkheim für Überraschung

24.10.2016 · 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Tempo, Spannung, Dramatik, Stimmung - HG O/S sorgt gegen Horkheim für Überraschung

Mit einer Glanzleistung hat die HG Oftersheim/Schwetzingen für eine Überraschung und Aufsehen in der 3. Handball-Liga gesorgt. Sie kämpfte den TSB Horkheim Favoriten mit 32:28 (15:17) nieder. Tempo, Spannung, Dramatik, Stimmung – alles war geboten worden.

Doch damit war weder im Vorfeld noch während und nach der ersten Halbzeit zu rechnen. Bis zum 4:4 war der Hausherr nicht in der Lage, Alexander Schmid am Kreis zu verteidigen. Aber noch trafen auch die HG-Werfer. Doch die 6:0-Deckung des TSB, aus der immer wieder routiniert einzelne Verteidiger heraustraten, machten den Angreifern das Leben immer schwerer. Horkheim spielte abgezockt seinen Stiefel herunter, agierte mit mehr Dynamik. Dem Gastgeber schienen frühzeitig die Felle davon zu schwimmen (6:10/16.). Trainer Martin Schnetz war zunächst bedient: „In unserer Abwehr ist nix gelaufen.“ War’s das schon? Mitnichten… .

Oftersheim/Schwetzingen ließ sich nicht weiter abhängen. So setzte Thorsten Micke mit einem gelungen Dreher zum Beispiel ein Lebenszeichen. „Wir haben versäumt, unsere Dominanz fortzusetzen“, reklamierte Jochen Zürn von der Horkheimer Seite. „Wir hätten weiterwegziehen müssen.“ Als Zürn zur Auszeit bat (12:15), nutzte Schnetz dies, seine Verteidigung umzustellen. Für ihn waren die rund fünf Minuten vor der Pause die entscheidenden. Kevin Körner wurde auf die Spitze beordert. „Wir hatten uns noch nicht aufgeben, die Zuordnung wurde nun besser, aber viel schlechter hätten wir ohnehin nicht decken können, und Kevin hat dann einen fantastischen Job gemacht. Dass dies heute mit ihm so gut klappt, wussten wir vorher auch nicht. Aber aller sind super aufgetreten. Sie haben gespielt wie aus einem Guss.“

Dies zeigte sich besonders nach der Pause. Die Rückraumachse um Simon Förch harmonierte jetzt gemeinsam mit Kreisläufer Lino Messerschmidt im Angriff. Die TSB-Deckung kam nun weiter raus, wollte Förch neutralisieren, das verschaffte aber seinen beiden „Halben“ mehr Spielräume. Besonders Daniel Hideg zeigte nun Zug zum Tor, den Adrian Fritsch bereits zuvor unter Beweis gestellt hat. Hinten wurde der Laden weitgehend dicht gemacht, was auch an Torhüter Daniel Unser lag, der nun reihenweise Bälle entschärfte. lag das Heimteam 22:20 in Front. Zürn hatte „einen Bruch im Spiel“ seiner Jungs gesehen, wollte gegensteuern, aber es misslang. „Da setzte ein Negativkreisel ein. Falsche Bewegungsabläufe, keine Einstellung mangelnde Körpersprache“, zählte er die Defizite auf. So fand auch Junioren-Nationalspieler Sebastian Heymann auf Halblinks plötzlich fast nicht mehr statt. Geschickt waren ihm die Räume verstellt worden.

Jetzt schienen die Kurpfälzer die Partie im Griff zu haben (27:24). Aber sie mussten noch einmal zittern. Etwas Wurfpech wurde aber vom Gegner nicht konsequent ausgenutzt, er kam „nur“ auf 28:29 heran. Dann begann zuerst Fritsch letzte Zweifel zu beseitigen. Sein Gegenspieler wollte ein Stürmerfoul provozieren und ebnete ihm so den Weg zu Treffer Nummer 30. Den nächsten Ball warf Horkheim ins Aus und in der finalen offenen Deckung fand erneut Fritsch die passende Lücke auf Rechtsaußen. Und dann fischte Hideg noch einen Pass heraus und stürmte zum Endstand davon. Die Halle stand Kopf. Schnetz freute sich später: „Das Publikum war Wahnsinn.“

HG: Gabel, Unser; Messerschmidt (3), Rudolf (1), Förch (7), Gartner, Sauer, Krämer, Fritsch (8), Mehl (1), Seyfried, Micke (1), Körner, Hideg (11/3).